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Scott, Stiles und Deaton legten Derek sofort auf den Behandlungstisch der Tierarztpraxis. Derek sah aus wie ein 16 jähriger. Ich wusste nicht genau, was ich davon halten sollte, daher hielt ich es für das Beste zu schweigen. “Wow.“, war alles was Deaton heraus bekam, als er Derek betrachtete. “Wow? Wow wie ich hab das schon mal gesehen und weiß genau was zu tun ist? So ein Wow? Denn auf die Art Wow hoffen wir nämlich.“, sagte Stiles. Ich nahm ein paar Handtücher und gab sie ihm und Scott. Draußen schüttete es wie aus Eimern, daher waren wir klitschnass. “Ich denke, ihr überschätzt meine Fähigkeiten ein wenig.“, antwortete Deaton. Ich blickte auf den bewusstlosen Derek vor mir und griff nach seiner Hand. “Er ist kalt. Wirklich sehr kalt.“, sagte ich dann. Auch Deaton nahm seine Hand und fühlte selbst nach. “Ist der Zustand permanent?“, fragte Scott während Deaton die 16 jährige Version von Derek untersuchte. “Ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt eine medizinische Diagnose angebracht ist. Das geht weit über meine Erfahrungen hinaus.“ Seufzend verschränkte ich die Arme. “Was tun wir jetzt mit ihm?“, fragte ich.
“Bis er aufwacht wahrscheinlich erstmal gar nichts. Es wäre vielleicht am besten, wenn ihr ihn hier lasst. Bei mir. Hier ist er sicher.“ Ich nickte.
“Sie meinen vor Kate.“, sagte Stiles.
“Sollte sie eurer Ansicht nach am Leben sein, wird es ihr nicht möglich sein durch diese Tür zu kommen.“ Für mich ergab das alles keinen Sinn. “Wieso würde sie ihm all das antun wollen?“, fragte ich verwirrt.
“Soweit ich Kate kenne tut sie das, weil es für keinen außer sie gut ist.“, antwortete mir Deaton.
“Und übel für alle anderen.“, fügte Stiles hinzu.
“Ihr solltet besser alle nach Hause gehen. Der Junge scheint nicht in Gefahr zu sein. Also geht jetzt alle und legt euch schlafen. Denn die Schule ruft. Kümmert euch um euch selbst und nehmt wieder euer eigenes Leben in die Hand.“
“Jemand sollte hier bleiben.“, sagte Scott. Er machte sich sicher Sorgen um Derek. Er war ihm wichtig.
“Ja ich.“, meldete sich Lydia zu Wort, die bis jetzt kein Wort gesagt hatte. Wir sahen sie alle an. “Meine Noten sind gut. Trotz ein paar verpasster Stunden.“ Sie hatte recht.
“Das gefällt mir ganz und gar nicht.“, sagte Stiles.
“Jungs, geht schon.“, sagte Lydia. “Nein.“ Ich blickte Stiles verständnislos an.
“Schreib uns wenn dir irgendwas passiert.“, sagte Scott und Lydia nickte.
“Hm gefällt mir immer noch nicht.“ Augen rollend zog ich ihn mit nach draußen. “Ich geh nirgendwo hin.“, versuchte er sich zu wehren.
“Komm jetzt, Stiles.“, sagte auch Scott und zog ihn ebenfalls mit.
“Gut, aber nur weil du stärker als ich bist.“

Es dauerte eine Ewigkeit bis ich Stiles losgeworden war nachdem er mich nach Hause gebracht hatte. Scheinbar traute er Kate alles zu, doch ich hatte keine Angst. Was sollte sie schon von jemandem wie mir wollen? Ich war im Gegensatz zu Derek oder Scott sehr uninteressant. Ich musste Stiles versprechen ihn anzurufen, falls etwas passieren sollte. Ich willigte ein, um ihn loszuwerden. Wie sehr ich es auch schätzte, dass er auf mich aufpassen wollte, wollte ich einfach nur in mein Bett. Die Reise nach Mexiko war stressiger als geplant und ich musste mir noch dringend eine Geschichte einfallen lassen wie denn das Zelten mit Scott und Stiles war, wenn ich mit meinem Dad am Frühstückstisch saß.

Am nächsten Morgen ging ich mit Scott und Stiles die Treppen zum Schulgebäude hoch. Ich war noch sehr müde, da ich kaum geschlafen hatte. Jedes mal sah ich Kate mit Werwolfklauen vor meinen Augen. Stiles hingegen schien sehr wach zu sein. “Also es ist zwei Uhr morgens, ich wache auf und liege direkt neben ihr. Sie schleicht sich einfach rein und das fünf Mal die Woche.“, erzählte Stiles. Ich verkniff mir das Lachen und fragte: “Ja und was passiert dann?“ Stiles blieb stehen und seufzte. “Das.“ Er hob sein Shirt und seinen Rucksack hoch. Meine Augen weiteten sich und auch Scott öffnete sprachlos den Mund, als er die roten Kratzer auf Stiles' Rücken sah. “Heilige Sch...“, wollte er sagen, doch Stiles unterbrach ihn.
“Ja, nicht schlecht was? Den Rest der Nacht verbringen wir in der Löffelchenstellung.“ Wir gingen weiter und ich zuckte die Schultern. “Ja und? Das klingt doch süß.“, sagte ich. Scott stimmte mir zu.
“Ja, aber ich bin immer der kleine Löffel. Immer.“ Ich kicherte.
“Das bedeutet, dass ihr jetzt zusammen seid, richtig?“, fragte Scott lächelnd.
“Ja, aber manchmal sieht sie mich so an als wüsste sie, dass ich ihr etwas verheimliche.“ Ich sah ihn verwirrt an. “Das mit Peter?“, fragte Scott.
“Wir sollten es ihr sagen.“
“Ja, schon, nur... nur wie?“, sagte Scott. Ich lachte und klopfte beiden auf die Schulter. “Viel Spaß ihr zu erklären, dass Peter ihr Vater ist.“

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