Merkwürdige Frequenzen

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“Ich weiß, was mit Donovan passiert ist. Ich weiß alles.“, sagte Theo und sah Stiles ernst an. Sauer packte mein bester Freund ihn am Kragen und drückte ihn brutal gegen das Gitter, das um den Stromkasten gebaut war. Geschockt lief ich auf die beiden zu. “Stiles!“, rief ich entsetzt und blieb vor den beiden stehen. Aber Stiles ignorierte mich gekonnt. “Du weißt gar nichts.“, meinte Stiles genervt. Kurzerhand packte Theo sich Stiles und ehe ich mich versah, war Stiles dort, wo Theo zuvor stand. “Theo!“, sagte ich warnend und betete, dass irgendjemand auftauchte, um die beiden zur Vernunft zu bekommen.
“Ich war da. Ich war in der Bibliothek. Und Malia fand das Buch. Sie hat uns geschrieben, dass sie euch in der Bibliothek zurückließ und wir euch suchen sollen. Ich war in der Nähe und als ich dort eintraf, hörte ich wie das Gerüst runterfiel.“, erzählte Theo.
“Dann hast du uns gesehen.“, stellte ich fest.
“Und Donovans Leiche.“ Die beiden Jungs ließen voneinander ab. “Ich hab euch rauskommen sehen. Ich wollte was sagen, aber dann sah ich das Auto des Sheriffs. Und die Leiche war weg. Keine Ahnung, wer ihn geholt hab. Ich sah nur, was ihr gesehen habt und ich sagte nichts, weil ihr nichts sagtet.“ Ich blickte zu Stiles, der einmal ruhig ein und ausatmete. Als Sirenen ertönten, fiel mir ein, wieso wir wirklich hier waren. “Klingt nicht nach Krankenwagen.“, bemerkte Theo. Nachdenklich runzelte Stiles die Stirn. “Wir sollten verschwinden.“, fügte Theo noch hinzu, aber Stiles blickte zu dem toten Jungen am Boden. “Wir können ihn nicht zurücklassen.“, sagte er.
“Schön. Dann nehmen wir ihn mit. Irgendjemand stiehlt die Leichen sowieso, richtig? Hier ist unsere Chance rauszufinden, wer.“
Der Plan leuchtete ein. Wenn wir die Leiche hatten, würde sich jemand früher oder später auf die Suche nach ihr machen, um sie zu holen. Wir könnten demjenigen so eine Falle stellen und herausfinden, wer es war, der die Leichen stahl. Stiles bewegte sich jedoch nicht, sondern musterte die Leiche. “Stiles, komm schon.“, sagte Theo, “Wir müssen jetzt etwas tun.“
“Du hast ihn getötet.“, entgegnete Stiles.
“Das war reine Notwehr. Er wollte dich und mich umbringen. Wenn wir bleiben, brauchen wir entweder eine gute Story oder wir erzählen denen die Wahrheit. Du hast die Wahl.“
Es wäre ein weiteres Geheimnis, wenn wir es für uns behielten. “Ich bitte dich nicht, deinen Dad anzulügen.“ Stiles seufzte.
“Keine Sorge, da hab ich Übung drin.“, sagte er und begann die Leiche hochzuheben. Theo eilte sofort zur Hilfe. Die Wahrheit wurde wohl überbewertet, wie es schien.

Die Leiche brachten wir so schnell es ging in die Tierarztpraxis. Sie war mit einem weißen Leinentuch bedeckt, welches ich abnahm, um Scott denjenigen zu präsentieren, der Stiles fast getötet hätte. “Kennst du ihn, Scott?“, fragte Theo vorsichtig. Scott betrachtete die Leiche und nickte. “Sein Name ist Josh. Ein Elftklässler.“, erklärte er. Schnell bedeckte ich den Jungen wieder, um ihn nicht weiter ansehen zu müssen. “Wer hat es getan? Der mit dem Stock?“, fragte Scott nach. Schweigend sah ich zu Stiles und Theo. “Ja.“, antwortete Theo dann für uns.
“Was sollen wir mit ihm machen?“, fragte Stiles sofort, “Wir können nicht einfach den Alarm anschalten und abhauen. So ist Tracy verschwunden. Irgendjemand sollte hier bei ihm bleiben.“
“Okay, ich.“, entgegnete Theo seufzend. Stiles sah ihn prüfend an. “Ich hab keine großen Samstagnachtpläne.“ Das Vibrieren von Scotts Handy ließ mich aufhorchen. “Was ist?“, fragte ich neugierig.
“Noch eine.“, sagte Scott geschockt, “Eine weitere Chimäre.“

So schnell es ging fuhren Stiles, Scott und ich zu Liam. Ein Mädchen aus seiner Stufe war eine Chimäre und hatte sich nun verbarrikadiert. Während Theo also auf unsere Leiche aufpasste, klopfte Scott an die Tür. “Hayden? Hier ist Scott. Ich weiß, du hast Angst, aber wir wollen nur helfen.“, sagte er, doch Hayden sagte kein Wort. Scott sah uns an. “Ich kann ihr Herz schlagen hören, sie flippt total aus. Was ist passiert?“, fragte er leise an Liam gewandt.
“Vorhin war noch alles okay. Als ich rausging, um dir zu schreiben, hat sie sich eingeschlossen.“
Verwirrt blickte ich ihn an.
“Wieso?“, fragte ich. Doch Liam zuckte mit den Schultern. “Keine Ahnung.“, antwortete er.
“Sie ist definitiv eine Chimäre?“, hakte Scott nochmal nach.
“Sie sagte, eine Stimme sprach zu ihr, deine Kondition verbessert sich.“, erzählte Liam.
“Okay, das ist verrückt.“, murmelte Stiles und trat an die Tür. “Hayden? Hier ist Stiles. Deine Schwester arbeitet für meinen Dad auf dem Revier. Öffne einfach die Tür, ok? Du kannst uns vertrauen.“ Stiles trat wieder zurück, aber es geschah nichts.
“Wir müssen dir die Wahrheit sagen, Hayden. Sowas regelt man besser von Angesicht zu Angesicht. Hör zu, du kannst die Tür aufschließen oder Scott muss sie aufbrechen.“, meinte ich dann und wartete. “Es ist okay, wenn du nicht reden willst oder nicht bereit bist uns zu glauben, aber sag uns, sag uns, dass es dir gut geht.“
Einen Moment passierte gar nichts, doch bevor Scott wirklich die Tür aufbrach, öffnete sich langsam ein Spalt. Vorsichtig öffnete Scott die Tür ganz. Vor uns stand Hayden mit leuchtend gelben Augen und Werwolfszähnen. “Ja, ich glaube euch.“, sagte sie. Ich schluckte. Sie war wirklich eine Chimäre.

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