Ein jeder hat es, aber niemand kann es verlieren

141 5 0
                                    

Es passierte eine Menge seitdem Stiles im Krankenhaus war. Kira war eine Kitsune, also eine Art Fuchs, was mich nicht überraschte. Nachdem was Scott erzählte, also wie sie auf Fotos leuchtete, war es zu erwarten. Diese Dämonen-Ninjas hießen Oni und sie suchten nach einem Dämon, den man Nogitsune nannte. Im Gegensatz zu den Oni war der Nogitsune ein böser Dämon, der einen Körper in Besitz nehmen konnte. Ich griff nach meinem Handy, als es mitten in der Nacht klingelte. Ich blickte verschlafen auf das Display und erkannte Scotts Foto. “Scott?“, fragte ich verschlafen, als ich ranging, “Es ist zwei Uhr morgens, was ist los?“ Ich setzte mich Kerzengerade hin, als er mir erzählte, dass Stiles verschwunden war. “Stiles ist was?“ Ich hörte gar nicht richtig zu, sondern stand sofort auf, um mich umzuziehen. Wenn Stiles verschwunden war, dann war er vermutlich wieder geschlafwandelt. “Ich bin auf dem Weg.“, sagte ich noch bevor ich auflegte. Schnell schnappte ich mir meine Schuhe und ging leise die Stufen hinunter, um meinen Vater nicht zu wecken. Unten zog ich mir die Schuhe an, nahm meine Schlüssel und machte mich so schnell es ging auf den Weg zum Haus der Stilinskis, da wir uns dort treffen wollten. Vor dem Haus parkte auch schon Scott mit seinem Motorrad. Hinten drauf saß Isaac, der seinen Helm wie Scott abnahm und vom Fahrzeug stieg. Zusammen gingen wir rein in Stiles' Zimmer, wo wir auf Lydia und Aiden trafen. “Hat er euch angerufen? Woher wisst ihr...“, fragte Scott überrascht.
“Ich hörte es.“, antwortete Lydia. “Frag lieber nicht...“, murmelte Aiden, “Es wird nur verwirrender.“
“Nicht so verwirrend wie das hier.“, sagte ich und deutete auf die vielen roten Fäden, die im Zimmer angelegt waren. Eine Schere steckte in Stiles' Bett und alle Fäden führten von der Wand mit den Fällen genau dorthin. “Er sagte, rot sind die ungelösten Fälle.“, erinnerte ich mich.
“Vielleicht denkt er, er wäre Teil eines ungelösten Falls.“, vermutete Aiden. “Oder, dass er einer ist.“, sagte Isaac und sah sich um.
“Moment. Ist er immer noch da draußen? Ihr wisst nicht, wo er ist?“, fragte Lydia entsetzt.
“Er sagte, er wäre irgendwo in einem Industriekeller.“, erklärte Scott.
“Wir dachten, hier eine Geruchsspur zu kriegen.“, fügte Isaac hinzu. Ich blickte mich um und betrachtete die Fäden. “Was hat er noch gesagt?“, fragte ich.
“Sein Bein sei nicht in Ordnung. Es blutet.“
“Und dass er friert.“ Ich schluckte. Er musste unglaubliche Angst haben in diesem Moment. “Heute ist die kälteste Nacht des Jahres. Es sollen Minus fünf Grad werden.“, erklärte Aiden, was mich noch besorgter werden ließ. “Was sagt sein Dad?“, fragte Lydia.
“Wir haben...er weiß es noch nicht.“ Ungläubig sah ich Scott an.
“Stiles blutet und friert und ihr ruft nicht seinen Dad an?“, fragte ich aufgebracht.
“Ich musste es ihm versprechen. Wir können ihn mit seinem Geruch aufspüren. Wenn er geschlafwandelt ist, kann er nicht weit weg sein, richtig?“, sagte Scott und blickte uns an.
“Ihr habt nicht gemerkt, dass sein Jeep nicht da ist oder?“, fragte Aiden. Schlimmer ging es ja bekanntlich immer.
“Also wenn ihr nicht seinen Dad anruft, tu ich es.“ Lydia holte ihr Handy raus.
“Lydia, warte. Ich kann mir Hilfe holen, ich kann... Derek, Allison...“, sagte Scott.
“Jeden außer der Polizei, wirklich? Toll.“ Aiden sah uns an. “Ihr wisst, dass sie das Gefühl nur hatte, wenn bald jemand stirbt, richtig?“ Ich weitete die Augen und blickte Scott an. Wir mussten ihn finden.
“Ruf ihn nicht an. Wir fahren direkt.“, sagte Scott.
“Wir werden nachkommen.“, sagte Lydia. Verwirrt blickte Scott sie an. “Was? Wieso? “
“Hier ist irgendetwas.“, erwiderte sie.
“Ja, der Beweis völliger Verrücktheit.“ Ich blickte Isaac böse an.
“Ist das dein ernst? Stiles ist nicht verrückt! Und er hatte recht, warst du jemals hilfreich? Auch nur ein einziges Mal?“ Entschuldigend hob er die Arme. Es war das erste Mal, dass ich wieder etwas zu ihm sagte. Und dann gleich so etwas.
“Wir finden raus, was nicht mit ihm stimmt. Erst versuchen wir ihn vor dem Erfrierungstod zu retten.“, sagte Scott bestimmt.
Ich blieb bei Lydia und Aiden, da sowieso nur zwei Leute auf Scotts Motorrad passten. Lydia betrachtete die ganze Zeit die Fäden, während ich mich umsah. An einer Pinnwand entdeckte ich ein Foto von Scott, Stiles und mir. Ich nahm es von der Wand und setzte mich damit auf das Bett. “Ist das nicht von dir?“, fragte Aiden belustigt und hielt einen Rahmen hoch. Es war der Baum, den Lydia ständig gemalt hatte, der Nemeton. “Leg das wieder weg.“, befahl sie.
“Ist es richtig?“, fragte er weiter.
“Es ist eins davon. Schätze ich...“ Aiden legte das Bild weg. “Er steht auf dich. Denk ich.“, sagte er.
“Vielleicht steht er ja nur auf die Zeichnung.“, sagte Lydia. Hinter dem Rahmen klebte ein Zettel auf dem 'Für Lydia' stand. “Für Lydia.“, las Aiden es leise vor. Ich dachte, das Mädchen sei schlau. Mein Handy meldete sich zur Wort, also holte ich es aus meiner Jacke und schaute auf die Nachricht, die ich von Scott bekommen hatte. “Im Krankenhaus ist er nicht. Derek ist auf dem Weg zur Schule. Isaac versucht Allison zu finden. Scott ist beim Scheriff.“, las ich vor. Dass Isaac Allison suchte, war ja nicht anders zu erwarten.
“Wir stehen im Schlafzimmer und starren die Wände an.“, sagte Aiden. Lydia sah sich weiter um, während Aiden zu einem der Fäden ging und daran zupfte. Lydias Kopf schnellte schnell in seine Richtung. “Was war das gerade? Hast du einen der Fäden berührt?“, fragte sie.
“Schon möglich.“, antwortete Aiden. Lydia zupfte ebenfalls an einem Faden und schien etwas zu lauschen. Verwirrt legte ich das Bild weg und stand auf. “Sagt, wonach klingt das für euch?“, fragte Lydia.
“Wie ein Faden, an dem man zupft.“, antwortete Aiden.
“Ich höre auch nichts, Lydia.“, fügte ich hinzu.
“Ihr hört keine Menschen flüstern?“
“Wir hören definitiv keine Menschen flüstern.“, antwortete ich wieder. Erneut zupfte sie an einem Faden. “Ihr habt das nicht gehört?“ Was fand Stiles an diesem Mädchen? Manchmal machte sie mich wahnsinnig.
“Lydia, ich bin mir nicht sicher, ob irgendjemand hört, was du hörst.“, antwortete Aiden für uns.
“Die flüstern irgendwas. Über ein Haus.“, sagte Lydia.
“Welches Haus?“, fragte Aiden.
“Das Haus.“ Lydia blickte auf ein Foto, das an der Wand hing. Es war eine Heilanstalt.
“Das Eichenhaus.“, murmelte ich.
“Was ist das Eichenhaus?“, fragte Aiden verwirrt.
“Eine psychiatrische Klinik. Dort war Barrow, der Schragnelbomber untergebracht.“, antwortete Lydia. “Das ist es?“
“Dort wird er sein. Genau dort ist Stiles.“

Teen WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt