Das Schwert und der Geist

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Der Fahrstuhl öffnete sich und Scott, Kira, Stiles und ich betraten den Flur des Krankenhauses, in dem der Sheriff uns schon erwartete. Mehrere Leichen wurden in schwarzen Plastiksäcken an uns vorbei geschoben.“Wer hat sie gefunden?“, fragte Stiles seinen Vater.
“Argent. Er sagte, die Ärzte waren da unten. Er sagte, ihr wüsstet vielleicht, was das für ein Ding ist.“
“Wir haben eine Theorie.“, erwiderte ich.
“Eine geringfügig erschreckende Theorie.“, fügte Stiles hinzu.
“Der Pathologe sagt, die Opfer wären woanders getötet und dann in den Tunnel abgeladen worden.“, erklärte Mr Stilinksi.
“Und wenn die Schreckensärzte die Leichen verstecken?“, fragte Scott.
“Wieso sollten sie?“, fragte Kira verwirrt.
“Vielleicht decken sie es. Beschützen es wie Eltern es tun.“, sprach Stiles an uns gewandt.
“Beschützen, was?“, fragte sein Vater.
“Einen Werwolf. Es nennt sich die Bestie.“, antwortete ich. Mr Stilinski sah uns entgeistert an.
“Wie gesagt, erschreckend.“, wiederholte Stiles, als er seinen Blick bemerkte
“Wir finden besser heraus, was wir Parrish erzählen.“, begann der Sheriff, “Denn es sieht aus, als würde sein Traum wahr werden.“

Auf Anordnung des Sheriffs wird heute eine Bezirksweite Ausgangssperre in Kraft treten. Alle außerschulischen Aktivitäten sind vorläufig gestrichen. Alle Schüler sollen am Ende des Schultags direkt nach Hause gehen.“, ertönte es aus den Lautsprechern der Beacon Hills High. Bewaffnete Deputies liefen durch die Flure und das weil 23 Leichen gefunden wurden. Ich lief auf Stiles zu, der mit einem von den Deputies redete. “Finden Sie das nicht etwas übertrieben in Bezug auf Feuerkraft in einer Highschool?“, fragte Stiles ihn.
“Dein Dad hat uns das auferlegt und er wollte offiziell nicht sagen, wieso.“, antwortete der Deputy.
“Ähm hat er etwas inoffizielles gesagt?“, hakte ich nach.
“Nein, doch jeder hat seine Theorie.“
“Was ist Ihre?“, fragte Stiles neugierig.
“Darf ich nicht sagen. Habt ihr kein Unterricht?“
“Jetzt kommen Sie schon, Officer. Wie lautet sie?“
Der Deputy schaute zu zwei weiteren Polizisten, die gerade beschäftigt waren und sah dann wieder zu uns. “Glaubt ihr an das Übernatürliche?“, fragte er uns vorsichtig. Entsetzt tauschten Stiles und ich Blicke. Scheint als wäre das ganze bald kein Geheimnis mehr.

Am Nachmittag begab ich mich ins Eichenhaus, um Lydia zu besuchen. Erschreckenderweise lag sie immer noch völlig regungslos auf dem Bett und starrte mit weit geöffneten Augen an die Decke. “Deine Lehrer haben uns einiges von dem Stoff mitgegeben, an dem ihr gerade arbeitet. Wir sollen das für dich aufbewahren.“, erzählte ich ihr. Auch wenn ich nicht wusste, ob sie überhaupt mitbekam, was ich sagte. “Ich sah etwas über die Riemann Hypothese. Ähm Dinge wie nicht tribiale Nullen und solche Sachen. Zeta Funktionen und anderes Zeugs, das über meinen Horizont geht. Hmm. Vielleicht kannst du ja aufwachen und es mir erklären.“ Ich sah Lydia an, die sich immer noch nicht regte. “Ach komm schon, Lydia. Du musst zu uns zurück kommen. Wir werden das niemals ohne dich durchstehen können. Lydia, komm, du musst aufwachen.“ In meinen Augen sammelten sich Tränen, die ich sofort wegwischte. “Ich denke, das reicht.“, hörte ich Mrs Martin sagen. Seufzend nickte ich. Bis ich etwas bemerkte. “Sekunde, was ist das?“, fragte ich stirnrunzelnd und betrachtete die kahle Stella an Lydias Kopf. “Was tun die hier?“
“Du solltest jetzt gehen.“, sagte Mrs Martin und kam auf mich zu.
“Sie haben sie rasiert. Sehen Sie? Wussten Sie davon?“ Fragend sah ich die Frau neben mir an. “Was haben die vor? Ein Loch in ihren Kopf bohren?“ Nach allem, das wir erlebt hatten, würde es mich nicht wundern.
“Bist du verrückt? Es ist für die EKT. Elektrokonvultivtherapie. Dafür müssen sie kleine Stellen am Kopf rasieren, natürlich nur unter allgemein Anästhesie und es ist sicher.“ Skeptisch betrachtete ich Mrs Martin. “Sieh sie dir an, Abigail. Sie ist meine Tochter. Denkst du nicht, dass ich alles tun würde, um sie hier rauszuholen?“ Ich schüttelte den Kopf. “Nein, nein, nein. Das ist kein EKT.“, entgegnete ich selbstsicher.
“Ist hier alles in Ordnung?“, hörte ich eine Pflegerin sagen.
“Ja, vielen dank. Unser Gast wollte gerade gehen.“ Wollte sie mich ernsthaft rausschmeißen? “Abigail, geh jetzt. Oder du darfst sie nie wieder sehen.“ Entsetzt sah ich Mrs Martin an und schüttelte ungläubig den Kopf. Um keinen Ärger anzufangen verließ ich den Raum und ging auf den Flur. Dabei rempelte ich versehentliche einen Pfleger an. “Entschuldigung.“, murmelte ich und ging dann weiter, um das Eichenhaus zu verlassen. Doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmte.

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