Kapitel 25

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Dass Dylan beunruhigt war, machte mich kirre. Welche bösartige Person würde denn jetzt kommen? Vielleicht doch Mom oder Dad? Ich schaute durch diesen kalten, dunklen Raumund versuchte zu lauschen. Doch ich hörte nichts mehr.

„Warte hier.", sagte Dylan und wollte gehen. Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl. Erst recht wenn er jetzt geht.
„Ich komme mit.", entschied ich.

„Ich weiß nicht wer unten ist. Dann soll er nur mich sehen, dich nicht auch." Dylan kramte etwas von seiner Jacke. Es war ein kleiner Revolver den er mir in die Hand drückte.

„Falls er hochkommt."

„Und du?", flüsterte ich leise.

Ohne etwas zu sagen, zeigte Dylan mir ein Messer. „Ich komme sofort wieder hoch.", versicherte er mir. Dann drückte er mir ein Kuss auf die Wange und ich beobachtete wie er die Tür öffnete und die Stufen runterging.

Als er den Raum verließ, geriet ich in Panik. Am liebsten wollte ich am Spieß schreien und gleich wegrennen. Doch ich musste Ruhe bewahren. Ich musste leise sein, um keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Jetzt wo es vollkommen ruhig war, bildete ich mir Geräusche ein. Und ich glaubte auch überall eine Bewegung erhascht zu haben. Mein Herz raste wie wild.
Jetzt wäre ich schon lieber auf der Gala bei meinen Eltern. In der Wärme mit leckerem Essen und bei Licht.

Doch ich war hier. Keine Ahnung wo Dylan abgeblieben ist. Was sollte ich denn tun, wenn Dylan nicht mehr zurückkehrt? Ich hatte kein Handy, kein Portemonnaie rein gar nichts bei mir. Ich konnte auch nicht Autofahren. Ich war im Nirgends weit weg von der nächsten Zivilisation.

Jetzt durfte ich mich nicht noch verrückter machen, als ich schon war.
Dylan würde zurückkommen. Er würde meine Hand nehmen und dann steigen wir in sein Auto. Eine halbe Stunde Fahrt und wir sind zu Hause. Es war doch-

Mein Herz setzte aus. Ich hörte wie jemand ganz langsam die Treppen hochkam.

Eine Stufe, Pause. Dann hörte man den Schritten auf die nächste Stufe und dann wieder Pause. Warum sollte Dylan so hochkommen? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er dieses Spiel mit mir spielt, wenn er genau weiß, dass ich kurz davor bin mir in die Hose zu machen.

Ich schaute mich panisch um. Wo konnte ich flüchten? Doch der einzige Ausgang war die Tür, die zu der Treppe führe. Wo konnte ich mich denn verstecken? Es gab leider auch nichts taugliches. Außer hinter der Türe zu stehen, wenn die Person reinkommen würde. Ich stand auf und schlich ganz leise zur Tür.

Schritt, Pause, Schritt, Pause. Dann hörte ich nichts mehr. Die Schritte wurden jetzt schneller und lauter, die Person würde jeden Moment reinkommen.

Die Tür wurde ganz langsam geöffnet. So langsam das man das Quietschen laut und deutlich hörte. Ich musste die Luft anhalten, doch mein Herz pochte weiterhin. Ich hatte schon Angst, dass die Person mein Herzrasen hören würde.

Langsam trat jemand ein. Und als ich sah wer es war, wollte ich am liebsten ohnmächtig werden. Gerade hatte mir Dylan von ihm erzählt.

Ein einsamer Clown lebt hier. Früher hatte er die Kinder entführt die im Wald gespielt haben. Sie sind nie wieder aufgetaucht. Man sagt, dass ihre Geister hier sind.

Vor mir stand ein großer und ausgewachsener Mann mit komischer Kleidung. Das, was ihn verriet waren die roten Haare die an seiner Kopfhaut und am Nacken klebten. Ich dachte ich sehe nicht richtig. Ich dachte es wäre nur ein Traum. Es war doch ein Mythos, sagte Dylan. Aber dieser Mythos schien doch Realität zu sein. Ich stand hier wie angewurzelt und wusste nicht, was ich tun soll.

Mein Nachbar- der PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt