Meine Hände konnten nicht zu zittern aufhören. Ich war so nervös wegen Dylan. Er wurde verhaftet und in Handschellen weggebracht. Was ist wenn er eingesperrt wird? Wenn alles rauskommen würde?
Sollte ich seinen Vater anrufen und würde er mir dann helfen?
Beziehungsweise- konnte er mir überhaupt dann helfen?Ich hielt inne, als ich die Türe hörte und ging zum Flur, wo ich Mom begegnete. Ihr Haar war verwüstet, ihr Lippenstift verschmiert und auch war die Bluse nicht richtig zugeknöpft.
„Mom, wo warst du?", fragte ich und hoffe innig, dass sie jetzt nicht lügt.
„Ich war mit deinem Vater etwas essen.", sagte sie. Ich wollte sie nicht beim Lügen erwischen. Ich wollte, dass sie vielleicht gemeinsam bei einem Arbeitskollegen aßen? Aber nein. Und das bestätigte nur das, was Dylan und ich vermuteten. Und das machte mich fertig.
„Wo denn?"
„Beim Italiener. Dein Vater ist noch... einkaufen."
Sie log mich an. Sollte ich sie zur Rede stellen?
Ich wusste mir selbst nicht zu helfen. Nur ging es mir jetzt noch schlechter als vorher.„Wie war dein Tag?", fragte Mom dann. Es war aber eher eine Frage, die man aus Höflichkeit stellt, es interessierte sie nicht wirklich wie mein Tag war.
Dennoch, mein Tag war super. Ich habe gelernt wie man Waffen bedient, und Dylan wurde verhaftet. War ein super Tag.
„Gut.", sagte ich nur.
Ich folgte Mom in die Küche. Jetzt brauchte ich Gesellschaft um nicht durchzudrehen.
Nur Dylan war in meinem Kopf. Dylan, Dylan, Dylan.
Was geschah ihm gerade?
Wie hielt er den Schmerz aus?
War der Typ tot?„Warum folgst du mir?", fragte Mom dann etwas genervt.
„Ich... wollte etwas quatschen."
„Dafür habe ich jetzt keinen Nerv. Ich hatte einen schweren Arbeitstag, lässt du mich bitte alleine?"
Es war schon schmerzhaft diese Worte zu hören. Doch ich ließ sie in Ruhe und entschied die Wahrheit erst einmal für mich zu behalten. In meinem Zimmer wusste ich nicht was ich mit mir anfangen sollte. Lesen? Dafür fehlte mir die Konzentration. Hausaufgaben? Die habe ich mit Dylan schon gemacht. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und versuchte damit meine Zeit zu vertrödeln. Dylan sollte sich melden. Ich wollte wissen, ob es ihm gut ging.
Ich schrieb etwas mit Jasmin, die gerade beim Friseur saß und sich ebenfalls langweilte. Ihr schien es gut zu gehen. Stan ebenfalls. Nur waren ihre Noten auch nicht so prickelnd. Sie fragte mich dann, ob wir nicht etwas unternehmen sollten.
Ohne lange zu überlegen, bejahte ich. Und wir entschieden etwas shoppen zu gehen.Als ich runter ging, sah ich wie Mom an ihrem Handy war und lächelte. Ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbildete, aber sie lächelte irgendwie verliebt.
Ich verabschiedete mich von ihr, ging an ihr vorbei und nahm dann den Bus, der mich in die Stadt fuhr. Gefühlt jede Sekunde checkte ich mein Handy nach einer möglichen Nachricht von Dylan ab. Doch es kam keine.
Als ich endlich ankam, freute ich mich Jasmin zu sehen. Wir haben wirklich lange nichts mehr alleine unternommen. Und auch wenn es gerade dämmerte, gingen wir noch shoppen und stöberten in etlichen Läden. Wir sprachen über Gott und die Welt und es tat gut beschäftigt zu sein. Und ich war fündig. Ich hatte schöne Kleidung gefunden.
Wir gingen zuletzt in einen Supermarkt, da Jasmin noch den Einkauf erledigen musste. An der Käse Theke wartete ich etwas abseits und schaute mich um. Dann traf mein Blick auf jemanden, der mich anscheinend lange angestarrt hat. Ich dachte erst, das ist nur irgendein ekelhafter Typ, der mich versehentlich zu lange angeschaut hat und jetzt gleich wieder wegschauen würde. Doch obwohl ich seinen Blick erwiderte, senkte er seinen nicht. Und das war wirklich creepy.
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Mein Nachbar- der Psycho
Mystery / Thriller*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...