„Was machst du hier?", war das erste, was Dylan sagte. Ich war jedoch viel zu geschockt um darauf zu antworten.
Eine Leiche lag vor mir.
Das Blut, das an meinem Gesicht war, wischte ich weg. Es war das Blut einer toten Person. Ich schluckte hart, dass es sogar wehtat.
Mein Blick konnte ich nicht von John wenden. Seine Augen waren weit aufgerissen. Ihm wurde mitten in den Kopf geschossen. Genau mittig. Denn ich sah ein Loch, umgeben von dunkelroten Blut.
Ich konnte nicht mehr die Luft anhalten und atmete aus.Dann schaute ich zu Dylan, der immer noch in der gleichen Position stand. Die Waffe, mit dieser er gerade einen Menschen getötet hat, war noch in seiner Hand. Er stand gelassen da, als wäre es keine große Sache. Er verschwendete nicht mal ein Blick an John.
Sein Blick war nämlich an mir geheftet.
„Wieso hast du das getan?", fragte ich fast flüsternd. Dann räusperte ich mich.
„Er hätte dich getötet.", antwortete er ruhig. Dann verlor er seine Ruhe plötzlich. „Ich habe dir gesagt, dass du nichts wegen dieser PoP Sache herausfinden sollst."
„Ich musste. Du bist mir nicht aufrichtig."
„Um dich zu schützen! Wenn die Leute wissen, dass du über die Bescheid weißt, haben sie dich auch unterm Schirm."
„Du wirst also auch verfolgt.", sagte ich dann.
„Ja. Nicht nur ich. Viele andere. Viele meiner Freunde. Viele Bekannte. Und du solltest nicht dazu gehören."
Jetzt wo Dylan sich etwas beruhigt hat, ging ich auf ihn zu und weg von der Leiche.
„Bist du deswegen umgezogen?"
„Ich verstecke mich vor ihnen, genau. Sie haben ein Hochsicherheitsgefängnis wo alle Psychopathen gebunkert und irgendwann getötet werden."
Ich schaute Dylan an. „Ich will nicht, dass du fortgehst, aber das musste ich wissen."
Dylan antwortete nicht, er schaute mich nur starr an. „Ich hatte Angst um dich. Und er hätte dich getötet, wenn ich das hier nicht benutzt hätte. Also sag mir bitte immer Bescheid, wenn du irgendwo hingehst."
Ich nickte. „In Ordnung. Wenn du mir aufrichtig bist."
Er schien zuzustimmen.
„Dylan... Was ist jetzt mit Vanessa?" Irgendwie konnte ich mir vorstellen, dass er auch die Waffe... dafür verwendet hat. Wieso, weshalb, warum? Dazu hatte ich keine plausible Erklärung.
„Es tut mir leid. Ich hatte stets mein Wort. Ich sage dir, was mit ihr ist, wenn du ein Schlagwort findest, zu dem ich kein Zitat habe."
Und da war mir bewusst, dass ich das mit Vanessa wahrscheinlich nie erfahren werde.
*
Dylan bestand darauf, dass wir aus dem Haus rausgehen und zu Hause bei einem Tee noch einmal in Ruhe sprachen. Ich war natürlich einverstanden. Ich sehnte mich zu nichts mehr, als diesen Ort zu verlassen, und mich zu wärmen.
Draußen schaute ich mich nach Jasmin um, während Dylan schon zielstrebig aus dem Wald gehen wollte.„Wen suchst du?", fragte er dann.
Diese Frage beunruhigte mich. Die ganze Situation beunruhigte mich. Er hätte Jasmin sehen müssen, beim Reinkommen.
Und das erklärte auch, wieso sie nicht auf meine Schreie reagiert hat.„Jasmin.", sagte ich etwas panisch. Und dann rief ich ihren Namen. Sobald ich das getan hab, kam Dylan zu mir gelaufen und hielt mir den Mund zu.
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Mein Nachbar- der Psycho
Mystery / Thriller*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...