„Dakota wo warst du so lange?", fragte Mom mich, als ich unauffällig am Wohnzimmer vorbeigehen wollte.
„Am Friedhof, ich hab euch doch Bescheid gesagt."
„So lange?", hakte sie nach.
„Ich hatte Grandma viel zu erzählen."
„Dakota, könntest du, nach dem du dich umgezogen hast, zu uns runterkommen? Wir haben was zu besprechen."
„Ja, ich komme." Das hatte ich jetzt nicht zu gebrauchen. Eben wollten mich irgendwelche Typen vermöbeln und Mom erwartete, dass wir über belanglose Dinge quatschten. Ich zog mich um und schlüpfte in einen warmen Onesie und dann wickelte ich um meine Haare ein Handtuch, damit sie trockneten. Mit meiner Decke ging ich dann runter zum Wohnzimmer, wo ich Mom und Dad auffand.
„Hallo Prinzessin.", sagte Dad.
„Hi." Ich setzte mich auf die Couch und schaute beide abwechselnd an.
„Alles gut? Du siehst irgendwie erschrocken aus.", bemerkte Dad dann.
„Nene, alles gut.", antwortete ich mit einem kurzen Lächeln. Sie kauften es mir nicht ab, also musste ich schnell das Thema wechseln. „Worum geht es, was wollt ihr mit mir besprechen?"
„Wir sind auf einer Gala eingeladen.", erklärte Mom dann. „Mrs und Mr Steward feiern ihren 20. Hochzeitstag."
„Und wir gehen dort hin?"
„Genau. Das ist nächste Woche und ich habe dir schon ein Kleid anfertigen lassen."
„Konnte ich das nicht selbst entscheiden?"
„Ich habe es schon für dich gemacht, Liebes. Hast du einen Begleiter?", fragte sie dann.
„Begleiter? Ashton und ich sind doch nicht mehr zusammen."
„Ich hatte gehofft, dass er trotzdem mitkommen könnte? Bitte Liebes, ich möchte nicht, dass du, und damit die Familie Cooper, Tratsch des Tages ist."
Ich seufzte. „Ist gut, ich frag ihn."
„Super, dann hätten wir ja alles geklärt. Danke, Dakota."
„Kann ich jetzt schlafen gehen?"
„Natürlich."
Ich konnte nicht schlafen. Natürlich nicht. Ich war auf hundertachtzig und hellwach. Das war auch besser so, da ich so hören würde, wenn jemand ins Haus einbrechen würde. Ich setzte mich irgendwann auf und sah dann, dass bei Dylan noch Lichter brannten. Er war also auch wach und regelte bestimmt das Problem. Ich hoffte er könnte das Regeln. Sonst müsste ich die Polizei einschalten. Und wie ich Dad kenne, dürfte ich dann nicht ohne Begleitung raus. Die ganze Nacht über fand ich kein Schlaf bis schließlich irgendwann die Sonne aufging. Natürlich war ich etwas erkältet.
Ich hätte ein paar Medikamente nehmen oder zumindest einen Tee trinken müssen.
Heute zog ich mich warm an, obwohl der Winter noch nicht da war. Mit Winterschuhen, einem Schal, einer dicken Jacke. Ich war todmüde und musste heute Make Up benutzen, um die tiefen Augenringe zu vertuschen, sonst würde Mom wieder zu viele Fragen stellen. Ich verzichtete heute auf das Frühstück mit Mom und Dad, sondern holte mir etwas in der nächsten Bäckerei und aß es auf dem Weg zur Schule.
„Hey.", hörte ich jemanden neben mir sagen. Ich zog meine Kopfhörer aus den Ohren.
„Oh hey Stan. Alles gut?"
„Naja. Wenn ich einmal in dein Croissant beißen dürfte?" Ohne, dass ich es ihm erlaubt hatte, nahm er mein Croissant und biss rein.
„Dein Ernst?", fragte ich lachend.

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Mein Nachbar- der Psycho
Misterio / Suspenso*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...