Ich saß in der Küche, während Dylan Tee zubereitete. Sein Lieblingstee war originaler Schwarztee aus England. Er trank ihn bitter ohne Zucker, was ich wirklich nicht verstand.
Diesmal hatte ich mehr Zeit mich hier umzuschauen. Die meisten Bücher, die in der Küche waren, hatten auch etwas mit Kochen zu tun. Doch zwischen den unschuldigen Kochbüchern, waren auch unheimliche Bücher dabei. Die Logik der Tat- Der Beruf des Profilers, Die verschiedensten Foltermethoden, Biographie eines Serienmörders, und so weiter.Schnell wand ich den Blick ab und widmete mich wieder Dylan und meinem Tee.
„Du hast viele Fragen.", bemerkte Dylan und schaute mich weiterhin emotionslos an. Er stellte gab mir eine Tasse mit dem Tee und gab mir die Zuckerschachtel.
„Woran erkennst du das?", fragte ich während ich den Tee mit dem Zucker umrührte.
„Es sind deine Stirnrunzeln. Die hast du immer, wenn du nachdenkst."
Ich wusste diesen Fakt nicht einmal selber. „Kann ich dir denn Fragen stellen?"
„Es kommt auf die Frage an.", erwiderte Dylan.
„Wieso darf ich dir nicht alle Fragen stellen?", war das erste was ich fragte.
„Informationen sind sehr relevant und können als Werkzeug für eigene Zwecke verwendet werden. Eigentlich gebe ich überhaupt keine Informationen frei. Bei dir mache ich eine kleine Ausnahme."
„Im Gegenzug weißt du aber alles über mich."
„Das stimmt.", sagte Dylan. „Aber dein Leben, naja das Leben der Coopers ist auch für die Bühne bestimmt. Ihr seid die perfekte Familie und alle sehen zu euch auf. Und demnach gibt ihr auch viel preis. Und ich bin mir sicher, dass mittlerweile jeder weiß, dass du mir gehörst."
„Das ist wahr."
„Weißt du was ich über dich weiß?", fragte Dylan und schaute mich nun an.
„Was denn?", fragte ich und war kurios welchen Fakt er jetzt erwähnt.
„Ich weiß, dass du in meiner Nähe sein möchtest. Komm auf mein Schoß, Dakota." Ich lächelte ihn an. „Tatsächlich.", erwiderte ich und ging auf ihn zu. Seine Nähe war wirklich schön. Unbeschreiblich schön.
„Wieso hat Travis gesagt, er hätte dich aufgezogen?", fragte ich dann.
„Als ich von zu Hause abgehauen bin, hat er mir ein Unterschlupf geboten. Und dazu beigetragen wer ich heute bin."
„Ist er auch kriminell?"
„Ja. Ein raffinierter Mörder. Er vollführt den perfekten Mord. Und er hat es mir beigebracht."
„Ich denke nicht, dass es den perfekten Mord gibt.", entgegnete ich.
„Oh doch, den gibt es." Darüber wollte ich nicht weiter sprechen, da ich das Thema wirklich hässlich fand.
„Was ist das für eine Stadt?", fragte ich.
„Bisher wurde sie noch nicht entdeckt. Da leben Leute, die vom Staat verfolgt werden. Es läuft darauf hinaus, dass sie sich entweder gegenseitig umbringen, oder, dass sie gefunden werden. Deswegen finde ich es besser in einer normalen Gesellschaft unterzutauchen um kein Aufsehen zu erregen."
„Du bist nicht wie sie.", sagte ich dann und wartete gespannt auf seine Antwort.
„Oh doch, das bin ich." Ich schaute Dylan in die Augen und sah wieder das Distanzierte, und Unheimliche in ihm. „Ich bin sogar schlimmer. Der eine Typ ist dümmer als der andere. Travis nutzt sie alle für sich aus."
Es beunruhigte mich, was er sagte. Die Typen sahen gefährlich aus. Kriminell. Und Dylan sagte er sei sogar schlimmer.
„Wieso war John nicht bei ihnen?"
„John ist verrückt. Naja, war verrückt. Eine andere Art Psycho. Er hatte sein Leben nicht Kontrolle. Und ja, ich bin auch schlimmer als er."
„Wieso sagst du das?", fragte ich fast flüsternd. „Warum bist du schlimmer als er?"
„Das ist eine Frage, die ich nicht beantworte."
Er war schlimmer und sagte mir nicht was es bedeutete. Er hat heute getötet und hat verschiedene Waffen hier verstaut. Doch trotzdem liebte ich ihn. Ich liebte ihn mehr, als jeden anderen. Dylan beugte sich zu mir vor und küsste meine Lippen sachte. Er küsste sie erstmal behutsam, doch wurde dann leidenschaftlicher. Ich schloss meine Augen, genoss den Moment und war vollkommen erregt und irgendwie elektrisiert. Jede einzelne Faser meines Körpers reagierte auf seine zärtliche Berührungen. Er küsste dann meinen Hals, dann meinen Brustkorb, mein Dekolleté, und dann wieder mein Mund.
„Dakota ich liebe dich.", sagte er, während er mein Gesicht in den Händen hielt und mich anschaute.
„Ich dich auch.", erwiderte ich lächelnd.
Dann löste er sich plötzlich von mir. „Gehörst du mir?", fragte er dann. Er schien jetzt plötzlich ein anderen Ausdruck im Gesicht zu haben. Leer, abwartend, neugierig. „Bist du mein Besitz?"
Ich war wirklich verwirrt, aber mich brachte auch aus dem Konzept, dass etwas in meiner Hosentasche vibrierte.„Dylan, ich bin ein freier Mensch.", erwiderte ich darauf. Die Atmosphäre der Romantik war nämlich verflogen als mein Handy nun zum dritten Mal in meiner Hosentasche klingelte.
Die ganze Zeit hatte ich es ignoriert, aber es musste wohl dringend sein.
Es war Mom. Und sie schien wirklich dringend mit mir sprechen zu wollen. Als ich annahm fragte sie ungeduldig und gereizt wo ich stecke und fragte mich auch, wieso ich mich nicht meldete.„War busy, Mom. Es tut mir leid. Ich komme gleich nach Hause." danach legte ich auf und fragte Dylan wo wir stehen geblieben sind.
„Ich habe die Antwort, die ich hören wollte.", sagte er lächelnd. Ich wusste aber nicht wovon er redete. Mittlerweile wusste ich aber, dass er immer etwas unheimlich ist, wenn er erregt ist.
Aber genau das war irgendwie anturnend.Wir küssten uns weiterhin. Ich dachte er würde mich jeden Moment ausziehen und sich anschließend auch. Ich erwartete, dass er mich in sein Zimmer auf sein Bett trug. Aber er machte nichts. Wir küssten uns nur.
Jeder andere Kerl hätte mir schon längst die Kleidung vom Leib gerissen.Nur Dylan tat es jetzt nicht. Und dafür war ich dankbar.
Nach so einem Tag war ich nicht in Stimmung. Und ich wollte nicht noch einmal die Knöpfe der Bluse öffnen, die ich heute auf jeden Fall noch wegschmeißen werde.
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Mein Nachbar- der Psycho
Mystery / Thriller*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...