Mein Nachbar- der Psycho

Kapitel 38

Der Morgen war sehr angespannt. Ziemlich still und etwas traurig. Mrs Thomson ist gestorben und das war wirklich... krass.
Zwar hatten wir nicht so einen guten Bezug zu ihr, dennoch ging es uns nahe. Nach dem Frühstück ging ich sofort hoch in mein Zimmer und wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte.

Ich checkte mein Handy und meine Nachrichten. Ich hatte viele Nachrichten bezüglich gestern. Das traurige war, dass es nicht um Mrs Thomsons „Selbstmord" ging, sondern um die Krönung des bestgekleideten in der Halloween Party. Ich bin am Vorabend früher gegangen, wegen der Angelegenheit mit Dylan und dadurch habe ich die Krönung „verpasst".
Wie jedes Jahr, stand mein Name auf dem Zettel. Da ich nicht anwesend war, musste jemand anderes gekrönt werden. Es ist Stina geworden, die so stolz wie Wolle war.

Es war mir auch egal. Ich fand es nur schade, dass sie immer noch darüber sprachen, obwohl jemand in der Nachbarschaft ermordet wurde. Naja, beziehungsweise Selbstmord begangen hat.
Nur Dylan und ich wussten die Wahrheit, die ich gar nicht wissen wollte.

Das einzige was mir jetzt wichtig war, war Tiffany's Wohlbefinden und vor allen Dingen fragte ich mich. ob sie sich an irgendetwas erinnern kann. Ich rief sie an, und sie war wirklich froh, dass ich es tat. Sie wollte mit mir über die, die und die lästern, aber irgendwie erinnerte sie sich an nichts mehr, sagte sie. Und das freute mich. Die ganze Dylan Angelegenheit bekam sie also nicht mit, und das war mir wichtig.

Ich wusste nicht, wieso ich ihn verteidigte und in Schutz nahm.

Ah, doch ich erinnere mich. Weil es so etwas wie Liebe gibt, die einen dumm handeln lässt.

Ich schaute zu ihm rüber, in sein Haus. In dem Moment trat er auch raus und schloss die Türe mit seinem Schlüssel ab.
Dann stieg er in sein Auto und fuhr irgendwo hin. Ich wüsste gerne wohin. Ich würde ihn auch gerne orten können, jetzt wo ich weiß, wozu er imstande ist.

Seit gestern haben wir offiziell ‚Schluss gemacht'. Doch ich hoffte, dass es wie beim letzten Mal ist. Nur ein paar Tage später und wir sind wieder zusammen.

Der einzige Unterschied war, dass es beim letzten Mal Probleme mit diesem PoP gab. Er hat das Problem behoben und dann konnten wir wieder zusammen sein.

Jetzt sah er sich selbst als Problem. Und das konnte er nicht mal eben beheben.
Ich fuhr meinen Laptop hoch. Er wusste alles über mich, vielleicht konnte ich auch Sachen über ihn herausfinden.

Bei der Suche nach Dylan Stone, kamen viele Facebook Profile. Erstens wer benutzt heute noch Facebook? und zweitens war es nicht der Dylan, den ich suchte.

Es gab überhaupt nichts über ihn. Kein einziges Detail. Naja das war ja auch logisch. Er nutzte Informationen für sich aus, dann würde er wohl keine über sich preisgeben.
Doch nach mehreren Klicks kam ich auf einen Samuel Stone aufmerksam. Dylan hatte mir mal erzählt, dass er einen Bruder hatte.

Und er hatte erwähnt, dass er noch in Atlanta lebt. Er hat aber nicht erwähnt, dass er ein Manager eines Unternehmens ist. Dass er erfolgreich und zu den Top 10 reichsten Männer Atlanta's zählte. Über ihn gab es sehr viel. Viele Bilder, viele Artikel, welche Frau gerade seine Freundin war und so weiter.

Sie sahen sich sehr ähnlich. Nur dass Samuel keine Tattoos und Piercings hatte. Er war sehr anständig. Trug nur Smokings, lächelte viel und hatte immer eine andere Barbie an seiner Seite.
Aus allen Artikeln, die ich las, entnahm ich dass er sehr intelligent ist und ganz genau wusste wie er sein Business startete. Mit 23 hatte er seinen ersten Erfolg. Und das alles hat er seiner Rhetorik zu verdanken.

Wow. Das war wirklich ein Gegenpol von Dylan. Er war sehr integriert in der Gesellschaft. Anerkannt und beliebt. Er war sehr extrovertiert und offen. Ein seriöser Geschäftsmann. Und irgendwie wollte ich zu ihm, um über Dylan zu sprechen.