Ich zog mich in Windeseile an. Dabei zitterte ich gewaltig und mir war immer noch übel. Kurz darauf kam mir das Essen auch hoch. Ich übergab mich inmitten des Raumes. Ich wischte mir mit einem Taschentuch den Mund sauber.
Ein Blick Mr Stones reglosen Körper ließ mich schaudern. Nicht weil er tot war, sondern weil ich daran denken musste, was er mir angetan.Er hat mich vergewaltigt.
In mir kam eine sehr starke Aggression hoch. Er war zwar vollkommen aufgeschlitzt, doch ich fand, dass es nicht reichte. Ich suchte in allen Kommoden und Schubladen nach weiteren, schärferen Messern. In meiner Suche fand ich einen Revolver. Noch dazu fand ich ein großes Messer mit dem ich auf Mr. Stone zuging. Ich hatte ein riesig großes Bedürfnis ihm noch mehr wehzutun. Doch er war nicht am Leben.
Nichts desto trotz tilgte ich meine Wut, Aggression, Frustration in dem ich mit dem Messer noch mal in den Körper stach. Diesmal ging es schneller und es war tiefer.
Es blutete gewaltig. Auch ich war vollkommen in Blut überströmt. Meine Hände, meine Kleidung, meine Schuhe.
Jetzt verließ ich den Raum, mit dem Messer in der Hand.
Es war wirklich sehr ruhig. Im Wohnzimmer saß nur noch Mom. Ich fragte mich wieso sie da alleine saß. Wo war Dylan?
Und warum zur Hölle war sie alleine...?!„Mom wo sind alle?"
Mom drehte sich zu mir und fing an lauthals zu schreien.
„Und war es schön mit Mr. Stone? WAS ZUR HÖLLE IST PASSIERT?!", fragte sie hysterisch und warf sogar ihr Glas gegen die Wand, dass in tausend Stücke zerbrach.
Ich wollte mich jetzt nicht mit Mom auseinandersetzen. Ich fragte mich panisch wo Dylan war.
Ohne auf Mom einzugehen rief ich Dylan an. Doch gleich ging die Mailbox an.
„Dakota, was ist passiert?!", fragte Mom mich gleich.
„Nichts! Wo ist Dylan?!", entgegnete ich.
„Ich sag dir wo Dylan ist, wenn du mir sagst, was passiert ist."
„Ich hab Mr. Stone getötet.", antwortete ich dann direkt und ehrlich.
Unerwartet bekam ich eine Ohrfeige von ihr. Es tat höllisch weh. Und es war das erste mal, dass ich von ihr geschlagen wurde.
Ich schaute Mom an. „Er hat mich vergewaltigt."
Mom scheuerte mir daraufhin noch eine.
„Wie kannst du ihn töten, wenn wir uns doch so nahe gekommen sind?!", schrie sie.
„Mom er hat mich vergewaltigt!", rief ich lauter, doch darauf ging sie nicht ein.
„Du wolltest ihn genau wie ich!", schrie sie. „Dann vögelst du ihn und behauptest, dass er sich vergewaltigt hat!"
Ich kochte vor Wut und war immer noch voller Adrenalin wegen dem was ich vorhin getan hab. Ich konnte nicht beschreiben, was ich empfand, doch in mir kochte es. Die Wut, die ich empfand musste einfach raus
Unüberlegt entsicherte ich die Waffe, die ich mir aus Mr. Stones Büro genommen hab, zielte auf Mom und drückte sofort ab. Sie fiel gleich tot auf dem Boden.Es war komischerweise ein befriedigendes Gefühl. Doch sobald sie auf dem Boden lag, sich die Hände an die Brust hielt und vergeblich zu atmen versuchte, realisierte ich erst was ich getan habe.
Ich habe wieder getötet.
Ich habe meine eigene Mutter getötet.
Den Revolver ließ ich fallen, während ich beobachtete wie Mom das Bewusstsein vollkommen verlor.
Ich hielt mir die Hände vor dem Mund, erschrocken darüber was ich gerade getan habe.
Und was mich am meisten schockierte, war, dass ich mich dabei gut fühlte.
*
Ich weinte und zitterte jetzt am ganzen Leib.
Was hab ich getan...?
Ich hatte vor mir selbst Angst. Was zur Hölle ist mit mir passiert?! Genau das, was Mr. Stone vorhergesehen hat, ist eingetreten. Ich tötete. Mit zitternden Händen miss ich Moms Puls, doch ich hörte nichts.
Ich wollte nicht wahrhaben, dass sie tot ist.
Ich wollte nicht wahrhaben, dass ich sie getötet habe. Anfangs traute ich mich nicht Mom anzugucken, doch ich musste in ihr Gesicht schauen. Ihr Blick war starr, die Augen weit aufgerissen und ihre Haut noch warm. Später würde die Farbe von ihrem Gesicht gehen. Jetzt war sie noch da, sowie ihre Körperwärme.
Ich ertrug es nicht sie länger anzuschauen. Ein letztes Mal kontrollierte ich, ob sie lebte, doch ihr Herz schlug nicht.
Sie war reglos und tot.Deswegen verließ ich das Wohnzimmer
Dylans Auto stand noch an der Einfahrt, doch er war nicht hier. Das konnte nur bedeuten, dass er entführt wurde.
Ich hätte Mr. Stone nicht umbringen sollen, denn er hätte mir sagen können wo Dylan war.
Unschlüssig ging ich den Weg auf und ab. Ins Haus wollte ich nicht. Nach Hause auch nicht.
Ich wollte nur zu Dylan.
Doch dann erinnerte ich mich daran, dass Mr. Stone mir mal sagte, dass er Dylan ortete. Ich musste also wieder ins Haus und das Ortungsgerät finden.
Ich suchte wirklich überall, in jeder kleinsten Ecke und wurde im Arbeitszimmer In der Kommode fündig.
Zumindest sah es so aus. Es war ziemlich schwer die Koordinaten zu lesen, doch ich konnte den Ort entzifferten.Obwohl ich kein Führerschein hatte, stieg ich in Dylans Auto und fuhr los. Ich konnte nicht gut fahren, doch das war mir egal.
Es war mir egal, dass ich für mich und für die anderen auf der Straße eine Gefahr sein würde. Es zählte nur, dass ich so schnell wie möglich zu Dylan kam.Je länger ich fuhr, desto größer wurden meine Sorgen. Ich wusste schon gar nicht mehr wo ich war.
Hier war nichts. Nur eine lange Straße und Wald. Eine Straße, die kein Ende hatte. Und ich fuhr schon so schnell man mit dem Bentley fahren konnte.
Doch die Koordinate rückte immer näher und ich wurde immer aufgeregter. Dann stieg ich aus dem Auto und musste nicht lange gehen bis ich Dylan fand.
Mein Herz setzte aus, als ich ihn in diesem Zustand sah.
Er war tot.
Er lag auf dem Boden und hatte Blut an der Brust. Seine Augen waren geschlossen und er lag reglos auf den Boden.
Der Anblick war schrecklich und verstörend.
Dylan durfte nicht tot sein.
Das ging einfach nicht.
In mir bildeten sich die Tränen, dass ich schon fast nichts mehr sah. Langsam ging ich zu ihm und weinte schon darauf los.
„Dylan?", flüsterte ich wimmernd.
Doch er regte sich nicht.
Ich beugte mich zu ihm runter und umarmte ihn. Dabei schluchzte ich ganz tief und musste ganz tief Luft nehmen.
Doch dann hörte ich sein Herz noch ganz langsam schlagen. Sofort hörte ich auf zu weinen und riss mich zusammen.
Er lebte vielleicht noch. Eilig nahm ich mein Handy um einen Krankenwagen zu rufen, doch hier im Nirgendwo hatte ich keinen Empfang. Also musste ich selbst handeln.
Mit meiner ganzen Kraft trug ich ihn in sein Auto und raste mit der selben, schnellen Geschwindigkeit wieder zurück auf dem Weg zu einem Krankenhaus.
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Mein Nachbar- der Psycho
Mystery / Thriller*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...