Als Mr. Stone und ich wieder ins Esszimmer kamen, schauten uns alle an. Sie schienen sehr neugierig zu sein.
„Ich lade dich und deine Familie zu Thanksgiving ein.", sagte er dann. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr alle erscheint."
„Danke. Ich werde das weitergeben."
Dylan stand nun auf. „Dann werden wir jetzt gehen."
Als Mr. Stone näher zu Dylan ging, sah man förmlich wie er sich krümmte. Das konnte ich aber verstehen. Wenn er schon als Säugling terrorisiert wurde...
„Es war schön dich wieder zu sehen Dylan.", sagte er. „Und wenn du und das nächste Mal besuchen kommst, dann bring deine Geliebte bitte mit." er hielt kurz inne. „Naja, wenn Dakota noch lange zu leben hat, und ihr überhaupt noch ein Paar seid."
Dylan umarmte seine Mutter noch, gab Samuel die Hand und bei seinem Vater zögerte er etwas. „Komm her, mein Junge.", sagte der Vater und umarmte ihn. „Ich bin stolz auf dich.", flüsterte er dann. „Du hast eine wunderbare Frau an deiner Seite."
Dylan war sichtlich überrascht und überhaupt nicht erfreut. Und kurz darauf verließen wir dieses Haus.Sobald sich die Tür hinter uns geschlossen hat, nahm Dylan mein Gesicht in die Hände und suchte mich ab.
„Was hat er dir angetan?", fragte Dylan sofort. Dann schaute er an meinem ganzen Körper ab. „Tut dir was weh?"„Er... hat mir nur von dir erzählt."
„Hat er dir was angetan?", wiederholte er.
„Nein."
Erleichtert atmete er aus. „Hat er dir denn Fragen gestellt?", hakte er weiter nach.
„Er hat mich gefragt, was ich vom Töten halte. Und... er meinte, dass er denkt, dass ich irgendwann mal töte."
Dylan hielt mir die Tür des Autos auf und stieg dann selbst ein. Doch er sagte zum Töten nichts. „Es tut mir leid."
„Was tut dir leid?", fragte ich dann.
„Du musstest ihn kennenlernen, warst für eine lange Zeit mit ihm alleine und wurdest beleidigt."
„Das braucht dir doch nicht leidtun. Was ich eben gesagt habe, habe ich auch so gemeint. Ich liebe dich, mit allem was zu dir gehört."
„Sag das nicht...", erwiderte Dylan nur träge.
„Doch. Egal was du für richtig oder falsch hältst, ich liebe dich."
Ich nahm seine Hand in meine und drückte sie. Ich sah ihn selten so verletzlich. Sonst ist er der unnahbare, Kälte, gefühllose, brutale und furchteinflößend Dylan, dessen Blick alle mieden.
Er startete dann den Motor und fuhr los. „Ich hoffe ich muss hier nie wieder hin."
Ich ließ das so in der Luft stehen. Ich musste schließlich auch meine Gedanken sortieren.
Der Vater war crazy, unheimlich und gruselig as fuck. Die Mutter war ein graues Mäuschen und nicht in der Lage sich durchzusetzen. Samuel war ein arrogantes Miststück, auf dessen Kopf diese ganze Aktion wuchs.
Sie haben verdammt nochmal mein Essen vergiftet. Das war unglaublich.„Interessant. Ich denke nämlich, dass auch du irgendwann töten wirst."
Der Gedanke an diesen Satz ließ mich immer wieder schaudern.
Doch daran konnte nicht sein. Er kannte mich nicht. Er wusste nur oberflächliche Informationen, die Samuel ihm gesagt hatte.
Doch anderseits... er war ein Psychologe und ein wahrer Menschenkenner.
Schnell verdrängte ich diesen Gedanken.
Ich würde niemals töten.
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Mein Nachbar- der Psycho
Mystery / Thriller*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...