Jetzt war ich wieder zu Hause und mir ging es schlechter als zuvor. Mom und Dad waren immer noch nicht da. Wie absurd das auch klingen mag- ich vermisste im Moment Moms Schimpfen und ihre Vorwürfe. Nämlich jetzt fühlte ich mich allein.
Schrecklich allein.Ich wägte es ab Jasmin zu kontaktieren, doch sie wollte ich in Dylans Angelegenheit nicht mehr einbeziehen, für ihren Gunsten. Ich wollte nicht, dass sie ein Teil davon wird, und sich sorgen macht.
Das hatte natürlich die Konsequenz, dass ich hier alleine rum kauerte.
Ich lag nun für Stunden im Bett und tat nichts. Mom und Dad sind endlich wieder nach Hause gekommen, doch wegen der langen Fahrt so fix und fertig, dass sie nicht sprachen. Mir ging es immer noch dreckig. Zumal ich jetzt auch Stunden nichts gemacht habe, und nur an die Decke starrte.
Ich entschied runter zu meinen Eltern zu gehen, auch wenn sie schlechte Launen hatten. Sie waren im Esszimmer und aßen, was die Küchenkraft Wendy gekocht hatte. Wendy ist selten im Hause, da Mom lieber kochen wollte. Doch bei Notfällen wurde sie kontaktiert.
„Hi Wendy.", sagte ich.
„Oh, hi Dakota. Ich wusste gar nicht, dass du hier bist."
„Ja doch, war oben." wir führten noch einen kurzen Smalltalk, ehe sie auch schon wieder das Zimmer verließ um uns in Ruhe essen zu lassen.
Ohne selbst was zu essen, saß ich bei Mom und Dad.
„Dakota, warum isst du nichts?", fragte Mom dann streng. „Ich hoffe doch du hast kein Fastfood bestellt, ich habe dich doch ausgiebig über die Folgen und Konsequenzen von Fastfood informiert."
Genau dieses Meckern hatte ich irgendwie vermisst, damit sich alles so normal anfühlte.„Eigentlich ja, aber dann bin ich gegangen und habe die Pizza nie gesehen.", antwortete ich.
„Hast du denn bezahlt?", fragte Dad dann.
„Natürlich. Ich bezahle immer vorher."
Dann war es wieder ruhig. Wobei ich das nicht wollte. Ich wollte rege Diskussionen, Meckern, Klugscheißer- Wissen, irgendwas!
„Wo warst du dann?", fragte Mom nach einer gefühlten Ewigkeit.
„Ähm... ich war bei Jasmin."
„Wurdest du gefahren?"
Ich nickte. Darauf wollte ich nicht näher eingehen. Sie mussten ja nicht wissen, dass ich eine Leiche verbrannt.
„Warst du bei Dylan?", fragte Mom dann.
„Ja kurz.", antwortete ich. Mit hochgezogenen Augenbrauen und einem kritischen, arroganten Blick, nickte Mom.
„Ich will diese Diskussion ungern führen.", sagte sie dann und wirkte dann zehn Jahre älter. „Aber irgendwann muss ich das Thema anschneiden."
Sie schaute erst mich, dann Dad an. „Es geht um Thanksgiving und die Gästeliste. Wir haben ein riesiges, schönes Haus, in dem ich viele Leute einladen kann. Doch ich bin mir einer Person nicht sicher."
Ich auch nicht, dachte ich, nach der er heutigen Aktion. Ich wusste nicht, ob Dylan kommen würde. Doch ich musste ihn verteidigen. Ob er nun kommen würde oder nicht, lag in seiner Hand.
„Mom, ich finde das gemein! Ich liebe ihn. Bei Ashton hast du auch keine Anstalten gemacht!"
„Ashton.", sagte Mom dann. „Ashton! Wie sehr ich diesen Kerl vermisse. Er ist viel zivilisierter, intelligenter, angesehener und einfach ein guter Kerl. Nicht so wie der.", sie machte eine verwerfliche Handbewegung in Richtung Dylans Haus.
DU LIEST GERADE
Mein Nachbar- der Psycho
Mystery / Thriller*Wird komplett überarbeitet* Mit Dylan Stones Umzug nach Moncks Corner zieht eine dunkle und böse Wolke in die kleine Stadt. Unscheinbar, mysteriös und zurückhaltend scheint der neue, gut aussehende Nachbar mit den unzähligen Tattoos und den kalten...