Kapitel 74

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Hendrick, der Freund von Dylan und gleichzeitig auch Arzt, sagte, dass ich mich davon erholen werde. Ich würde jetzt Schlaf und Ruhe brauchen.
Nichts besseres kam für mich nun in Frage.

Dylan begleitete Hendrick nach draußen und kam dann direkt wieder zu mir.
„Ich lasse dich jetzt nirgendwo unbegleitet.", sagte er.

„Das hättest du nicht wissen können.", erwiderte ich.

„Ich dachte er wird mir wehtun. Aber Vater weiß ganz genau, dass er mich mehr verletzt, wenn dir etwas zustößt." Dylan schaute mir in die Augen. „Wie gerne ich diese Stromschläge an deiner Stelle bekommen hätte."

„Ich weiß Dylan. Jetzt weiß ich wie du dich immer gefühlt hast.", sagte ich.

„Das ist es nicht wert."

„Dylan, ich muss Mom davon überzeugen, nicht zu deinem Vater zu fahren."

„Deine Mom ist doch hinweg von meinem Vater.", gab Dylan zu bedenken.

„Du hast recht.", sagte ich gequält. „Aber alleine lasse ich sie auf gar keinen Fall da hingehen. Vielleicht kriege ich sie noch überredet."

„Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie etwas daran hindert zu fahren. Selbst wenn du ins Krankenhaus eingeliefert wirst."

Dylan hatte recht, das wusste ich genau.

Ich seufzte. „Und die Wahrheit möchte ich Mom auch nicht sagen."

„Wobei ich nicht denke, dass Vater ihr etwas tun würde. Er ist auf uns fixiert."

„Ehrlich gesagt, baut mich das wirklich auf."

Dylan lächelte. „War das sarkastisch?"

„Nein. Ich meine es ernst."

Dylan nahm meine Hand in seine und küsste sie dann. „Ich liebe dich, Dakota."

Ich fuhr mit meiner Hand über seinen Nacken und zog ihn dann zu mir runter, damit ich ihn küssen konnte.

„Ich koche dir jetzt etwas zu Essen.", sagte Dylan dann. „Du brauchst ja etwas, das dich stärkt."

„Das ist eine super Idee.", erwiderte ich lächelnd.

Dylan nahm seinen Schlüssel und Portemonnaie.

„Ich fahre kurz einkaufen, ich in sofort wieder da. Ich werde alle Fenster und Türen sorgfältig abschließen, von außen wird keiner reinkommen können."

„In Ordnung." Bevor er ging, bekam ich noch einen Kuss.

Als er weg war, schaute ich mich etwas gelangweilt in seinem Zimmer um. Napoleon starrte mich an. Nur konnte ich mit ihm nicht quatschten.

Dann hatte ich aber eine Idee. Sie war schlecht, aber dennoch zog es mich an. Ich wollte es sehr dringend.

Ich stand auf und obwohl mir noch schwindelig war, ging ich zum Keller um mir die Leichen anzuschauen.
Ich hatte ein riesengroßes Bedürfnis sie mir genau unter die Lupe zu nehmen. Das habe ich noch nie gemacht und ich war sehr neugierig. Irgendwie war es auch beängstigend, dass ich so ein großes Bedürfnis hatte, mir die Leichen anzuschauen.

Ich fand den Weg und die vielen Türen zum Keller. Mein Herz raste vor Anspannung als ich unten war. Es war dunkel und ich suchte nach dem Lichtschalter. Als ich ihn fand, musste ich die Augen zusammenkneifen. Es war sehr hell.
Als sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnten, konnte ich mich in Ruhe umzuschauen.

Wow.

Es waren viele Leichen kopfüber aufgehängt und ich war beeindruckt wie viele Dylan umgebracht hat. Ich ging an eine Kühltruhe und öffnete sie. Es war ein mir fremdes Mädchen, das dort unten lag. Ihr Gesicht war farblos. Und der ganze Körper eiskalt. Sie hatte ihre Augen erschrocken offen und an ihrem Hals war eine tiefe Schnittwunde.
Dylan hat sie aufgeschlitzt. In mir kribbelte es.

Mein Nachbar- der PsychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt