Achtung! Das folgende Kapitel enthält Passagen, die empfindsame Leser verstören könnten. Bitte unbedingt das Rating beachten!
Wir sind noch auf den Weg den Wall hinunter, als der blecherne Misston eines Orkhorns über die Ebene tost und kaum, dass wir durch den Seiteneingang hinaustreten, sehen wir dessen grauenvollen Ursprung. Azog steht auf dem Rabenberg, hinter ihm und seiner Leibwache ragt ein weithin sichtbarer Signalgeber auf, der es ihm ermöglichen soll, das gewaltige Heer des Bösen zu befehligen. Die Erdfresser verschwinden wieder in die dunkle Tiefe, aus der sie gekommen sind und werden innerhalb von Sekundenbruchteilen durch tausende von Orks und Wargen abgelöst. Wie schwarzes, brackiges Wasser quellen sie unablässig aus den Löchern hervor und bilden eine dunkle Wand aus hasserfüllten Fratzen, die in Richtung Berg vorrückt.
Wir besteigen unsere bereitstehenden Reittiere. Thranduil einen riesigen Hirsch mit imposantem Geweih, die Elben, Bard und Gandalf ein Pferd und die Zwerge und ich Widder. Mit entschlossen gezogenen Waffen, schützenden Wappenschilden und mutig erhobenen Köpfen reiten wir geschlossen durch die Stellungen unserer Krieger. „A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!", ruft Thranduil seinem Heer zu und die Elben zücken ihre Schwerter. „Bleibt standhaft, zeigt keine Furcht, wir kämpfen für unsere Heimat", schallt Bards Kriegsruf über die Ebene und auch Thorin beschwört erneut seine Krieger. „Biraithhirî rumshâ 'uzghel! Amrâd ig-gazâg! Ifbirî!"
Die Zwerge heben sofort die Speere und stoßen in die vordersten Reihen vor. In einer geschlossenen Kette erbauen sie mit eisernen Schilden eine undurchdringlich wirkende Mauer, gespickt mit scharfen Lanzen. Die Orks kommen immer näher ... lärmend, geifernd, bösartig ... bereit für ihren Anführer in den Tod zu gehen und damit gefährlicher als es ein Drache jemals sein könnte. Wie eine gewaltige Flutwelle branden sie auf die dennoch unerschütterlichen Schilde der Zwerge wie auf harten Fels. Einige von ihnen laufen direkt in die spitzen Speere, sodass ihre erschlafften Körper aufgespießt auf ihnen hängen bleiben.
Als die erste Woge zum Halten kommt, schreien die Befehlshaber ein Kommando und mit einer unglaublichen Kraft, schieben sie die Angreifer zurück. Der kurzweilig geschaffene Freiraum wird unvermittelt zum Gegenschlag ausgenutzt, indem sie die Schilder anheben und die Sperre nach vorne schnellen lassen ... durch Metall und Leder und Haut stoßen und die Orks laut aufjaulend niederstrecken. Einige Male haben sie mit dieser einfachen Taktik erstaunlich großen Erfolg, aber als die Heerscharren nicht weniger werden und jetzt auch von den Flanken angreifen wollen, stürmen die Elben auf Befehl Thranduils zu Hilfe. Fast mühelos erscheinend, springen sie über die Mauer der Zwerge hinweg, und die Klingen ihrer gebogenen Schwerter durchtrennen in graziös-eleganten, aber dennoch todbringenden Bewegungen Metall, Haut und Knochen. Von den Seiten stürmen die Menschen auf die Feinde ein und trotzdem sie nur wenige wirklich gute Waffen besitzen, können auch sie klaffende Wunden in die dunklen Linien reißen. Keinen Wimpernschlag später, tobt die Schlacht der Völker Mittelerdes zügellos und verderblich.
Ich starre zitternd vor Aufregung das Geschehen an und umklammere den Schaft von Stich so krampfhaft-fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortreten. Der Widder unter mir tänzelt nervös, webt mit dem gehörnten Kopf und zerrt ungeduldig an den straffen Zügeln ... er möchte sichtlich ebenfalls an dem Gefecht teilnehmen, denn er wurde dafür ausgebildet unerschrocken zu kämpfen. Ich kann ihn nur schwer zurückhalten, denn beim Anblick der Aneinandergeratenen, kommt das erste befangene Misstrauen an meinem beherzten Selbstvertrauen auf.
Der eisigkalte Wind trägt den Geruch von bereits vergossenem Blut zu mir herüber ... das stinkende der Orks und Warge, aber auch das reine von Elben, Zwergen und Menschen. Erneut erklingt das dröhnende Orkhorn und als ich zum Rabenberg hinaufschaue, verändert sich die Stellung des Signalgebers. Aus den riesigen Löchern im Boden kriechen abgrundtiefhässliche Trolle und weitere unzählige geifernde und jaulende Warge hervor.

DU LIEST GERADE
Die kleine Hobbitfrau
FanfictionIn einem Loch im Boden, da lebte eine Hobbitfrau... Bil führt ein genügsames, ruhiges Leben ... bis sie eines Tages ein alter Bekannter aufsucht und sie zusammen mit 13 Zwergen in ein höchst gefährliches Abenteuer verwickelt, in dem sie letztendlich...