Auch der dämmrige Schlafraum wird nur flackernd von einer einzelnen Kerze erleuchtet, die auf dem kleinen Tisch, neben dem mit einem dunkelblauen Himmel überspannten Bett, steht. Thorin setzt mich behutsam direkt davor ab und löst den Kuss. Meinem Mund entrinnt ein enttäuschtes Brummen, denn nach der anfänglichen Schüchternheit, kann ich von seinen erfahrenen Küssen und der Nähe und der Gewissheit der Liebe nicht mehr genug erhalten und ihm entkommt ein belustigt klingendes Schnauben, ob meiner ungeduldig wirkenden Reaktion.
Mit einem Ausdruck, den ich noch nie seine schatten- und lichtumspielten Gesichtszüge vergoldet sah, beginnt er sanft mit den rauen Fingerspitzen die Konturen meines Gesichts entlangzufahren, streicht zärtlich über die bereits durch die ungewohnte Beanspruchung geschwollenen und bebenden Lippen und dann federleicht den Hals entlang. In meinem Inneren beginnt das Blut heiß und schäumend durch die Adern und Venen zu pulsieren und mein Dasein flimmert unaufhörlich. Unsere kurze Annäherung während des gemeinsamen Bades in den Hallen Thranduils war stürmisch und leidenschaftlich, aber bestimmt von Unsicherheit, Zweifeln und schließlich gewann das Verantwortungsbewusstsein. Aber wenn dies erst der Beginn der fessellosen Begierde ist, ist die Ahnung, wie viel Kraft sie später erst entwickeln und welche Auswirkungen sie auf meinen Körper haben wird, fast schon wieder beängstigend.
Thorin setzt die bestimmte und zielgerichtete Wanderung seiner Hand fort. Passiert gewichtslos mein kaum verdecktes Dekolleté, durchquert die von edlem Stoff überspannte Mulde zwischen den Brüsten und beginnt schließlich die Schnürung des Mieders zu lockern. Ungestüm reißt er an den seidenen Bändern und zieht es mir letztlich nur halb geöffnet über den Kopf aus und angesichts seiner fast schon kindlichen Ungeduld, muss ich leicht lächeln. Es landet unbeachtet auf dem Boden neben uns und wenig später auch der Rest meines kostbaren Kleides. Als ich infolgedessen nur mit einem durchschimmernden Unterkleid vor ihm stehe, wird mir das erste Mal unverhüllt bewusst, wie sehr er sich nach mir verzehrt, denn sein Blick liegt vor Gier getrübt auf mir, allein bei dem Versuch, das nackte Fleisch darunter zu erkennen. Es ist nicht der ungezügelte, unheilvolle und gefährliche Ausdruck, mit dem er den Schatz seiner Altvorderen betrachtete, sondern wird allein von leidenschaftlicher Lust regiert und es ist ein berauschendes Gefühl, von einem Mann ... einem König ... jemandem, der alles haben kann ... so unverkennbar begehrt zu werden.
Sanft streifen seine Finger meine nackten Arme hinauf und die gewichtslose Berührung fühlt sich anders an als die vielen davor. Intensiver trotz der Zärtlichkeit ... glühender trotz der Wärme unserer Körper ... sie ruft einen exquisiten Schauer hervor, lässt die Haut prickeln, das Blut in den darunterliegenden Gefäßen aufwallen, jagt das Verlangen auf ihn durch mein Dasein und vermag die Leidenschaft noch ein klein wenig mehr werden zu lassen. Fast schon belustigend unsicher wirkend berührt er die Bänder, die das Unterkleid mit einfachen Schleifen auf meinen Schultern zusammenhalten und sieht mir dabei fragend in die Augen. Er bittet darum mich vollumfänglich enthüllen zu dürfen, und erneut wird mir bewusst, wie sehr sich das Lichtwesen in seinem Inneren von dem Schattendasein der Drachenkrankheit unterscheidet. Mein Mund verzieht sich zu einem bestätigenden Lächeln, das Einzige, was er als Bekräftigung benötigt, und als auch dieses letzte Kleidungsstück wie fließendes Wasser von meinem Leib hinabgleitet, tritt er fast ehrfürchtig einen Schritt zurück, um mich vollständig betrachten zu können.
Sehnsüchtig hungrig und begierig dunkel und lüstern verzückt sind seine Augen ... und mir wird dennoch unter ihnen etwas mulmig zumute und beklommen, versuche ich unruhig meine Blöße etwas zu verdecken. Ich weiß, dass ich mit zwergischen Maßstäben nicht einmal ansatzweise verglichen werden kann, auch wenn ich noch nie eine Zwergenfrau gesehen habe. Aber auch wenn sie nur halb so anmutig und definiert sind wie ihre Männer, dann bin ich im Gegenteil dazu plump und üppig. Die vielen Monate der entbehrungsreichen und anstrengenden Reise und der Sorge um seinen Zustand, haben zwar ihren Tribut an meinem Körper gefordert ... unter Hobbits würde ich schon lange als abgezehrt gelten, kaum geeignet, den Winter zu überstehen ... kleine Muskelansätze zeichnen sich unter der unverletzt-weißen Haut ab ... Aber dennoch fühle ich mich noch immer unvollkommen in seiner Gegenwart, in Anbetracht seiner so perfekten Gestalt, die selbst durch dicken Stoff und blanke Rüstungen zu erahnen ist.
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Die kleine Hobbitfrau
FanfictionIn einem Loch im Boden, da lebte eine Hobbitfrau... Bil führt ein genügsames, ruhiges Leben ... bis sie eines Tages ein alter Bekannter aufsucht und sie zusammen mit 13 Zwergen in ein höchst gefährliches Abenteuer verwickelt, in dem sie letztendlich...