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Achtung! Das folgende Kapitel enthält Passagen, die empfindsame Leser verstören könnten. Bitte unbedingt das Rating beachten!
Wie ein Blitz dringt der beängstigende Schrei in mein Inneres ein und entfesselt unsägliche Panik und einhergehende blinde Raserei. Unbesonnen vor Entsetzen und aufkommender Furcht um Thorins Leben, stürme ich los, ungeachtet der Feinde, die ihre Krummschwerter, Äxte und Keulen auf mich niederschmettern wollen. Ich höre Dwalin und Kili schreien und fluchen, das Geräusch von aufeinandertreffenden Waffen und durch Fleisch gleitende Klingen und die verärgerten Grunzlaute der Orks hinter mir ... Und alles zusammen dröhnt in meinem Kopf ... trifft auf Angst und Grauen und Unvernunft ... Vermischt sich zu einer Abscheulichkeit, die so beherrschend ist, dass ich beinahe den rationalen Verstand und jegliche Apperzeption außer Leichtsinn verliere. Wendig weiche ich den feindlichen Waffen aus, schlage zornig um mich, wenn mir einer von ihnen in die Quere kommt und gelange schließlich ans Flussufer.
Und das Bild was sich mir bietet, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren, erstarrender noch, als es der aufkommenden Winter mit dem Wasser konnte. Azog hat es irgendwie geschafft Thorin zu überwältigen. Er steht mit seinem massigen Körper über ihn gebeugt und würde der Zwerg nicht mit Orcrist und all seiner Kraft gegen die Klinge halten, hätte sie ihn schon gnadenlos durchbohrt. Ich sehe, welche Mühe er hat in dieser Position der unbezähmbaren Gewalt und dem maßlosen Willen von Azog entgegenzuwirken und augenblicklich überfällt mich eine bislang unbekannte Beklemmung und umhüllt Körper und Geist.Selbst von dieser Entfernung aus kann ich erfassen, wie sich Thorins Augen verändern ... wie ein Ausdruck in ihnen aufglimmt, den ich nicht beschreiben kann ... und noch weniger will ... der mir aber einen eiskalten Schauer über den Rücken jagt, bitterer als der frostklirrende Luftzug. Er hat in diesem Moment eine Entscheidung getroffen.
... Sein Leben, um unseres zu retten ...
Ich beginne am ganzen Leib zu zittern, als sich diese Erkenntnis wie eine Klinge in mein Bewusstsein schneidet und das Herz durchtrennt. Wie von Sinnen und ohne Gedanken an Folgen oder Gefahr zu verlieren, stürme ich los, Stich so fest umklammert, dass sich die Fingernägel in die Haut der Handfläche bohren. Ich verspüre nicht das starre Eis unter den nackten Füßen ... nicht den schneidenden Wind, der die Tränen auf den Wangen zum Gefrieren bringt und sie taub werden lässt ... nicht den unsäglichen Schmerz der zahlreichen Wunden und wie die kriechende Kälte ihn verstärkt ... in diesem Moment ist es mir egal, was mit mir wird.
... Solange ich nur Thorins Leben retten kann ...
Mit all meiner verbliebenen Kraft und Stärke schmeiße ich mich gegen den gewaltigen Körper von Azog, gerade in dem Moment, in dem Thorin Orcrist zwischen ihnen wegzieht und bevor das zweischneidige Schwert in seinen Körper eindringen kann um sein Lebenslicht auszulöschen.
Azogs schlittert mit mir zusammen über das Eis, aber ich kann mich dank meiner nackten Hobbitfüße schneller wiederaufrichten als er. Kampfbereit begebe ich mich in Position, bilde eine Barriere zwischen ihm und Thorin, auch wenn die Gewissheit, dass ich gegen ihn keine Chance haben werde nur allzu deutlich dem laut und eindringlich ermahnenden Überlebensinstinkt Nahrung gibt ... aber vielleicht kann ich Thorin eine erneute Gelegenheit verschaffen, damit dieses Scheusal endlich seine gerechte Strafe erhält.
Der riesige weiße Ork kämpft sich schwerfällig auf die Beine und starrt mich mit beispiellosem Hass in den Augen an. „DU!", donnert Azog, als er erkennt, wer ihm erneut die Gelegenheit geraubt hat seinen Erzfeind zu töten. Ich streife den Helm vom Kopf, denn er erschwert mir die Sicht auf das gewaltige Untier, umfasse Stich eindringlicher und funkle ihn ebenfalls boshaft an ... denn in meinem Herz baut sich ein so unglaublicherer Groll gegen diese Kreatur auf, dass es schon schmerzt. „Ich werde dich töten ... du abscheuliches Monstrum!", stoße ich aus und bin von der Festigkeit und Tapferkeit meiner Stimme selber überrascht. Azogs Mundwinkel verziehen sich zu einem abwertenden Lächeln, genau wissend, dass ich ihm nichts entgegenzusetzen habe ... Aber er hat mit einem nicht gerechnet ...
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Die kleine Hobbitfrau
FanfictionIn einem Loch im Boden, da lebte eine Hobbitfrau... Bil führt ein genügsames, ruhiges Leben ... bis sie eines Tages ein alter Bekannter aufsucht und sie zusammen mit 13 Zwergen in ein höchst gefährliches Abenteuer verwickelt, in dem sie letztendlich...