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POV Niala

Liegestützen standen an. Laila auf meinem Rücken und Ora auf ihrem Schoß, die ein Buch las. Das war hart... sehr hart und der Schweiß lief mir herunter. „Haben wir... bald... hundert?", keuchte ich. „Du bist erst bei 22.", bemerkte Laila kühl. Ich knurrte als ein Hornstoß ertönte. „Ab!", befahl ich und Ora war schnell genug bis ich aufsprang und Laila abwarf. „Was..." „Venia!", erklärte ich und rannte los.

In Gestalt eines Wolfes rannte ich zur Brücke bis ich sie sah, wie sie mit einem Sack über den Schultern herüber schritt. Sofort stellte ich mich wieder aufrecht in menschlicher Gestalt zu ihr. „Venia! Wie ich dich vermisst habe!", lächelte sie und sofort war ich bei ihr. Ich schloss sie in meine Arme und nahm ihr den Sack ab. „Ich danke dir. Ich habe dich auch vermisst, Niala. Die Zeit ohne dich war mir beinahe unerträglich." „Mir ebenso! Doch nun bist du hier.", ich lächelte dümmlich bis sie mir endlich einen Kuss gab. Himmlisch! „Komm, gehen wir zu mir.", lächelte ich und schulterte den Sack. „Sag, was hast du dabei?", wollte ich wissen. „Nun, einige Kleider. Damit ich etwas zum Wechseln hier habe und nicht wieder nur nasse Kleider habe.", lächelte sie. „Ich hoffe das ist in Ordnung." „Aber natürlich! Gerne! Ich biete dir auch gerne einige meiner Mäntel an, sollte dir etwas passen!", erklärte ich. „Danke aber...", sie sah mich liebevoll an. „Ich wärme mich lieber anders als nur mit deinem Mantel.", lächelte sie und schmiegte sich an mich. Glücklich legte ich einen Arm um sie und sah sie an. „Und gerne wärme ich dich noch in der kältesten Nacht.", versprach ich und küsste sie zärtlich. Diese Lippen... so wundervoll weich. Sanft schob Venia mich von sich. „Mmh... ich habe dich vermisst.", sie sah mir in die Augen. Dieses tiefe Grau... und der Geruch von Wildrosen, der mich umhüllte. Am liebsten würde ich den Sack fortwerfen, sie hochheben und gegen den nächsten Baum drücken um sie dort zu verwöhnen. Doch hielt ich mich mit aller Kraft zurück. „Gehen wir. Die anderen erwarten meine Rückkehr bereits.", lächelte ich und ergriff ihre Hand.

„Guten Tag, Mensch.", kam es kühl von Laila als sie uns sah. Ich starrte sie wütend an. „Guten Tag, Fräulein Venia.", betonte die Füchsin und verbeugte sich um mir die Lächerlichkeit dieser Situation für sie preis zugeben. „Geh!", knurrte ich und sie verdrehte die Augen bevor sie ging. „Sie scheint mich immer nicht zu mögen.", bemerkte Venia. „Das ist unwichtig! Komm. Gehen wir hinein.", lächelte ich und führte sie hinein.

„Liebste Venia, mein Glück ist vollkommen, nun wo du bei mir bist.", lächelte ich. „Doch wieso kamst du zu mir? Bedrängte dich jemand? So falle ich über ihn her wie der schlimmste Dämon..." „Nein. Franziskus war dort und Hagen kam erst heute Morgen und brachte den Brief meines Bruders als Antwort auf deine Forderungen. Hier.", sie reichte ihn mir. „Und Hagen?" „Hatte keinen Kontakt zu mir. Franziskus gab mir den Brief.", lächelte sie. Ich nickte und brach das Siegel des Dämonenjägers.

Niala, Tochter des Wotan,
ich grüße dich und möchte dir mitteilen, dass ich den Brief gelesen habe. Und ich musste ihn öfter durchlesen bevor ich es verstand. Aber ich kann dir nicht mehr bringen! Ich kann einen Sack Mehl durch Saatgut ersetzen. Einmal! Aber die Pfarrer sitzen mir bereits im Nacken und fordern Bündnisse mit Dämonen sofort zu stoppen. Ich versuche mein Bestes aber es wird schwer. Des Weiteren bitte ich dich Venia von deiner Marke zu befreien! Ich möchte sie mit dem Besitzer der Burg am Fluss verheiraten, Hagen. Hagen bittet mich sie endlich ehelichen zu dürfen. Doch das kann ich nicht wenn sie eine Jungfrau bleiben muss und unverheiratet! Bitte! Gib sie frei! Ich habe tausend andere Frauen die ich dir anbieten kann! Ich bitte dich! Schreibe mir bald und gib Venia von deinem Fluch frei!
Graf Richard Dreuven, Anführer der Hexenjäger

„Ich soll dich von meinem Fluch lossagen.", bemerkte ich und sah sie an. „Welcher Fluch?" „Ich soll dich von der Aufgabe der Botschafterin lossagen. Du sollst heiraten. Dafür muss ich dich lossagen damit du keine Jungfrau mehr sein musst.", bemerkte ich. „Was?" „Möchtest du das?", wollte ich wissen und Unruhe kam in mir auf. Sie durfte nicht gehen! Mich nicht verlassen! „Nein! Niala bitte ich..." „Gut. Dann sage ich ihm ab.", lächelte ich und ergriff ihre Hand. „Denn du gehörst zu mir.", lächelte ich und gab ihr einen Kuss. „Niala...", sie sah mich liebevoll an. „Es wird spät." „Wollen wir noch etwas trinken?", schlug ich vor und sie nickte dankbar.

Das süße Gift: Der einsame WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt