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POV Bella

„Bella! Wo warst du?", knurrte Ajax doch stieß ich ihn zur Seite. „Sei still! Ein Wort und ich reiße dir die Kehle heraus!", knurrte ich und er schwieg. Ich war wütend! Verdammt wütend! „NEIN!", hörte ich kreischen. Dafür hatte ich gerade wirklich keine Nerven! Ohne groß darüber nachzudenken schritt ich zu Lucias eingegrabener Behausung. „Bitte nicht!", hörte ich sie weinen. Sie war doch noch blutig vom Eingriff! Die Wunde musste auch bei einem Dämon erst heilen! „Schnauze! Sei schön lieb zu mir! Nenn mich deinen Herrn! Los, kleine Hure!", hörte ich die bekannte Stimme von Kort. „Bella! Bella was tust du?", hörte ich meine rechte Hand doch war es mir egal. Ich war wütend und Kort kam mir recht. Ich trat ein und sah den hässlichen Rattenmann der gerade mit offener Hose vor Lucia stand und diese auf ihren Tisch drückte. „Loslassen.", befahl ich kurzerhand. „Was?", er sah mich dümmlich an, bevor ich ihn am Kragen packte und von Lucia wegstieß. „Loslassen, sagte ich!", brüllte ich ihn an und zog ein Messer. Kort sah mich erschrocken an. „Du... ich bin ein Mann Rakura...", weiter kam er nicht den ich griff seine Kehle und stieß ihm das Messer ins Herz. Er keuchte auf. „Das ist mir heute so scheiß egal! Ich sagte dir, lass heute von ihr ab! Ich sagte dir, gib ihr Zeit! Das findet ihr witzig, nicht wahr? Mit uns zu spielen!", knurrte ich und zog das Messer heraus. Kort keuchte und Blut lief aus seinem Mund. „Rakura wird... dich..." „Mir scheiß egal!", knurrte ich und stieß ihm das Messer in den Kopf. Mit einem Ruck zog ich es heraus und er krachte tot zu Boden. Lucia sah mich wimmernd an. „Wasch dich, Mädchen. Aber gib auf die Wunde acht, dass sie nicht aufgeht. Du brauchst noch ein paar Tage, bis es zusammengewachsen ist.", erklärte ich und strich mir das wirre Haar aus dem Gesicht. „Bella... Rakura wird dich..." „Ach was. Was soll er groß tun? Etwas muss er mir auch schon entgegen kommen. Sonst hätte ich gleich mit den Wölfen kämpfen können.", bemerkte ich und sah verächtlich auf das Gesicht des Mannes. „Er hat Herpes...", bemerkte ich. „Widerlich. Er ist so schwach, dass er eine Menschenkrankheit hat.", knurrte ich und griff ihn am Kragen, bevor ich ihn herauszerrte. „Bella! Was hast du getan?", keuchte Ajax. „Auf jeden Fall etwas schon lange Überfälliges! Ich werde direkt einen Brief an Rakura senden. Ich trage die volle Verantwortung.", brummte ich und ging zu meiner Höhle.

Nachdem ich einen Brief an Rakura gesendet hatte in welchen ich ihn untertänigst um Vergebung bat saß ich etwas an den Gräbern. Es dämmerte bereits und die Grabsteine warfen Schatten. Der von Mutter den größten. „Sag, Mutter, wie soll ich in deinem Schatten leben? Selbst jetzt stehe ich noch in ihm! Alles wiederholt sich sagtest du mir einst... das hättest du mir sagen können bevor du mich mit dem Wolf verlobtest! Dann hätte ich allein aus Trotz diese Bestie gemieden! Niala trinkt das süße Gift und wird sterben und ich... ich ging diesen fürchterlichen Vertrag ein! Selbst wenn ich ihn nun breche wird es mir wenig bringen!", sprach ich zu ihr. „Ajax wird mich bei der ersten Gelegenheit verraten. Das weiß ich. Seit du nicht mehr bist türmt er sich auf. Du sagtest mir einst, nach dir hätte ich Platz zu wachsen. Aber wie soll ich wachsen? Unser Plan war es, dass ich wie eine Königin mit Niala wachsen würde und wir die stärksten Dämonen weit und breit werden. Gemeinsam hätten wir jeden Gegner besiegen können doch... sag wie soll ich wachsen, wenn ich die Hure der Ratten bin? Mutter, dies eine Mal hättest du damals mein Flehen erhören sollen!", hauchte ich und sah noch einmal ihren Grabstein an, bevor ich ging.

Ich trank und trank. Trank mir die Seele taub. Es war bereits weit nach Mitternacht. Alle schliefen und die Wachen hatte ich für heute in ihre Betten geschickt. Rakuras Strafe würde heute Nacht kommen. Oder gar nicht. Mein Bote hatte einem Geier den Brief anvertraut und er müsste wohl bereits bei Rakura sein. Bald müsste eine Antwort kommen. Oder... nun es gab genau zwei Möglichkeiten wie das hier ausgehen würde. Als ich es das letzte Mal, vor zwei Jahren, gegen Rakura... nun er würde es rebellieren nennen... da war es schlimm gewesen. Ich hatte einen Rattensoldaten weggestoßen, der versucht hatte ein vier jähriges Mädchen zu vergewaltigen. Der Soldat hatte mich nur angesehen. Ich hatte ihn auch nur weggestoßen. Trotzdem war die Strafe grausam gewesen... und nun hatte ich es wieder getan... Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch knallen. Mögen die Götter uns allen Gnädig sein.

Das süße Gift: Der einsame WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt