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POV Hagen

Ich war kein Idiot. Auch wenn es viele glaubten. Ich hatte mich zurückgezogen. Es war mir dann doch zu heikel geworden. Ich hätte die Dämonin töten können. Das hätte ich. Aber mein Vorteil war zu schnell vorbei gewesen. Und mein wichtigster Vorteil war nun leider ebenso vergangen. Sie wussten von meiner Klinge. Eine alte Klinge. Hässlich und wohl gehütet in meiner Familie. Mit getrockneten Blutflecken darauf doch mit der Kraft einen Dämonen zu töten. Ich kannte die groben Regeln der Klinge. Drei an der Zahl. Ich hatte sie auf einem Stück Papier geschrieben gefunden in der Kiste in der auch die Klinge gelegen hatte. Auf dem Dachboden meines alten Vaters.

1. Führe die Klinge, wenn du so stark bist wie der Dämon, der die Klinge anfertigen ließ.

2. Führe die Klinge, wenn sie für dein Blut angefertigt wurde.

3. Versiegt der letzte Tropfen des Blutes für die Klinge, so ist sie stumpf und wertlos.

Einfache Regeln. Ich war stärker als der Dämon damals. Ich war von seinem Blut. Und mein Blut würde nicht versiegen! Selbst wenn ich sterben würde, ich hatte für genug Bastarde von meinem Blut gesorgt! Der Wolf wusste von dem allen Nichts. Im Moment war er verletzt und es würde dauern, bis sie wieder zusammen gewachsen war... und Venia... dieser dreckige Dämon hatte sie sicher gevögelt! Ich wollte der erste sein! Sollte sie warten! Ich würde sie packen! Noch in dieser Nacht! Die Nacht war ja noch jung. Um Mitternacht sollte ich gehen! Bei Vollmond war ich immer besonders kampflustig. Und sie war verletzt. Es wäre ein einfaches! Heute Nacht! Außerdem schlief mir langsam das Bein ein. Ich hatte mich in einen kleinen Dachsbau gezwängt. Die Dachsmutter war nicht begeistert gewesen als sie heim gekommen war und ihre drei Jungtiere tot vor dem Bau gelegen hatten. Was konnte ich dafür? Ich hatte keinen Platz mehr für die hier drin gehabt! Außerdem hätten die mich am Ende noch gebissen. Die Dachsmutter lag nun verblutet daneben. Nun kauerte ich hier im Dreck und wartete. Aber ich war bereit. Es wäre schon kein Problem. Der Fuchsdämon war nur kleines Problem. Er schien nicht der hellste zu sein. Die andere war wohl seine Schwester. Sie wäre gleich erledigt wenn sie um ihren toten Bruder trauerte. Der Wolf war verletzt. Venia allein. Dieser andere Dämon... zwar hatte das Mädchen Ohren gehabt und Niala recht ähnlich... wohl ihre Schwester. Aber hatte mich nicht angegriffen. Hatte mich nur angestarrt im Wissen nichts tun zu können. Also konnte sie mir auch nichts tun. Somit wäre es nun einfach. Der Wolfsdämon stand nackt da. Und Venia wäre bald meine Braut. Ihr Bruder hatte eingeschlagen. Er dachte wohl ich würde sterben. Doch er wusste auch nichts von der Klinge. Eine Klinge, mit der ich einen Dämonen in Stückchen hacken konnte! Problemlos.

„Das ist schlimm, Luan. Aber bald jagen wir ihn. Wenn Niala wieder auf den Beinen ist. Aktuell muss sie ruhen. Aber es heilt gut. Schau zum Himmel.", grinste sie und der andere nickte. „Gehen wir rein. Es wird kalt und ich bin müd.", meinte die Füchsin und sie ging mit ihrem Bruder. Zu meinem Glück zu ihrer Hütte und nicht zum Wolf. Ich schlich aus dem Dickicht zum nächsten schwarzen Schatten und stockte, als ich Schritte hörte und ein Schluchzen. Venia trat heraus und weinte. Ich hatte Glück! „Das ist meine Schuld...", wimmerte sie und sackte zusammen. Ich schlich näher und als ich ihr nah genug war sprang ich vor, hielt ihr den Mund zu und zerrte sie an meine Brust. Sie schrie auf doch dämpfte ich jedes Geräusch durch meine Hand. „Ssh... wir gehen jetzt zu deinem Bruder, Liebste und dann heiraten wir! Mir reicht es! Ich verschwende keinen Moment mehr! Wir heiraten so früh wie möglich und dann werden wir beide schon glücklich werden. Vier oder fünf Kinder, mein Schatz?", grinste ich und zerrte sie mit mir, während sie um sich trat. „Hey!", hörte ich und sah auf. „Na?", grinste ich die Schwester des Wolfs an und hielt Venia mit der Linken, während ich mit der Rechten das Schwert zog. „Willst du auch wie deine Schwester meine Klinge kosten?", grinste ich. Sie schluckte. „Lass sie los! Sie steht unter unserem Schutz!" „Bringt ihr ja jetzt wenig.", lächelte ich und zerrte sie zurück bis ich ein Knurren hörte. Ich erstarrte und sah vor als der Wolf heraustrat in tierischer Gestalt. Wie konnte er so schnell heilen? Verdammt! Geschwächt war er sicher noch! „Niala, bleib drin!", bemerkte ihre Schwester doch trat sie heraus. Ich stieß Venia grob zur Seite und sie fiel mit einem Keuchen zu Boden. Ich hielt das Schwert bereit. „Tanzen wir, Wolf.", grinste ich und sah in ihre roten Augen... waren die vorhin nicht noch braun gewesen?

 waren die vorhin nicht noch braun gewesen?

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Das süße Gift: Der einsame WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt