Lucy:
Natürlich! Von allen Personen, die hereinplatzen konnten, war es Mako?! Dieser Junge besaß echt ein Talent dafür und ich hasste es.
Innerlich schnaubte ich, als ich den Gedanken verdrängte, und folgte Korra sofort nach draußen. Die Sache mit Unalaq hatte Vorrang. Wie konnte er es wagen ihre Eltern einfach so zu verhaften?! Welchen Grund hatte er sich dafür ausgedacht? Je mehr hier passierte, desto sicherer wurde ich mir, dass Unalaq ziemlich viel Dreck am stecken hatte. Er wollte nicht die Stämme vereinen. Er wollte etwas anderes. Macht vielleicht? Doch wie genau hing das dann mit der Geisterwelt zusammen?
Kaum draußen angekommen, sahen wir, wie Korras Eltern in einen Transporter gesperrt werden sollten.
"Was soll das ganze?! Lasst sie gehen!", rief Korra und zog die Aufmerksamkeit ihrer Eltern und ihres Onkels auf sich, der vor dem Haus von Korras Eltern stand.
Ich konnte ihre Wut deutlich spüren und ihr Vater wohl auch, denn er versuchte sie zu beruhigen.
"Korra, ganze ruhig. Das lässt sich sicher klären. Ich hab nichts zu verbergen.", sagte Tonraq und warf seinem Bruder einen ernsten Blick zu.
"Eben, du hast nichts getan! Wieso solltest du dann verhaftet werden?! Und vor allem Mum!", entgegnete Korra und blieb vor ihrem Onkel stehen, der sich offenbar nicht von Korras Wut beeindrucken ließ. Sein Ausdruck blieb ruhig und kühl.
"Deine Eltern werden verhaftet, unter dem Verdacht mit den Rebellen zusammenzuarbeiten. Sie werden sich vor einem Gericht verantworten müssen", meinte Unalaq.
"Das ist doch völliger Unsinn! Meine Eltern haben nichts mit den Aufständen zu tun!"
"Das wird ein Richter entscheiden.", erwiderte Korras Onkel knapp und drehte uns den Rücken zu, um zu verschwinden, während die Soldaten des nördlichen Stammes mit dem Gefangenentransporter davonfuhren.
Ich schluckte und legte eine Hand auf Korras Schulter. Ihr Anspannung war deutlich zu spüren.
"Wir sorgen dafür, dass deine Eltern frei kommen. Dein Onkel wird damit nicht durchkommen.", sagte ich und versuchte Korra Mut zu zusprechen.
Sie seufzte und löste sich von meiner Berührung.
"Komm, Naga.", forderte sie ihren Eisbäshund auf, stieg auf ihren Rücken und ritt los.
Ich nahm es ihr nicht übel. Sie brauchte den Moment für sich, auch wenn ich gerne für sie da war, und dies zeigen wollte. Die ganze Situation musste purer Stress für sie sein.
Ich streckte meinen Arm aus, um Mako aufzuhalten, der im Begriff war dem Avatar zu folgen. Wir schauten uns an und ich schüttelte vielsagend mit dem Kopf. Er schien zu verstehen und stoppte.
"Sie wird eine Weile brauchen. Vielleicht fällt uns ja inzwischen ein, was wir tun können, um diesen Krieg zu verhindern.", meinte ich.
"Klingt vernünftig. Lass uns die anderen suchen, sie können uns mit Sicherheit helfen.", entgegnete Mako.
Ich nickte nur und folgte ihm.
Korra:
Zusammen mit Naga ritt ich ziellos durch die Gegend. Ich musste verarbeiten, was gerade passiert war. Unalaq ließ meine Eltern verhaften und ihm schien es völlig egal zu sein. Es ließ ihn völlig kalt, obwohl er seinen eigenen Bruder festnehmen ließ. Lucy hatte Recht, mein Onkel verheimlichte etwas. Wahrscheinlich war das alles auch noch meine Schuld. Ich war naiv genug, um meinem Onkel zu vertrauen. Ich habe Tenzin gehen lassen, um von Unalaq trainiert zu werden, doch war es die richtige Entscheidung? Ich zweifelte immer mehr daran.
Es stimmte, dass diese blöde Versammlung im Haus meiner Eltern stattfand, doch das hieß ja nicht, dass sie gleich für die ganzen Aufstände verantwortlich waren! Varrick war derjenige, der vorgeschlagen hatte sich zu wehren. Warum wollte das keiner sehen?
Ich stieg von Nagas Rücken ab, als wir an einer Klippe am Meer ankamen. Die Wellen krachten immer wieder dagegen. Ein Sturm zog auf, und ich musste ihn verhindern.
Heiße Tränen liefen mir über die Wangen, als ich meinen Gefühlen freien Lauf ließ.
Lucy:
"Wir sollten sie befreien. Das ist alles nicht richtig! Unalaq spielt ein falsches Spiel.", sagte ich zu den anderen von Team Avatar und Varrick.
Zusammen saßen wir in einem kleinen Restaurant und aßen Algennudeln, wie sie nur an einem der Wasserstämme zu finden sind. Ich war anfangs ein wenig skeptisch, doch das legte sich, sobald ich den ersten Bissen nahm und komplett hin und weg war.
"Das halte ich für keine gute Idee! Das würde alles nur noch schlimmer machen!", argumentierte Mako ernst.
"Wir können Korras Eltern doch nicht im Stich lassen! Sie leidet darunter, und sie brauchen uns!"
"Das geht aber nicht ohne Beweise! Wir wissen nicht mal zu hundert Prozent, ob Unalaq wirklich falsche Hintergedanken hat oder nicht. Das beste ist, wenn wir morgen den Gerichtsprozess abwarten, und dann schauen, wie es weitergeht."
Ich schnaubte unzufrieden, und schaute Asami ernster an, als ich es vor hatte. Sie hatte ihre Hand an meine Schulter gelegt.
"Ich weiß, du willst Korra helfen, aber Mako hat Recht. Wir sollten abwarten. So eine Aktion verhindert nicht die Konflikte. Es bestärkt sie nur.", meinte sie und innerlich wusste ich, dass sie Recht hatte, sie beide.
Ich seufzte und nickte nur.
"Aber mal angenommen Unalaq ist wirklich nicht der, für den er sich ausgibt, was dann? Bleiben wir dann noch immer tatenlos?", merkte ich an.
"Vielleicht können wir doch was tun! Wenn ich eins weiß, dass Geld einen immer weiterbringt!", kam es von Varrick, der einen Bündel Geldscheine aus der Jackentasche holte. Eher gesagt holte Zhu Li es aus seiner Tasche. Varrick gab es Bolin, der neben ihm saß.
"Alles was du zu tun hast, ist dem richtigen Mann das Geld zu geben, und schon tut er alles, was du von ihm verlangst!", erklärte Varrick.
"Bestechung ist nicht die richtige Lösung!", meckerte Mako.
Bolin hingegen schaute mit großen Augen auf die Scheine in seiner Hand, und warf seinem Bruder sein typisches selbstsicheres Grinsen zu.
"Keine Sorge, Bruder, überlass das ruhig Bolin. Einen Versuch ist es immerhin Wert. Ich regel das!"
Ich lächelte leicht und schüttelte den Kopf. Bolin hatte diese Art, die Stimmung einfach mit seiner Anwesenheit aufzulockern. Genau das brauchte die Gruppe in solchen Zeiten.
"Unsere Aufgabe sollte es sein Beweise zu sammeln. Wenn wir welche haben können wir Unalaq drankriegen.", schlug Mako vor.
"Ja, wie mit Amon. Sobald seine Anhänger wussten, dass er ein Betrüger ist, stellten sie sich gegen ihn.", merkte Asami an.
"Klingt vernünftig.", erwiderte ich knapp.
"Es ist ja so toll! Wie das Team Avatar wieder zusammenarbeitet und die Welt vor dem Bösen rettet!", grinste Bolin und legte seine Arme um unsere Schultern.
Er hatte Recht. Unsere Gruppe war schon etwas besonderes.
DU LIEST GERADE
Die Geschichte einer Luftbändigerin
FanfictionLucy war ein siebzehnjähriges Straßenkind von Republica. Sie war eine der letzten Luftbändiger, was kaum einer wusste. Abgesehen von ihrem Traum Profibändigerin zu werden, hatte Lucy keinen Plan, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Das sollte s...