Lucy - Allein

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Klein Lucy ist ganz allein auf sich gestellt mit dem dunklen Geist in sich. Wie tief wird sie sinken?

Lucy:

Ich hatte keinen Plan, wie lange ich nun schon unterwegs war. Wann ich zur Mörderin wurde... Aber es spielte keine Rolle.

Ich hab jemanden getötet... Einen unschuldigen Mann... Einen Familienvater.

Verdammt, ich hab Kindern ihren Vater genommen?!

Er ist selber Schuld, wenn er sich dir so von hinten nähert.

"Nein, das ist deine Schuld!", schrie ich die Stimme in meinem Kopf an.

Wo sollte ich jetzt nur hin?

Ich kann dir zeigen, wohin.

Nein! Ich lasse dieser grässlichen Stimme nicht die Kontrolle über mich übernehmen!

Ich versuchte sie zu ignorieren und wanderte weiter durch die trockene Steppe des Erdkönigreichs.

Wenigstens war es nicht die Wüste!

Ob meine Freunde an mich dachten? Korra? Kuvira? Mutter?

Tz... Ließen dich im Gefängnis verrotten...

"Verschwinde endlich?!"

Sie würden mir das nie antun! Nein, die Stimme will mir das alles nur einreden. Sie lügt in einer Tour!

Mein Weg führte mich durch ein Tal, wo es wenigstens einen kleinen See gab!

Dort konnte ich mich etwas waschen.

Ich massierte meine schmerzenden Füße vom vielen Gelaufe und dann noch auf diesen harten sandigen Boden.

Meine Schuhe gaben bereits den Geist auf.

Tz, was erwartet man auch von Gefängniskleidung.

Nicht mal die in Zaofu besaß eine gute Qualität.

Ich vermisste meine eigentliche Kleidung.

Hoffentlich passte Kuvira gut auf sie auf.

Wenn sie noch ihre Gedanken an dich verschwendet.

"Hör auf! Hör, verdammt nochmal, auf!", brüllte ich wütend und fasste mir an den Kopf, so als wenn ich, wer auch immer das war, herausziehen könnte.

Es half nicht.

Die Stimme lachte nur gehässig.

Aber da ertönte plötzlich noch ein anderes Geräusch.

Ich horchte auf und lauschte.

Es klang, wie ein Tier, das Schmerzen hatte oder so.

Ich zückte meinen Dolch und schlich vorsichtig in die Richtung, aus der das Geräusch kam.

Zwischen Büschen und Felsen, sah ich in der Ferne einen riesigen Säbelzahn-Elch auf dem Boden liegen!

Im ersten Moment erschrak ich, doch dann erkannte ich, dass er sich nicht rührte und daneben hüpfte aufgeregt sein Junges umher.

Oh nein... Ich ahnte schlimmes und es brach mir das Herz.

Langsam ging ich auf das Tier zu und tatsächlich... Es war tot.

Trauernde Laute kamen von dem Kind und es stupste seine Mutter immer wieder mit seiner Nase an.

Ich fühlte die Trauer und strich dem leblosen Muttertier über die Nase und sprach innerlich ein kleines Gebet.

Die Geschichte einer LuftbändigerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt