Unterstützung

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Lucy:

Ich wusste nicht, wie es um mich geschah, aber unsere Gesichter kamen sich immer näher. Zumindest hatte ich das Gefühl ihr immer näher zu kommen. Ich war nicht mehr Herr meiner Sinne und wurde von ihr magisch angezogen. Ich nahm ihren Duft auf. Er war so süß und irgendwie lieblich. Unsere Lippen waren nur noch weniger Millimeter voneinander entfernt. Ich spürte ihren Atem und Gänsehaut machte sich auf meiner Haut breit. In meinem Bauch kribbelte es und als ich im Begriff war den letzten Abstand zwischen uns zu überwinden, wurde mir erst wieder bewusst, was ich da tat. Sofort hielt ich inne und schreckte zurück. Ich schaute verlegen weg und kratzte mich am Hinterkopf.

"Was wirst du jetzt also tun?", versuchte ich abzulenken.

"Ich, denke ich werde gleich zu Tarlok gehen und ihm sagen, dass ich ihm helfen werde.", erwiderte Korra.

Vorsichtig blickte ich ihr wieder in die Augen. Sie zeigten Entschlossenheit, wie vorhin. Gleichzeitig sah ich ihr an, dass das von eben sie wohl zum Nachdenken anregte. Korra musterte mich eindringlich und wenn ich mich nicht irrte, waren ihre Wangen leicht gerötet. Aber wieso? Empfand sie etwas für mich?

"Es ist letztendlich deine Entscheidung.", ich schluckte leicht, "Auch wenn ich es nicht unbedingt befürworte, werde ich hinter dir stehen."

"Danke, Lucy."


Während Korra Tarlok aufsuchte, blieb ich am Tempel, setzte mich auf das Dach und starrte in den Himmel. Der Moment ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte sie fast geküsst. Was hab ich mir nur dabei gedacht?! Immerhin liebte sie Marko, was zumindest so rüber kam... Bei dem Namen zog sich mein Herz innerlich zusammen und mir wurde klar, dass ich wahrscheinlich nie eine Chance haben werde. Wie konnte ich mich von Korra nur so kontrollieren lassen? Sie hatte die Kontrolle über meine Gefühle erlangt. Ich hatte mich wohl verliebt...

Der Wind wehte und die Wolken zogen am Himmel entlang. Ich beobachtete sie. Eine erinnerte mich zweifellos an Amons Maske. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, richtete mich auf und sprang vom Dach. Die Landung war ohne Luftbändigen weniger sanft, was mich im Moment aber kaum interessierte. Nur weil ich nicht mehr bändigen konnte, hieß es ja nicht, dass ich zu nichts mehr fähig war. Ich konnte auch so kämpfen und Korra anders unterstützen. Amon kann nicht durch eine einzelne Person aufgehalten werden. Deshalb werde ich alles geben, um zu helfen. 
Ich rannte in mein Zimmer und wechselte die Luftbändiger-Kleidung mit meiner alten. So fiel ich weniger auf und konnte einfacher in der Menge untertauchen. In meinem Kopf machte ich mir bereits einen Plan zurecht und lief in die Stadt. 


Ich schaute mich in einigen Gassen um und suchte Möglichkeiten mit den Equalisten in Kontakt zu treten. Wenn ich mich in ihr System einschleichen konnte und so tun könnte, als wollte ich dazu gehören, dann müsste ich irgendwie an Amon herankommen können. Ich könnte sie sozusagen von innen Schwächen, so das Korra nur noch den vernichtenden Schlag ausführen musste. 
Nach einiger Zeit fand ich den Mann mit dem Megaphon vom Park. Er erblickte mich ebenfalls und wich zurück. 

"Du schon wieder! Verschwinde oder ich helfe dem nach!", drohte er.

"Beruhigen sie sich! Ich bin nicht hier, um ihnen wieder Ärger zu machen. Ehrlich gesagt bin ich in letzter Zeit zur Besinnung gekommen und würde mich gern den Equalisten anschließen. Nachdem Amon meine Kräfte genommen hat, hab ich viel nachgedacht.", log ich gekonnt und schaute ihn eindringlich an.

"Nun, wenn das so ist. Ich kann dir eine Adresse geben, wo sich die Neulinge melden und ausbilden lassen."

"Vielen Dank!" 

Der Mann sagte mir, wo ich hingehen sollte, was ich auch tat.

Ich fand mich bei einer alten Lagerhalle am Hafen wieder. Hier waren erschreckend viele Leute, die sich melden wollten. Am Eingang standen mehrere Equalisten in Uniform, die uns in Gruppen einweisten. Jede Gruppe ging in einen anderen Teil der Halle und fing direkt mit der Ausbildung an. Man zeigte uns die verschiedenen Punkte im Körper, bei denen man das Chi blockieren konnte und es wurde erklärt, wie man diese treffen musste, damit es auch funktionierte. Unser Vorgesetzte demonstrierte es an einer Puppe. Anschließend bekamen wir alle eine Sparringpuppe und übten. Ich gab mir erstaunlich viel Mühe. Doch es half nichts. Je schneller ich mich hocharbeitete, desto eher kam ich an Amon ran. Ich war sehr entschlossen mit dem, was ich hier tat und dachte dabei konstant an Korra.




Die Geschichte einer LuftbändigerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt