Das Team Kuvira muss verarbeiten, was sie gerade erlebt haben. Vor allem Kuvira fällt es schwer zu begreifen, was aus Lucy geworden war.
Kuvira:
Stille herrschte im ganzen Zug. Zusammen mit Bolin, Baatar, Varrick und Zhu Li, saß ich in meinem Abteil des Zuges auf der Couch.
Mit den Ellenbogen stützte ich mich auf meinen Knien ab und richtete meinen Blick zu Boden.
Mein Herz schmerzte und mein Magen fühlte sich an, als würde er sich umdrehen.
Ich konnte das Erlebte kaum begreifen.
Die Schreie der Menschen, das ganze Chaos.... Nur einige wenige hatten es geschafft in den Zug zu fliehen. Von meinen Männern war kaum einer gestorben. Aber eben die ganzen Bewohner des Staates... Männer, Frauen, Kinder... Einfach alle.
Und was habe ich getan? Nur dagestanden und zugesehen. Ich, die Große Vereinigerin, habe versagt und zugesehen, wie die Leute abgeschlachtet wurden, denen ich gerade Schutz anbieten wollte...
Lucy's kalter Blick hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt.
Was hat der Geist nur mit ihr gemacht? War das noch sie? Oder nur ihre Hülle?
Gab es noch Hoffnung für Lucy?
Ich griff nach ihrem Halstuch und schloss fest die Augen, um meine Gefühle nicht ausbrechen zu lassen.
Mein Körper zitterte leicht und als ich die Augen wieder öffnete, wagte es doch eine Träne an meiner Wange entlang zu rollen.
Meine linke Hand ballte ich zur Faust.
Ich werde der Sache auf den Grund gehen. Ich werde einen Weg finden sie zu retten! Egal, was es auch kosten mag. Lucy gehört zu mir und ich werde sie nicht aufgeben!
"Ich werde dich nie ablehnen oder im Stich lassen. Du zählst zu den wichtigsten Menschen in meinem Leben und das soll sich nie ändern."
Ihre Worte hallten in meinem Kopf, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie sie mir gesagt hatte.
In der Nacht, als wir in Zaofu friedlich am Pool saßen und uns enorm näher gekommen waren.
Ich wollte genauso für sie da sein. Auch wenn im Moment alles hoffnungslos schien und beängstigend, würde ich sie nicht einfach aufgeben.
Zudem hatte ich ihr doch versprochen, dass ihr nie wieder etwas zustoßen würde, solange sie bei mir war...
War ich wirklich eine so schlechte Freundin, wenn ich das Versprechen nicht einmal einhalten konnte?
Nein... Es war der Geist, er und nur er allein war schuld an der ganzen Sache!
Er und Baatar Jr.
Mit ernstem Blick schaute ich hinüber zu Su's ältesten Sohn.
Von uns allen schien er am wenigsten von der Sache betroffen zu sein. Hmpf... Lucy hatte ihn ja noch nie interessiert.
Er war auch der erste, der es wagte das unerträgliche Schweigen zu brechen.
"All diese Leute... tot und das nur, weil Lucy vollkommen verrückt geworden ist. Tz, vielleicht hätte sie doch eingesperrt werden sollen. Für diesen Massenmord wird es sowieso Konsequenzen für sie geben."
Mein Blick wurde ernst und verdunkelte sich enorm. Ich wusste, dass ich ihn förmlich durchbohrte und Baatar spürte das, als er leicht zusammenzuckte.
"Ich habe dir schon mal gesagt, dass du aufhören sollst, so über sie zu reden!", fing ich an ihn, zurecht zu weisen und erhob mich, "Du bist, wenn dann, nicht ganz unschuldig an der Sache. Von Anfang an hast du es auf sie abgesehen und sie provoziert! Gut, dass ein Geist in ihrem Inneren davon profitiert, konntest du vielleicht nicht wissen, aber du hättest aufhören können und sie in Ruhe lassen können. Das hast du nicht. Lucy und ich gehören zusammen und du hattest nie auch nur den Hauch eines 'Ja' von mir bekommen. Trotzdem hast du weiter auf sie herumgehackt und nicht akzeptiert, dass ich sie liebe und nicht dich!", warf ich ihn an den Kopf.
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Die Geschichte einer Luftbändigerin
Fiksi PenggemarLucy war ein siebzehnjähriges Straßenkind von Republica. Sie war eine der letzten Luftbändiger, was kaum einer wusste. Abgesehen von ihrem Traum Profibändigerin zu werden, hatte Lucy keinen Plan, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Das sollte s...