71 - milkshakes

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Dylan

Als wir also gefrühstückt hatten und uns wieder einmal ein paar Sprüche anhören hatten dürfen, über welche sich Thomas immer rot geschämt hatte, stiegen wir auch schon in den Tourbus. Die Show war erst am Nachmittag, aber ein paar der Castmember hatten die Idee, zusammen ein paar Milchshakes trinken zu gehen, da sich die Tour langsam aber sicher dem Ende zuwandte und sie das jetzt noch genießen wollten, da ja sowieso noch nicht sicher war, ob wir uns alle mal wiedersehen würden. 

Thomas hockte sich also neben mich, ich lehnte mich im Sitz zurück und zog ihn sachte zu mir, nahm seine Hand. Er hingegen schmunzelte zuerst etwas, legte dann aber seinen Kopf auf meiner Schulter ab und kuschelte sich daran. Neben uns saßen Rosa und Kyle, von denen uns nur der Gang des Busses noch trennte. Die verachtenden und angeekelten Blicke von Kyle hätte ich aber aus zehn Kilometern Entfernung noch auf meiner Haut gespürt, was ich aber nur dadurch kommentierte, dass ich den mittleren Finger meiner freien Hand präsentierte. Kurz darauf sah ich zu ihm, um seine Reaktion sehen zu können, genauso wie Tommy es tat, da er die stille Konversation zwischen mir und dem homophoben Bastard wohl mitbekommen hatte. Der Blick des Idioten, als er meine Message verstanden hatte, ließ uns beide leise lachen, während wir einander ansahen. Kurz sahen wir uns in die Augen, küssten uns dann, einfach um zu unterstreichen, dass Kyle doch einfach denken sollte, was er wollte. Nochmal würde er uns nicht auseinander bringen. Rosa aber sah uns nur etwas mitfühlend zu, schüttelte dann an ihren Freund - oder in welchem Verhältnis auch immer die beiden jetzt standen - gewandt den Kopf. Dieser seufzte und sah weg, verschränkte die Arme. 

Ich wusste, dass die Brünette sehr wahrscheinlich noch sauer oder zumindest verletzt sein musste, doch ich war mir sicher, dass sie genauso gut wusste, dass es mir leid tat. Entschuldigt hatte ich mich ja auch schon bei ihr und grade waren wir einfach neutral miteinander. Doch ob die Freundschaft wieder mal das werden würde, was sie mal war?

Viel darüber nachdenken wollte und würde ich aber auch nicht, da mein Freund, der grade an meine Brust gekuschelt war mir mal wieder den Verstand raubte und meine Gedanken zu ihm abschweiften. Während wir also bereits losfuhren spielte ich verträumt mit unseren Händen, auf die wir beide sahen, wobei er, genauso wie ich ein sanftes, dämliches Lächeln auf den Lippen hatten. 

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Sobald wir dann angekommen waren, während der Fahrt noch ein paar Witze im Bus gerissen hatten, die Hauptsächlich davon handelten, dass Will sich über unsere Handlungen heute Nacht aufgeregt hatte und viel zusammen gelacht hatten, stiegen wir aus dem Bus aus. Auch wenn die Fahrt nicht sonderlich lang gewesen war, streckte ich mich draußen angekommen erstmal etwas und suchte dann grinsend nach der Hand des Honigblonden, der mich wie der größte Volldepp angrinste. ,,Da ist aber einer verknallt.", meinte ich, grinste ihn schief an. ,,Ach, denkst du?", antwortete er frech, kam mir aber etwas näher. Ich antwortete mit einem grinsenden ,,Mhm, absolut.", doch bevor wir uns hätten küssen können, lief Will in unserer Mitte durch und durchtrennte damit, den eigentlich nur sehr kleinen Abstand zwischen Thomas und mir. ,,Jaja, wir wissen, dass ihr euch liebt und ach, ihr seid ja so süß. Aber wir wollen ja nicht, dass das hier noch so eskaliert, wie letzte Nacht.", machte er mal wieder darauf aufmerksam, dass er immer noch etwas sauer war. Dementsprechend sagte er dies gespielt schmollend, musste dann aber selbst mit den anderen lachen, als wir grinsend mit den Augen rollten.

,,Genug der Spielchen, lasst uns jetzt rein, wir haben uns an nen Zeitplan zu halten.", moserte Kyle dann wieder herum, dem es offenbar nicht in den Kram passte, dass wir gerade so gut gelaunt waren. ,,Entspann dich mal, Kyle. Das schaffen wir schon, solange wir Thomas nicht tragen müssen, weil ihm sein Hinterteil zu sehr schmerzt.", witzelte Kihong, der Kaya an der Hand hielt. Genervt seufzte der Angesprochene auf, verkniff sich deutlich den Kommentar, den er dazu ablassen wollte und stapfte schonmal voraus Richtung Eingang des Shops.

Alle guten Dinge sind 4?! (Dylmas) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt