54 - fucked up

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Dylan

Ich starrte Thomas fassungslos an, als könnte ich erst gar nicht realisieren, was er gesagt hatte, was er dann wohl auch bemerkte. ,,Du hast schon richtig gehört.", meinte er mit fester Stimme und sah mir emotionslos in die Augen. Ich könnte schwören, dass er mich noch nie so kalt angesehen hatte. 

Eine unangenehme Gänsehaut bildete sich auf meinem Rücken, als ich aufstand und ihn schluckend noch einmal ansah. ,,Da ist die Tür.", drängte er in einem angepissten Ton und verdrehte die Augen, als ich ansetzte, um zu reden. ,,Tommy, ich..", murmelte ich, doch wusste selbst nicht genau, was ich sagen wollte. Eine Entschuldigung würde das ganze Chaos auch nicht mehr retten und anscheinend, beziehungsweise offensichtlich war ich ihm ja eh egal. Ich musste sowieso nicht überlegen, was ich sagen wollte, denn der Junge mit den honigblonden Haaren vor mir unterbrach mich bereits nach diesen ersten beiden Worten.

,,Du darfst dann abhauen.", knurrte er und nickte in Richtung Tür, entlockte mir ein enttäuschtes Nicken. ,,Ist ja gut...", hauchte ich leise. ,,Aber pass auf dich au-", wollte ich hinzufügen. ,,Dylan check's doch: Du sollst dich vergraben gehen!", schrie er dann schon fast, wobei seine Stimme etwas brach. Mit geweiteten Augen und einem nahezu umgedrehten Magen nickte ich wieder, blieb diesmal aber nicht stehen sondern ging direkt aus der Tür. 

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel suchte ich direkt die Toilette, da ich jetzt echt kurz für mich sein musste. Unten in der Cafeteria warteten die anderen und so niedergeschlagen wie ich grade war konnte ich da auf keinen Fall auftauchen. 

Im Herrenklo angekommen sah ich in den Spiegel, seufzte leise. ,,Shit...", murmelte ich. Tausende Gedanken flogen mir auf einmal durch den Kopf und ich hätte so gerne wenigstens einen fertig gedacht, da war dieser verschwunden und Hunderte andere dafür wieder aufgetaucht. 

Wieso war er so? Er hatte doch gesagt, dass er mich liebte oder nicht? Und wieso hatte er den Kuss dann erwidert? Und das Piepsteil, dass sich wieder verschnellert hatte. Schon als ich begonnen hatte, mit ihm zu reden...

Vielleicht hatte ich auch einfach zu viel Scheiße gebaut...? 

Ich sah in den Spiegel, traute mich aber nicht mir selbst in die Augen zu sehen. Dafür hasste ich mich grade viel zu sehr. Thomas war anscheinend wirklich am Boden zerstört... Und das würde auch nicht besser werden, wenn dann die ganzen Fragen zu den Drogen, die in seinem Blut gefunden wurden auftauchen würden. Er bräuchte mich jetzt wirklich...Und er liebte mich doch oder? Liebeskummer würde er jetzt auf keinen Fall gebrauchen können.

Verdammt, wieso war momentan alles so fucked up?! Ich sollte verdammt nochmal bei Thomas sein und ihn in den Arm nehmen, ihm sagen, dass alles gut wird, weil ich da bin und ihn nicht im Stich lassen werde. Weil fuck, ich war sein bester Freund und mir wird jetzt erst klar wie gerne ich wieder sein Fester wäre. Scheiß mal auf Kyle und die ganzen homophoben Spasten! Wieso sollte ich nicht so fühlen dürfen, wie ich nunmal fühle? Wieso sollte ich mich dafür schämen, einen Jungen zu lieben? 

Ich meine Thomas Brodie Sangster wäre alles andere als jemand, für den man sich schämen müsste, wenn man mit ihm zusammen war. Er war so ein lieber Mensch. Er war lustig, sympathisch und loyal. Wieso musste ich alles zerstören...? 

Komplett durch den Wind ging ich zurück in die kleine Cafeteria des Krankenhauses, in welcher die anderen warteten und setzte mich zu Kaya und Kihong an den Tisch, fuhr mir gestresst durch die Haare. ,,Lass mich raten: Du hast es komplett versaut?", fragte Letzterer zögerlich, legte eine Hand auf meinen Rücken, um mich ein wenig zu beruhigen. Ich nickte nur knapp, biss mir auf die Unterlippe und starrte vor mich her. ,,Shit, ich will Tommy zurück...", flüsterte ich leise.

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Yaa ich halte mich endlich mal an mein Versprechen, dass ich ein bisschen aktiver werde xD Auch wenn das Chap nicht das beste ist :')  

Alle guten Dinge sind 4?! (Dylmas) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt