𝐊αριt𝚎l5 ❛

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ゝ𝙽αɴɴყ┊𝐊αριt𝚎l5 ❛

"Somewhere inside me there'll always be the person I am to-night"



H s


Langsam ließ ich den Ring zwischen meinen Zeigefinger und meinem Daumen hin und her rollen. Es war so bescheuert, dass so ein kleiner Ring so viel Bedeutung ausstrahlte.
Ich wusste noch genau, wie aufgeregt ich war und voller Freude als ich ihr den Ring zeigte und sie vor Freude anfing zu weinen. Das war der schönste Moment meines Lebens als sich ihre Arme fest um mich klammerten und ich dachte sie würden nie mehr los lassen..


Doch leider hatten sie es. Und ich blieb alleine.


Unbewusst lief eine kalte Träne meine Wange hinunter und der Windzug, der auf sie traf, ließ praktisch alles erfrieren. Es war einfach nicht fair. Dieses verdammte Leben war nicht fair und ich fing langsam an es zu verachten.


Mein Therapeut sagte, es wäre ganz normal. Es gäbe verschiedene Trauerphasen und ich sollte mir Zeit damit lassen. Doch ich wollte dies nicht hören. Ich wollte endlich diesen Schmerz los werden. Ich wollte doch endlich nur wieder glücklich sein..


„Hooooseok! Heey, Hoseok! Erde an Hoseok! Hey! Bist du überhaupt anwesend?"


Ich erschreckte als ich plötzlich die Stimme meiner Schwester neben mir wahrnahm. Unbewusst fuhr ich mir sofort über meine Wange, verwischte die Spur der Trauer und ließ den Verlobungsring verschwinden. Erst dann drehte ich mich zu meiner Schwester, sah in ihr sorgenvolles Gesicht. Doch genau so wollte ich nicht angesehen werden. Das erinnerte mich nur mehr daran, wie schlecht es mir eigentlich ging.


„Oh, hey.. Ich habe dich gar nicht gesehen.", „Natürlich hast du mich nicht gesehen. Du warst ja auch gerade in einem anderen Universum."


Streng betrachtete sie mein Gesicht. Doch ehe sie etwas sagen konnte seufzte ich tief und fing ein anderes Thema an. Es würde nur noch 2 Sekunden dauern und sie würde mich umarmen wollen und genau das wollte ich nicht. Ich würde sofort wieder innerlich einbrechen und ich wollte meine Gefühle gerade nicht zeigen. Darüber reden wollte ich auch nicht. Es sollte doch nur aufhören. Was war daran bitte so schwer? Ich war leider ein sehr gefühlsvoller Mensch und ich merkte gerade, wie sehr das zu meinem Fluch wurde.


Also versuchte ich meine Trauer zu verstecken, zwang mir ein kleines Lächeln auf und wuschelte durch ihre geglätteten Haare. Das mochte sie überhaupt nicht.


„Jetzt bin ich wieder hier. Also, gehen wir?"


Wie gedacht fing sie an sauer zu brummen und ihre Haare zu richten.


„Du weißt, dass wir keine vier mehr sind? Benimm dich mal ein bisschen erwachsener.", verärgert schlug sie mir gegen meine Brust doch wirklich einen Schmerzen nahm ich nicht dabei wahr. Er fühlte sich so leblos an, mein Körper.


„Oh ja, weil gerade du ja so erwachsen bist.", „Ja, genau das bin ich."


Sie grinste leicht und bedeutete mir mit zu kommen.


Kurz hielt ich inne, schaute noch einmal zu dem weit entfernten Eiffelturm. Dieses Ding war so hoch.. Ich bekam jetzt schon Gänsehaut wenn ich nur daran dachte. Also schüttelte ich mich und folgte meiner Schwester.


Sie wollte mich vom Flughafen unbedingt abholen doch ich hatte mich verirrt und bin in irgendeine Richtung geschlendert. Gedankenlos und ohne Ziel. Es hatte etwas gedauert bis sie mich gefunden hatte doch die frische Luft hatte mir einfach gut getan. Jetzt folgte ich ihr zu ihrem Wagen und war ein bisschen verwirrt als ich das Auto sah.


„Seit wann kannst du dir so etwas leisten?", stellte ich verblüfft fest als sie auf ihren Autoschlüssel drückte und die Lichter ihres Wagens einmal aufleuchteten.
Sie grinste nur als sie sich zurück nach mir drehte und zuckte die Schultern.


„Mein Chef ist eben ziemlich gut."


Ich verdrehte die Augen, wollte nichts von irgendwelchen Chefsachen hören. Was auch immer sie jetzt machte aber Bürojobs oder was auch immer sie nun tat, interessierten mich wenig. Ich würde irre werden ständig auf einem PC zu starren oder irgendwelchen Papierkram den ganzes Tag zu sortieren. Wie gesagt, was sie genau jetzt in dieser Firma machte wusste ich nicht aber ich hatte meine Schwester schon lange nicht mehr gesehen. So wie ich sie kannte, würde ich es allerdings bald erfahren.


„Oder du kennst ein gutes Autoleihhaus."


Ich öffnete die Beifahrertür des Autos und stieg ein. Es dauerte keine 2 Sekunden und meine Schwester saß neben mir. Ich spürte ihre prüfenden und gleichzeitig sorgenvollen Blicke.
„Das war der erste Joke den du seit langem gemacht hast.."


Dazu sagte ich nichts. Was sollte ich dazu noch sagen? Wenn ich darauf antworten würde, dann würden wir dieses Thema vertiefen und dies wollte ich wirklich nicht. Es war mir schon sehr schwer gefallen mich vor meinem Therapeuten zu öffnen.


„Bringst du mich jetzt zu Mum und Dad oder wo geht es hin?" Natürlich konnte ich meine Klappe nicht komplett halten. Wer kannte es anders von mir?


„Vielleicht. Wir könnten aber auch darüber reden was du jetzt mit deinem Leben anfangen willst.", „Können wir erst mal los fahren damit ich unter die Dusche kann? Mach dir keine Gedanken, ich werde mir schon etwas suchen."


Natürlich würde ich das. Ich bräuchte Ablenkung. Und auch wenn mich Sport früher immer perfekt von allem Ablenken und Befreien konnte, würde dies diesmal leider nicht ausreichen.
Ich brauchte etwas Neues. Etwas anderes. Etwas was mich zum Lächeln bringen würde.. Etwas was mich zum Lachen bringen würde.. Etwas was mich diese verdammte Trauer los werden würde..


Doch was für ein Job würde das bitte schon tun?





Doch was für ein Job würde das bitte schon tun?

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ゝ𝐍𝙰𝐍𝐍𝐘┊2wσn✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt