𝐊αριt𝚎l7 ❛

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𝙽αɴɴ𝐊αριt𝚎l7

"There's a loneliness that only exists in one's mind. The loneliest moment in someone's life is when they are watching their whole world fall apart, and all they can do is blink."



H ᴏ s ᴇ ᴏ ᴋ


„Du bist dünner geworden." 


Nach dem Satz hielt ich inne, schloss kurz meine Augen und wollte diesen indirekten Versuch meiner Schwester zu ignorieren. Indirekt versuchte sie doch bloß an meine Gefühle zu kommen, wollte wissen wie es mir ging. Doch leider war mein Mund wieder schneller.


„Natürlich, als ob ich jetzt Lust hätte zu trainieren."


Ich wollte nicht sarkastisch klingen oder genervt. Das war nicht ich. So war ich einfach nicht. Diese Situation machte es allerdings aus mir und das nervte mich. So wollte ich nicht sein und ich hoffte nur es würde bald ein Ende haben. Ob ich überhaupt jemals wieder Ich-Selbst sein konnte? Diesbezüglich hatte ich nur wenig Hoffnung. Aber ich wollte es..


„Ich weiß genau was du jetzt brauchst."


Meine Schwester hielt rechts an, parkte in eine Parklücke und bis jetzt konnte ich von Glück reden noch zu Leben. Die Franzosen hatten einen sehr speziellen Fahrstil und ich war mir ziemlich sicher das Autoversicherungsleute hier sehr viel Kohle machten. Wirklich eine Ahnung was meine Schwester jetzt vor hatte, hatte ich nicht. Sicherlich wollte sie mich aufheitern und genau dies hatte sie wie immer auch vor.


Es war schon so als wir klein waren.


Sie versuchte mich ständig zum Lachen und zum Lächeln zu bringen. Wie sie das schaffte wusste ich selbst nicht einmal. Sie schaffte es selbst sogar in schwierigsten Situationen zu lächeln. Ich wünschte ich hätte ihre Lebensfreude auch noch.. In mir war alles leer und ich fühlte nichts. Diese Leere fraß mich Tag für Tag nur noch mehr aus. Nach Wärme und Geborgenheit sehnte ich mich. Sehr sogar.. Dieser bittere Beigeschmack sollte endlich verschwinden.


„Hier gibt es wirklich sehr leckeres Eis. Eins der besten Läden in Paris.", „Wie soll Eis mich bitte.." Als ich den ernsten Blick meiner Schwester sah verstummte ich. Sehr prüfend und misstrauisch wurde ich von der schwarzhaarigen angesehen. Ohne das sie etwas sagen musste, verstand ich sofort was sie dachte. Und leider hatte sie Recht damit. Das Gemecker machte es auch nicht besser also hielt ich einmal meinen Mund und schnallte mich ab.


„Na gut.."


Normalerweise müsste ich derjenige sein, der sie zum Lachen und zum Lächeln bringen müsste. Aber okay. Hier waren wir also.


Also öffnete ich die Autotür und bemerkte wieder dieses Brennen in meinen Beinen. Sie fühlten sich so schwer und schwach an. Dieses Gefühl hasste ich. Dringend müsste ich wieder trainieren und nach diesem Eis sowieso. Ich aß vielleicht einmal in der Woche etwas Süßes. Da achtete ich wirklich sehr drauf. Meine Ernährung war mir sehr wichtig aber was sollte es?  Früher hatten wir sehr viel Eis in unserer Kindheit gegessen. Unsere Eltern hatten uns das nie erlaubt aber wir hatten uns immer heimlich welches gekauft und diesen in unserem „geheimen Versteck" gegessen. Das hat mich immer sehr glücklich gemacht und genau das wusste sie auch. Wahrscheinlich waren wir genau deswegen jetzt hier. Auch wenn es eher wie ein Restaurant aussah.

ゝ𝐍𝙰𝐍𝐍𝐘┊2wσn✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt