H ᴏ s ᴇ ᴏ ᴋ
Ich hatte so eine scheiß Angst.
Als ich den Anruf von Jooheon bekommen hatte, dachte ich mir erst nichts dabei. Ich hatte gedacht er riefe an um mir zu sagen, dass Hyungwon heute nicht nachhause kommen würde da er bei ihm übernachtete. Mit so einer Art von Anruf hätte ich gerechnet. Aber nicht damit, dass Hyungwon im Krankenhaus lag und einfach nicht aufwachen wollte. Mein Puls war sofort gestiegen, mein Herz hatte ausgesetzt. Wie das richtig passiert war hatte Hyungwons bester Freund mir zwar mitgeteilt doch in meinen Ohren war nur noch ein großes Piepen. Mir wurde schwindelig und ich musste mich im Türrahmen festhalten, da ich die ganze Zeit in meinem Zimmer hin und her gewandert war aufgrund der Schlaflosigkeit.
Ich hatte für einen kurzen Moment das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, meine Lungen wurden zugeschnürt und ich konnte nur noch das „Hoseok? Hoseok ist alles gut?", von Jooheon wahrnehmen.
Diese Situation kam mir so verdammt bekannt vor und genau deswegen hatte ich so eine Angst. Nur mit dem Unterschied, dass meine Verlobte sofort tot war und keine Chance auf ein Happyend abzusehen war.
Ich war nicht in der Lage mich um Ahri zu kümmern. Ich war auch nicht in der Lage sie mit zu nehmen oder was auch immer. Mal abgesehen davon, wie wenig diese Situation für ein Kind gewesen wäre. Deswegen war ich froh, als Jooheon gleich von selbst gesagt hatte einer ihrer Freunde könnte schnell vorbei kommen und die Lage hier übernehmen.
Danach war ich sofort raus gestürmt. Zitternd hielt ich den Autoschlüssel von Hyungwons Zweitwagen in der Hand und musste mir selbst eingestehen, dass ich so kein Auto fahren konnte. Mir war so schwindelig, hatte das Gefühl ich musste mich gleich übergeben also ließ ich das Auto stehen und lief Richtung Hauptstraße. Dort fand ich ganz schnell ein Taxi. Ich wollte nicht mit dem Auto fahren. Erstens hatte ich Angst, ich würde selbst einen Unfall bauen und zweitens hatte ich Angst durch einen Unfall jemanden tot zu fahren. Ich wollte nicht selbst so eine Person werden also stieg ich in ein Taxi.
Der Taxifahrer hatte nur die Hälfte von dem verstanden was ich gesagt hatte. Aus Überforderung hatte ich ihn zunächst auf Koreanisch voll getextet. Als ich dann merkte, dass er verwirrt durch den Rückspiegel blickte anstatt los zu fahren, wiederholte ich meine Bitte noch einmal auf englisch. Zum Glück konnte er mich verstehen und fuhr zum Krankenhaus.
Im Krankenhaus kam das nächste Problem.
Aufgrund meiner Verfassung und meiner Aufregung, wollte mir die Dame am Empfang nicht sagen auf welchem Zimmer Hyungwon war, wollte mir stattdessen selbst einen Arzt andrehen. Scheinbar war ich kreideblass und das zittern meiner Hände wurde nicht besser. Genau so wenig wie meine Atmung, die total hektisch war. Hätte man jetzt meinen Blutdruck gemessen wäre das Ding bestimmt explodiert weil der Druck zu groß war.
Also hatte mir diese kleine Diskussion gerade noch gefehlt. Schließlich konnte ich sie doch überzeugen und war einfach weiter gelaufen, bevor sie sich anders entschied und doch noch einen Arzt rief.
Ich hatte ein schreckliches Gefühl. Die Angst wuchs und wuchs mit jedem Schritt den ich vortrat.
Schließlich kam ich an Hyungwons Zimmer an, platzte in das Zimmer rein worauf mich gleich 2 Augenpaare ansahen. Als ich erkannte, dass Hyungwon die Augen geöffnet hatte und schwach zu mir herüber sah, atmete ich sofort erleichtert aus. Am liebsten wäre ich auf dem Boden zusammen gesackt vor Erleichterung. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding.
Stattdessen blieb ich in der Tür stehen und konnte mein Glück kaum fassen.
Er lebte.. Er lebte und hatte die Augen geöffnet.
Jooheon blickte prüfend und auch sehr mitfühlend zu mir herüber. Was er zu Hyungwon sagte nahm ich nicht wahr. Nur wie er auf mich zu kam und mir seine Hand auf meine Schulter legte, leicht zu drückte um mir sein Mitgefühl auszudrücken.
„Ich hole mir jetzt einen Kaffee."
Er ging und ließ uns alleine. Das war der Moment wo ich zu Hyungwon rüber huschte und mir keine Zeit dabei ließ. Ich setzte mich gleich an sein Bett und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ich war so glücklich, dass ich sogar Tränen in meinen Augen hatte. Für viele Menschen hätte das übertrieben gewirkt. Man durfte nur nicht vergessen, dass ich schon einmal einen geliebten Menschen verloren hatte. Somit hatte ich furchtbare Ängste, dass dies noch einmal passieren würde. Gerade nachdem unnötigen Streit den wir geführt hatten. Was wäre das für ein Ende gewesen?
Hyungwon schien komplett fertig mit der Welt. Er sah verwirrt in meine Augen, hatte wahrscheinlich selbst noch nicht mal begriffen wieso er überhaupt hier war.
„Dir geht es gut..", hauchte ich kraftlos und lehnte meine Stirn vorsichtig gegen seine. Immerhin sah ich den Verband. Er war also auf seinen Kopf geknallt. Wie auch immer. Doch das war mir gerade ganz egal.
Vorsichtig und doch hastig drückte ich ihm meine Lippen auf, ehe ich sein Gesicht wieder betrachten musste. „Ich hatte solche Angst.. Ich dachte du könntest.."
Mein Lächeln verging mir, ich wollte ihn nur noch an mich drücken und nicht mehr los lassen.
„Es tut mir so Leid, Hyungwon. Ich war so ein Idiot.. Du darfst mich nicht verlassen, ich brauche dich.", plapperte ich vor mich hin aber meine Stimme verließ mich langsam. Das war alles so dramatisch und ich musste mich dringend wieder beruhigen. Es ging ihm gut. Na ja, relativ. Den Umständen entsprechend und das war alles was ich wollte. Was hätte ich bitte gemacht, hätte er im Koma gelegen? Was hätte ich Ahri gesagt und vor allem.. was hätte ich selbst gemacht?
Mein Kopf pochte und ich hatte keine Kraft mehr für solche Gedanken. So ließ ich mich einfach zu ihm sinken, wollte ihn an mich drücken und nicht mehr los lassen. Was aber schwierig war wegen den ganzen Kabeln und der Infusion.
DU LIEST GERADE
ゝ𝐍𝙰𝐍𝐍𝐘┊2wσn✓
Fanfiction❜Irgendwo in Paris, verliebt sich Hoseok in seinen Neuanfang.❛ oder; Hoseok lässt nach einem Verlust alles stehen um sein Glück als Nanny zu probieren.