Samu

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Ein paar Stunden später öffnete ich wieder meine Augen.
"Was eine verrückte Nacht"! Hatte ich wirklich die halbe Nacht mit Anni telefoniert? Sie war so aufgeschlossen,zuvorkommend. Ich ließ mich wieder mit Schwung ins Bett fallen. Gott war ich verknallt. Ihre Stimme schlimmer als jede Droge dieser Welt. Verfallen einem süßen Rausch.
Glücklich würde meine Lage derzeit am besten beschreiben. Ihr Lachen klingelte  mir in den Ohren und rauschte wie ein Schnellzug an mir vorbei.

Ich hatte heute Morgen gewartet bis sie eingeschlafen ist, bis mir mein Telefon selbst aus der Hand vor Müdigkeit fiel. Dieses verlangte nun meine Aufmerksamkeit in dem es dringend aufgeladen werden wollte.

Bondgirl🖤🧸:
DANKE! 😘
Ich hoffe Sie konnten noch schlaf finden. Sie sind ein wahrer Gentleman😇!

Ich:
"Immer wieder gerne, Anni😘!" 》Wenn sie das durfte...Why not《
Sie können mich jederzeit kontaktieren🙋🏼‍♂️.

Bondgirl🖤🧸:
Haben Sie heute schon etwas vor?

Ich:
Bin gerade erst aufgewacht. Lassen Sie mich kurz überlegen🤔.

Bondgirl 🖤🧸:
Vielleicht hätten Sie Lust auf ein Eis ? Ich nehme die Straßenbahn in ca. 2,5  Stunden zurück. Sie müssen sich nicht verpflichtet fühlen, war nur eine Idee.

Ich sah auf meine Uhr.
Viertel vor 12!

Ich:
Sollen wir uns um 15.00 Uhr  vor dem Dom treffen? Ich kenne dort wirklich eine  gute Eisdiele?

Bondgirl🖤🧸:
Ich werde da sein! Versprochen!
Ich freu mich 🤗!

Ich :
Ich freu mich auch! Bis später!😇

Ich schob meine Decke beiseite presste mir diese vor das Gesicht und zappelte mit meinen Beinen. Für aussenstehende musste ich ausgesehen haben wie ein gestrandeter Wal. Es war mir allerdings egal! Anni wollte mich wiedersehen, mit mir Zeit verbringen! Ich konnte mein Glück einfach nicht fassen oder greifen.

Ich raffte mich auf und begab mich in meine Küche. Sie ist offen und verbindet das angrenzende Wohnzimmer. Ich liebte diesen Platz, sie wirkte dadurch hell und groß. Die Kontraste meiner Küche waren schwarz und weiß. Ich liebte es schlicht und praktisch. Die Küche selbst ist technisch auf dem neusten Stand und das überlebenswichtige Gerät zog mich gerade nur magisch an. Meine Kaffeemaschine! Ohne diese ging am frühen Mittag gar nichts! Meine Tasse fand schnell den Weg aus dem obrigen Schrank unter den Automaten. Nach ein paar Sekunden roch es schon nach gemahlenem Kaffee.

Hatte ich erwähnt, dass ich eine große
Leidenschaft für Sofa's hatte, sie konnten meines Erachtens einfach überall stehen.
Auf solches ließ ich mich gerade fallen und schaltete meinen TV an. Um diese Uhrzeit kamen nur irgendwelche Mittagsmagazine. Ohne weiteres lies ich mich berieseln und versuchte verzweifelt mein kribbeln im Bauch zu unterdrücken.

14.00 Uhr
Was ziehe ich bloß oben herum an ?
Hemd? Tshirt? Pulli? Mütze?
Mich gab es in vielerlei Hinsicht. Ich liebte unter anderem den Look mit Jogginghose und Cap. Andererseits den legeren Samu, oder aber auch als Tshirt Typ.
Nach langen hin und her, entschied ich mich für ein weißes Shirt mit einem Mumin drauf, einer Jeansjacke und einer Sonnenbrille, die im Moment wohl unausweichlich ist. Nach meinen Tritt an den Kopf setzten mich die unterschiedlichen Lichtverhältnisse zu, weshalb ich diese zum Schutz, als auch für ein bisschen Privatsphäre gebrauchen konnte. Ein paar Spritzer meines Lieblingsaftershave schon war ich bereit.
Gegen halb 3 machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich hatte es nicht weit, weshalb ich beschloss zu Fuß zu gehen. Heute war ein schöner Herbsttag, nicht zu frisch aber auch nicht zu kalt, weshalb ich die letzten Sonnenstrahlen des Jahres voll und ganz auskosten konnte. Gegen zehn vor drei kam ich an unseren verabredeten Treffpunkt. Nervös, beschrieb meine aktuelle Lage am besten.

Ich beobachtete die Menge als mir jemand eine Hand auf den Rücken legte.

Ich drehte mich erschrocken um, als ich dann aber Anni's blauen Augen erblickte, die mit Lederjacke und einem leicht, rosaseidenartigen Oberteil mit  glitzernden Kragen vor mir stand und mich herzlich in eine Umarmung zog.
》kann ich bitte auf der Stelle tot umfallen ??《

Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken, lachte sie.
"Hey Anni! Schön Sie wiederzusehen!"
Was macht ihr Kopf? Erwiderte ich ihre Umarmung. Irgendwie konnten wir uns nicht mehr loslassen.
Dem geht es halbwegs besser. Ich habe mich allerdings noch nicht getraut in die Praxis zugehen. Ich habe vorübergehend die Praxis für die restliche Woche geschlossen.

Ich merkte wie schwer es ihr fiel , darüber zu reden.
"Kommen Sie, lassen Sie uns ein Eis essen, ich bin mir sicher, danach sieht die Welt schon wieder ganz anders aus."

In mir machte sich ein Schuldgefühl breit. Wenn sie mir nicht geholfen hätte, wäre sie nicht niedergeschlagen worden und muss nicht mit der Ungewissheit leben, dass es jederzeit wieder etwas  passieren könnte. Stattdessen entschuldigt sie sich die gesamte Zeit, obwohl ich es hätte tun sollen.
Andersherum ist es ein Unfall gewesen. Niemand konnte ahnen, dass sowas wirklich passieren würde.

"Hey Samu, wo sind sie denn mit Ihren Gedanken, blickten mich Ihre Augen fragend, dennoch herzlich an.
"Glauben Sie mir, das wollen sie gar nicht wissen.!"
Jetzt haben Sie mich  neugierig gemacht!  Hakte sie sich bei mir unter.

Ich mochte ihre erfrischende Art, sie schlich sich immer mehr in mein Herz.
"Also"?Anni, das ist nicht so leicht.
"Versuchen Sie es doch einfach. Ich verspreche Ihnen, ich kann prima zuhören und ich unterliege sogar  der ärztlichen Schweigepflicht".
Jetzt lag es an mir zu lachen. Sie sind wirklich zauberhaft! Und Sie sind wirklich eine tolle Frau Anni. Nur es ist so, ich..."
Oh,oh, so einen Satz kenne ich.Jetzt sagen Sie mir bitte nicht, Sie stehen auf Männer, oder haben eine Frau mit 10 Kindern!
WAS? Nein !"Ich, ich mach mir Sorgen um Sie und die Tatsache, dass ich Sie erst in diese Lage gebracht habe, tut mir wahnsinnig leid ! Wahrscheinlich mehr als ich sollte, beziehungsweise darf."

Sie hing plötzlich mit ihrem "Fliegengewicht" in Relation zu meinem,  an meinem Unterarm und befahl mir stumm stehen zu bleiben.

Abschätzig sah sie mir in die Augen.

Monday-KnockoutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt