Anni und Samu

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2.30Uhr  morgens.
Erschöpft zog es Anni und Samu auf die gemütliche Couch im Wohnzimmer. Je länger er über seine Idee grübelte, eine Kamera im Eingangsbereich der Praxis zu installieren, umso klarer wurde ihm,
dass er unter keinen Umständen  zulassen würde, dass dieser Mistkerl Anni nochmal zu nahe kam. Er konnte und durfte es nicht zulassen. In Samu wuchs ein ausgeprägter Beschützerinstinkt heran der für all seine Lieben galt, insbesondere Anni.

In ein paar Stunden so würde er mit ihrer Zustimmung seine Anwälte anrufen, eine einstweilige Verfügung gegen ihren Ex erbitten, sodass dieser sich ihr nicht mehr nähern durfte. Im selbem Atemzug würde er wissen wollen, ob die Möglichkeit bestand den Zweitschlüssel ihrer Wohnung einzuklagen.Alles was er tat, tat er für sie. Anni sollte sich sicher wissen und schien damit auf dem richtigen Weg zu sein.
Gerade die vergangenen Bandjahre  zeigten deutlich wie wichtig Menschen waren, die sich mit Rechtsstreitigkeiten auskannten.
Samu schüttelte es allein bei dem Gedanken wenn er nur an die ganzen Verträge und Lizenzen dachte.  Mit ein wenig Glück, könnten seine Anwälte die Verfügung auf Anni's Eltern und Nichte ausweiten.
Er selbst würde mit dem Idioten schon fertig, irgendwie.
Ihm fiel es zunehmend schwerer zu denken. Seine Wange schmerzte fürchterlich, als hätte jemand Salz in die Wunde gestreut, unaufhaltsam  kribbelte und pochte es. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, selbst sein Auge tränte.
               
Allmählich wurde es still in der Wohnung, nur die gleichmäßigen Atemzüge von Samu und Anni erfüllten den Raum. Sie sind wieder einmal  auf dem gemütlichen großen Sofa eingeschlafen, sanft aneinandergekuschelt, Anni mit dem Kopf auf seiner Brust und seinen Armen  um ihren Rücken.
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09.30 Uhr Morgens.
Unser erster Kaffee war bereits ausgetrunken, als ich verschlafen zu Anni sah die mich fröhlich und munter von der Seite  angrinste.
Auffordernd zog ich  eine Augenbraue nach oben, es war eindeutig zu früh für mich."Oh Karhu ,das kann man gar nicht mit ansehen", hauchte sie mir einen Kuss auf die Wange und zog die Decke ein Stück über meine Schultern. "Wie kann man nur so ein Morgenmuffel sein?"
Sie nahm mir die Kaffeetasse aus der Hand und streichelte  liebevoll durch meine Haare dessen Aufmerksamkeit ich in vollen Zügen genoss.
Mein Kopf lag auf ihrer Schulter und ich  schloss meine Augen.
"Du solltest deine Haare öfter so tragen, ich mag sie sehr", lies sie mich wissen.

Hierzu sei gesagt das mein Pony  schon immer ein gewisses Eigenleben lebte, ungestylt wirbelte  er gerne in allen Himmelsrichtungen herum und neigte zu Wellen, jedoch musste ich  zu seiner Verteidigung sagen, dass er sich meist mit Wasser bändigen ließ.
Ein weiterer Spleen von mir war, dass ich  regelmäßig zu  meinen Lieblingsstylisten  im 14 Tage Rhythmus ging. Ich konnte einfach nicht widerstehe. Mein Stylist verstand sein Handwerk  und dafür  empfahl ich ihn gerne weiter.
"Findest du wirklich"? Fragte ich Anni überraschend.
Bisher-. Brach ich ab.
Vergiss bisher, unterbrach Anni mich.
Es steht dir super, deine gestylten Haare ebenfalls, aber besonders mag ich deine Wuschelhaare.
Wuschelhaare ?
"Wuschelpuschelfluffelhaare". Piekste sie mich in die Seite und ich gähnte vor mich hin.
Du bist verrückt, Kleines.
"Kann schon sein, kuschelte sie  ihren Kopf an meine Schulter.
"Bin ich sehr schlimm? Ich übertreibe gerne, sobald  ich es bemerke ist es scheinbar schon zu spät".
Ich lege lachend meinen Arm um ihre Schulter und meine Stirn an ihre Schläfe.
"Auf einer Skala von 1 bis 10", mindestens eine 10"!
"Sorry". Ich kann mich ändern, dafür wird es mit mir nicht langweilig, spricht das wenigstens für mich ?

"Hey Süße, schüttelte ich leicht meinen Kopf, es war so daher gesagt, ich wollte dich damit nicht verletzen. Mach dir  keine Sorgen, im Gegenteil, ich bekomme sogar meinen Lieblingskuchen von dir und das entschädigt einiges.
Sie drückte ihren Kopf näher an meine Stirn. "Aber du würdest es  mir  trotzdem sagen wenn ich dir zu viel werde ?

Oh Anni. Glaub mir auch wenn es manchmal anders wirken mag, bin ich  ein erwachsener Mann der seine eigene Meinung hat und diese auch ausspricht.
So wie jetzt auch:
" Es tut mir leid, dass du an die falschen Leute geraten bist. Ich kann es leider nicht mehr ungeschehen machen, aber ich kann dir eine Zukunft geben und ich schwöre dir, ich werde dich beschützen, so gut es geht, mit allem was ich habe.

>>Ihre Vergangenheit spielte immer noch  eine enorme Rolle. Mit dem Wort "schlimm" konnte ich absolut nichts anfangen, weshalb ich einfach vom  Thema abkam, nicht ideal aber in dieser Diskussion konnte ich nur verlieren..<<

Konntest du schlafen?
Sie nickte nachdenklich.
"Viel besser als erwartet! Danke das du bei mir geblieben bist."
"Na hör mal, so eine Chance lass ich mir doch nicht entgehen."!

Was macht die Wunde ? Gestern Abend hast du dich  ganz schön gequält, leugnen ist zwecklos ich seh alles! Ich wollte schon kurz etwas sagen, aber du wolltest lieber ein starker Bär sein, als die Kinderärztin um Hilfe zu bitten.
"Seufzend antwortete ich ihr:
" Sorry Anni, ich vergesse immer wieder eine Ärztin bei mir zu haben, du lenkst mich einfach zu sehr ab." Du hast recht,
die Wunde  prickelt und ziept, doch wie sagt man so schön: "Ein Wikinger kennt kein Schmerz".
Dich in der Nacht halten zu dürfen hat mich wirklich beruhigt und schlafen lassen. Anni strich mir über den Unterarm.
'Du solltest eine Schmerztablette nehmen Großer, deine Schmerzen werden aus Erfahrung nicht besser.

Welche Dosierung hast du hier ?
"Glaub die Ibu 600'er Packung .
An sich gut, aber in deinem Fall nicht gut genug.
Wir erhöhen, ich bringe dir später die  800'er Dosierung aus der Apotheke mit, wenn du den Tag mit all seinen Terminen überstehen willst, solltest du eine einnehmen .

"Zu Befehl Maam", da höre ich  lieber auf meine Lieblingsärztin, hauchte ich ihr einen Kuss auf die Wange.
"So verhalten heute"?, stichelt Anni in meine Richtung, grinsend drehte sie ihren Kopf in meine Richtung, blickte mir schelmisch in die Augen und berührte sanft mit ihren Lippen meine. Mit einer handfesten Bewegung zog ich sie auf meinen Schoß und ließ mich an die Sofalehne drücken. Ihre Hände wanderten wieder in meine Haare und genossen jeden Atemzug und das Spiel der Leidenschaft des anderen sinnlichen Lippen, jede noch so kleinste Regung.

Seufzend hing sie wie ein kleines Äffchen in meinen Armen und fuhr Muster über mein Schulternblatt. Meine Hände streichelten über ihren Rücken und ich hörte mich reden:
"Ich habe nachgedacht".
Ihre Bewegungen wurden langsamer und  hörten schlagartig auf. Sie sah mich unsicher von der Seite an.
"Hey, denk nicht immer so schlecht von mir", motzte ich und piekte ihr in die Seite.
Sorry, aber solche Satzanfänge enden nie gut.
Ich atme tief durch. Anni, willst du -
Ihre Augen wurden größer. Meine Worte mussten bescheuert klingen,dies sollte auch kein Heiratsantrag werden, an dieser Stelle sei gesagt waren wir noch nicht mal richtig zusammen,sondern mussten es herausfinden.

Ich schüttelte meinen Kopf und begann von vorne.
"Wäre es für dich ok, wenn ich meine Anwälte einschalte ? Sie würden sich vorerst um eine einstweilige Verfügung kümmern und sind wirklich sehr gut auf ihrem Gebiet, demnach sehe ich eine gute Möglichkeit diese Verfügung auszuweiten,z.B. auf deine kleine Nichte, deine Eltern, würde dir das weiterhelfen ?
Anni blickte mich gerührt an.

"Das würdest du für mich tun" ?! Fiel sie mir um den Hals. "Danke, ich weiß gar nicht was ich sagen soll",
Wenn, muss ich unverschämt eine Bedingung stellen!

Fragend blickte ich ihr in ihre schönen Augen.
Du bist ein großer blonder muskulöser Bär und fühlst dich in deinem Ego gestärkt, aber ich möchte, das dein Name mit auf der Liste steht.
Deine Sicherheit bedeutet mir nämlich viel. Außerdem wollt ihr sicher bald wieder  auf Tour gehen und deinen Manager kannst du auch nicht ewig vertrösten sich allein um eure Schützlinge zu kümmern, so doof es klingt, die Macht  über deinen Kopf hat derzeit ich.

Heißt das du bist einverstanden mit meinem Vorschlag?,nur zur Sicherheit .
Ich wollte dieses Thema nicht über deinen Kopf weg entscheiden.

"Ja mit absoluter Sicherheit, bitte". Es bedeutet mir viel ,wenn er sich euch rechtlich  nicht mehr nähern darf.
Aber eins nach dem Anderen.
Supi,dann bin ich kurz im Arbeitszimmer und klär das, anschließend können wir gerne in die Stadt...

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