Anni + Samu

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Grummelnd fuhr ich mir durch die Haare und verließ beschwerlichen Herzens das warme, gemütliche Bett, um den Kamin mit Holz zu versorgen.

Währenddessen linste ich zu meiner Freundin, die Ekstatisch mit ihrem Rücken am Bettgestell lehnte und mich beim Feuer nachlegen akribisch beobachtete. Ich genoss die Wahrnehmung und ihre Blicke, obwohl es das normalste von Welt war. Sie pfiff mir hinterher was mich stolz stimmte. Oberkörperfrei, in Shorts und Kuschelsocken lief ich beschwingt grinsend mit starken Hüftschwung  zu ihr zurück. Hot Haber! Bemerkte sie. In halber Liegestütze stütze ich mich über Anni und blicke zu meiner Freundin. Ihre Hände streichelten sanft über meinen Nacken, Schultern bis hin zu den Oberarmen, dabei grinst sie mich liebevoll an. Dafür musste ich sie einfach küssen.

Meinen Kopf bettete ich in ihren Schoss. "Müde Karhu"? Brummend stimme ich ihr zu. "Hab dich vermisst" streichelt sie mir liebevoll über die Wange." Und die schöne Aussicht genossen"
Lange sah ich Anni an. Ihre Worte erwärmten und berührten mein Herz auf wundervolle Art und Weise. Allein dafür, wie sie im Bett saß, ihre langen Haare ein bisschen zerzaust (woran ich nicht unschuldig war), ihre Art sich über die kleinen Dinge zu erfreuen, die Gespräche, die aufmunternden Worte und vor allem niemals gezwungen eine Person zu sein, die ich gar nicht sein wollte. Natürlich haben die vergangenen Wochen Spuren hinterlassen, weshalb ich mich immer wieder fragte welcher Sturm erst in Anni toben musste. Immerhin konnte sie bereits einen kleinen Sturm bei Eddie abbauen, es musste viel mehr in ihr stecken. Aber ich wollte nicht schon wieder mit diesem Thema starten, augenscheinlich konnte sie hier abschalten, weshalb ich beschloss es ihr gleich zu tun. Sobald unser Urlaub endet, würde dieses Thema wahrscheinlich präsenter denn je.

Annis Hände glitten in meinen Nacken, fuhren eine Spur entlang der Wirbelsäule. Meine Muskeln zuckten unter ihren Berührungen und eine Gänsehaut überfiel meinen Körper. Trotz 300 Grad Raumtemperatur.
Wie ein Riesenbaby rolle ich mich zusammen und gab mich den Streicheleinheiten hin. Ich fühlte mich bei ihr einfach sicher und geborgen. Zuhause war für mich in diesem Fall kein Ort, Anni war es.Ich wollte für immer hier liegen bleiben und den Rest der Welt vergessen.

Alles ok? Höre ich ihre engelhafte Stimme. Sie sah mich mitfühlend an. "Du bist so still und in dich gekehrt". 
"Alles gut Kaunis". Beruhige ich sie. Sie musterte mich. "Wirklich?.." was zu meinen nächsten Worten führte: "Hey"! Sprach ich leise und lege meine Hand an ihre Wange. "Ich habe einfach nur dich und den Moment genossen". Strich ich eine Strähne hinter ihr Ohr. Sie lächelte mich liebevoll an. Lehnte sich gegen meine Hand und fuhr meine Tattoos entlang.
Dann ist gut. Ich dachte schon du hättest dir deine Weinprobe anders vorgestellt. Immerhin hab ich einfach die Flasche gegriffen.
Darüber zerbrichst du dir den Kopf? »Ja auch«.
Worüber denn noch? ( zugegeben diese Antwort überraschte mich nach all meinen Gedanken.)

"Wie dein 'Forever yours' Wein schmeckt. Der ist bei dieser Raum Temperatur sicher gekocht."
Unglaublich schüttelte ich meinen Kopf und setze mich aufrecht zu ihr ans Bettgestell. Außerdem bist du mir noch eine Geschichte schuldig.
Sie griff erneut nach der Weinflasche, verteilte die Weingläser die ich vor Stunden gefüllt hatte und sah mich erwartungsvoll an.
Du hast recht Wir sollten anstoßen. Auf uns, die Zukunft- Auf deinen Forever Yours Wein, ergänzte Anni und küsst mich sanft was ich zu gern erwiderte. Nebenbei erzählte ich ihr wie es zu dieser Idee kam. Danach tranken wir zusammen. 

Wir hatten gerade den ersten Schluck im Mund, als ich zu Anni schiele, sie zu mir und parallel unsere Gesichter verzogen und das Lachen anfingen. "Forever yours" in allen Ehren, es sollte aber schon ein 4- Jahreszeiten Wein werden, oder ? Momentan fühlt es sich eher nach Glühwein an.

Mein Reden, dass dieser Wein  perfekt zu uns beiden Chaoten passt!
Schmeckt denke ich, ganz gut, so fruchtig, auch wenn er trocken ist!  Zwickt sie mir in die Seite.. Ich lege einen Arm um Anni und küsse ihren Scheitel.
Ok Baby. Wir haben jetzt genau zwei Optionen:
Variante eins:" Wir trinken den warmen Wein und bleiben liegen.. ODER
Variante zwei : Wir gehen in die Küche schauen nach einem Eiswürfel und kochen zusammen.
Was würdest du lieber tun?
Mhhm.. Obwohl ich Variante 1 sehr verlockend finde tendiere ich zu Variante 2. Ich habe einen Bärenhunger.
Dito! Dann sollten wir uns beeilen.

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19.30 Uhr

"Ich hole die Gläser aus dem Kühlschrank." Grinst Anni während ich den Backofen im Blick behalte damit unser Auflauf nicht verbrennt.
"Bei unserem Glück können wir den Wein gleich lutschen", lache ich.
"Oh! Das hieße ja Rotwein-Wassereis"! Leuchten ihre Augen. 

"Igitt mein schöner Wein". Die Sorte wäre mir zumindest neu. Vielleicht werden wir auch Zeugen wie Wein zu Wasser wird. Du hast aber schon die Gläser in den Kühlschrank gestellt ?Anni ich bin zwar blond, aber nicht dusslig! Schüttel ich lachend meinen Kopf. Grinsend öffnet Anni die weiße Schranktür. "Na wer weiß".. "Na warte"! warf ich kichernd mit dem Geschirrtuch nach ihr, was über meiner Schulter hing.

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Baby, Essen ist fertig! Blicke ich auf mein iPhone was seit neustem ein neues Profilbild ziert. Anni und ich in HIFK-Trikots.Was soll ich sagen, die Kammer des Schreckens hatte zugeschlagen. Meine Trikotsammlung kannte keine Grenzen und Anni auch nicht. Eines Abends lief ein Spiel im Fernsehen. Ich war leidjammervoll das ich nicht ins Stadion durfte aufgrund meiner Kopfverletzung.Zum Glücksgefühl gab es meine zauberhafte Freundin, die mein Wohnzimmer in ein halbes Stadion verwandelte und wir mit Dolby Surround Anlage das spannende Spiel mit allem Zubehör verfolgen konnten. Dort ist auch dieses Foto entstanden.

In Gedanken zog ich mir Handschuhe an und hole unser Essen aus dem Backofen. Es qualmt und der Geruch stimmte mich noch hungriger. Den Tisch hatten wir bereits gedeckt, sodass wir gleich starten konnten.

"Wie weit ist unser Experiment?" Kam ich grinsend mit dem dampfenden Essen auf Anni zu, die bereits am Tisch saß.
Leider kein Wassereis, schmollte sie.
"Oh Gott sei Dank" atme ich theatralisch aus .
Hey! So schlimm ist Wassereis nicht. Schmunzelte sie.

Kippis! Hielt sie mir ihr Glas hin. Auch ich nahm mein Glas und ließ es an ihres anstoßen. Diesmal sahen wir uns an und nickten begeistert.

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21.00Uhr

Durch die Terrassentür konnten wir die sternenklare Nacht beobachten, kalt aber durchaus romantisch, sodass wir wenig später mit der Weinflasche nach draußen zogen und uns einen Stuhl teilten. Was Anni nicht ahnt, ich hab ein bisschen Wein abgefüllt und es in den Eisschrank gebracht, wenn sie so einfach glücklich gemacht werden konnte, warum nicht. Ob es dann auch noch schmeckt stand in den Sternen.

Anni saß auf meinem Schoß. Wir waren umhüllt von einer dicken Decke und die Wärme des Anderen.
Ihre Wange schmiegt sich an meine und wir sahen vor uns auf die ruhige Ostsee.
Wie friedlich es hier war.
Hast du keine Angst vor wilden Tieren? fragt meine Freundin plötzlich. Fuchs, Elche? Ich hauche ihr einen Kuss auf die Wange. Der schlauste Fuchs sitzt auf meinem Schoß. Bisher habe ich bis auf einen Hasen hier noch niemanden bemerkt. Keine Sorge, ich pass auf dich auf. Musste trotzdem lachen weil es so unerwartend kam

Monday-KnockoutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt