Samu

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"Pass auf dich auf!" sah Anni mir tief in die Augen und legte eine Hand an meine Wange. Für einen kurzen Moment lehnte ich mich dagegen, streichelte sanft über ihre Hand zog sie von meiner Wange, griff ihre zweite Hand, nur um  sie mit meinen zu umschließen.
"Du musst los Kleines!" Das geht nicht mehr lange gut." Mein Code fürs Handy ist übrigens der 1402.
Valentinstag?
Besser: Beschließung der Band. Sie lächelte mich an. "Wir werden volljährig".
Tolles Datum, am Tag der Freundschaft.
" Ich nickte".

"Du hast eindeutig das Herz am rechten Fleck und extrem feine Antennen. Ich bin dir unendlich dankbar." Griff Anni nach meinem Unterarm.
"ANNI? WO STECKST DU? DAS WASSER WIRD KALT?"
Kleines bitte, sah ich sie flehend an.Heb' dir die Laudatio für später auf,du musst hier weg. Ich verspreche, ich werde mich  beeilen und bring euch anschließend von hier weg". Anni nickte schwach. Ich hauchte ihr sanft einen Kuss auf die Stirn und öffnete die Tür. Es zerriss mir mein Herz Anni ziehen lassen zu müssen, wenn auch nur zu meinem Auto. Das es ihr damit mehr als schlecht ging, sah ich ihr deutlich an. Sie beherrschte es Gefühle auszuschalten, die ich ihr dringend ausreden musste. Jedenfalls auf unserer Ebene. Job ist Job, Privat ist Privat.

Mit einem mulmigen Gefühl schloss ich die Haustür. Nun lag es an mir  Annis Mutter heile hier heraus zu bekommen, in der Hoffnung sie würde mit mir kommen.

ANNI?  rief die lauwarme Stimme schon wieder und diesmal hörte ich zudem Schritte, als hätte jemand Badelatschen an.
'Was zur Hölle dauert denn so lange?", spielte  dieser Jemand sich auf.
Mir wurde auf der Stelle übel. Nicht auszumalen was er mit Anni alles anstellen können.Sicher, er war ihr Exfreund, in der Regel kein Fremder, doch durch diese Aktion konnte ihn niemand mehr als Freund der Familie ansehen. Anni's Pflichtoutfit, welches sie mit Sicherheit unter wachsamen Augen anziehen musste, war Beweis genug das hier gehörig etwas schief lief. Ich musste mich arg zusammenreißen, dass Anni zu Liebe hier nichts eskalierte.
Mein nächster Gedanke war zwar deplatziert, aber immerhin blieb mir die Chance, ihre Tattoos noch selbst zu entdecken, wenn es tatsächlich welche gab. Wenn sie das Outfit für mich getragen hätte, wäre es ein ganz anderer Blickpunkt, aber unter diesen Umständen, wollte ich einfach nur kotzen.
Nun stand  ein durchschnittlicher Mann mit hellbraunen Haaren und viel zu knappen Slip, dessen Anblick mir beinahe mein Frühstück in den Mund getrieben hätte vor mir und blickte mich  prüfend an .
"Wer sind Sie und wo ist meine Braut"?, zischte er mir zu.
"Wer ich bin spielt keine Rolle und was Anni angeht, sie zieht sich gerade um! ". Blieb ich so cool wie möglich.
Wie umziehen? Was haben sie mit ihr gemacht, unsere Hochzeit geht gleich!?.
"Anni zieht sich um, Punkt".
Wo ist die Braut?
"Jetzt hörst du mir mal zu Freundchen". Im Hintergrund lief immer dieselbe Melodie die Anni bereits erwähnt hatte.Vergleichbar wie mit einem Horrorfilm.

"Die Braut zieht sich um, so wie du es wolltest und jetzt zieh dir in Gottes Namen etwas über, das kann man sich ja nicht geben"! Herrschte ich ihn an.
"Aber ihr Kleid"- fing er wieder von vorne an.
Das ist nicht mein Problem. Ich bin für die Brautmutter hier, sie soll an diesem Tag ebenfalls gut  aussehen ! .
Also? Wo ist Frau Marie Ystävä?

Darauf muss ich Ihnen nicht anworten, ich kenne sie noch nicht mal, also was wollen Sie von unseren Gästen ?
Wie bereits gesagt bin ich Stylist.
Meine Zeit ist begrenzt, deshalb  zum letzten Mal: "Wo ist Frau Ystävä?"

"Mhmmmm"! Mhnmmm. Kam es stumpf aus einem der Zimmer. Ich lief wütend auf den braunhaarigen zu.
Was zur Hölle hast du mit ihr gemacht?,baute ich mich vor ihm auf.
Ich ? Gar nichts, grinste er mich blöd von der Seite an. "Sie sitzt bereits in der ersten Reihe, wie es sich für eine Trauzeugin und Brautmutter gehört".

Sie sind also Stylist und wo ist ihre Ausrüstung?
"Draußen vorm Haus!",antwortete ich brav. Dann können Sie ihre Tasche ja gleich ins Haus holen.
Ich fürchte das wird nicht funktionieren:" Mein Wagen ist ein Laden auf 4 Rädern".

"Wollen Sie mich verarschen? Nein! Diese Frau bleibt hier! Ich bin ja nicht wahnsinnig. Die Braut kommt auch jeden Moment!"
Das entscheidet bitte wer?,fragte ich ihn perplex.
"Ich! Annis zukünftiger Ehemann," so wie es sein sollte. Mann sagt, Frau macht !"
Ich schüttelte fassungslos meinen Kopf. Sie leben wohl noch in der Steinzeit? Jede Frau hat ein recht auf ein  eigenständiges Leben und darf tun und lassen was sie möchte!" Sicher mein Freund und anschließend tanzen sie dir auf der Nase herum".!
Ich schüttelte fassungslos meinen Kopf. Sie sind ein Arschloch und schon gar nicht bin ich ihr Freund !.
》Dieser Mensch gehörte eindeutig  zum Psychiater, wie krank konnte ein einzelner Mensch nur sein?.《

Er lachte nur abfällig."Was zur Hölle erlauben Sie sich! "
Das gleiche könnte ich Sie fragen! Ist Ihnen klar, dass Sie Menschen gegen ihren Willen festhalten, in einem für Sie fremden Haus? !
Ja und? Sie kennen mich, ich bin die letzten Jahre hier ein und ausgegangen.
Wo ist meine Kundin?
Schon gut ! Komm mit ! Der Dunkelhaarige wartschelte voraus. Den hellen Flur nahm ich nur mit halben Blick war, hier hingen viele Bilder. Ein ungutes Gefühl blieb tief in mir und konnte nur hoffen, dass die Polizei bald hier sein wird und ich Anni's Mutter hier unversehrt nach draußen zu Anni bekam.

Wo ist der Standesbeamte, fragte ich beiläufig ? Den kann man im Internet freischalten!
"Sowas ist möglich? Und die passenden  Unterschriften"? Fragte ich den Verwirrten Ex.
Es ist ganz einfach, während der Frage erscheint ein Formular auf dem Tablet, welches unterschrieben werden muss, anschließend wird es per direkt click direkt an den Standesbeamten übertragen.
"Wer lebt jetzt in der Steinzeit"? sah er mich siegessicher an.
Das ist niemals rechtskräftig! Doch er hörte mir schon gar nicht mehr zu.

Wir kamen ins helle Wohnzimmer. Hier gab es einen großen Fernseher aus dem diese fürchterliche Melodie kam und  reihenweise Bilder des Paares liefen.
Es lagen Anni's getragenen Klamotten,  wie ich sie zuletzt gesehen hatte auf dem Boden und auch der Schlüsselanhänger den ich ihr geschenkt hatte. 6 Stühle standen in zweierreihen hintereinander und in der ersten Reihe saß eine verängstigte blonde Frau, mit dem Blick nach vorne gerichtet, ein Tuch vor dem Mund, ihre Hände an einem Stuhl gefesselt.

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