Nobunaga zog sein Schwert. Mit der traditionell-japanischen Kleidung und seinem schwarzen, etwas längeren Zopf sah er ein bisschen aus, wie ein Samurai. Er würde es Bonolenov nicht leicht machen.
Also ließ er Bonolenov als Erstes angreifen. Dieser war schneller, als erwartet, und startete einen Frontalangriff. Dabei nutzte er nur eine kleine Menge an Nen, um seine Schläge mit den Boxhandschuhen zu stärken.
Das reichte aber nicht aus, um Nobunaga in die Knie zu zwingen. „Denk nicht, es wär so einfach!", rief Nobunaga, während er perfekt konterte und Bonolenov mit seinem Schwert zurückschlug.
Als dieser zum Stehen gekommen war, rannte Nobunaga wieder zu ihm hin und verpasste ihm einige Schwerthiebe.
„Siehst du, ich bin viel zu schnell", meinte Nobunaga angeberisch.
„Also ich bin schneller mit nem Schwert", grinste Feitan von der „Zuschauerreihe".
„Ruhe auf den billigen Plätzen!", antwortete Nobunaga wütend und betrachtete den am Boden liegenden Bonolenov. Er lag einige Meter entfernt von Nobunaga. Dieser wollte sich schon stolz zum Sieger erklären, da Bonolenov nach all diesen Schwerthieben ja kaum mehr stehen könnte, doch erspähte, wie Bonolenov sich aufrichtete.
Und dann startete der Krieger einen seltsamen Angriff. Er fing an, zu tanzen.
„Was soll das denn jetzt?", fragte Nobunaga verwundert, doch Bonolenov tanzte seelenruhig weiter. Es war ein ziemlich eleganter Tanz, und er erinnerte an einen echten Stammestanz aus dem Urwald.
Durch jedes der Löcher von Bonolenov zog beim Tanzen der Wind, so, dass eine wunderschöne, aber auch gefährlich klingende Melodie ertönte.
„Ich glaub, das ist die Fähigkeit, die Bonolenov durch seinen Stamm erlernt hat!", rief Chrollo von hinten. „Damit bekommt er mich nicht!", dachte Nobunaga laut und ging in die Defensive.
Doch vor ihrer aller Augen ereignete sich plötzlich etwas Unerwartetes. Mit dem Tanz, den er wohl mit seinem Nen verbunden hatte, erschuf Bonolenov einen Planeten, größer als ein riesiges Haus.
Er schickte ihn auf Nobunaga zu, um ihn zu zerquetschen.
Diesem gelang es zwar, den Planeten mit seinem Schwert zu stoppen, und dabei siegessicher aus der Wäsche zu schauen, aber er brauchte eine ganze Weile dafür.
„Vielleicht hälst du Jupiter auf, aber mich nicht", hörte er plötzlich eine Stimme hinter ihm sagen, während er mit aller Kraft gegen den gewaltigen Jupiter drückte.
Nicht in der Lage, etwas zu tun, musste er einen harten Schlag von Bonolenov einstecken. Mit den dicken Boxhandschuhen, direkt auf den Kopf. Nobunaga war gewzungen, sich geschlagen zu geben.Spulen wir wieder kurz zurück. Zu dem Zeitpunkt, zu dem Bonolenov der Phantomtruppe gerade etwas zugeflüstert hatte.
„Wenn ich gewinne, dann nehmt ihr mich bei euch auf. In der Phantomtruppe. Woher ich euch kenne? Ihr gehört zu den bekanntesten Verbrechern. Durch das Spinnentattoo weiß man sofort, wer ihr seid, zumindest wenn man euch kennt", sagte Bonolenov.
„Und was bringt es, dich aufzunehmen?", fragte Chrollo kühl.
„Ihr sucht doch Mitglieder oder? Dafür werbt ihr zumindest im Darknet", bekam Chrollo als Antwort.
„Wer von euch hat ins Darknet gestellt, dass wir Mitglieder suchen?", fragte Chrollo lachend, obwohl er versuchte, böse zu schauen.
„Hat doch geklappt", entgegnete Shalnark, dem es peinlich zu sein schien.
Aber Chrollo und die anderen nahmen ihm das nicht übel. Und geklappt hatte es ja echt, jemand war interessiert.
„Warum aber willst du uns beitreten? Du könntest auch ein Spion der Mafia sein, die jagen uns die ganze Zeit, da gibts nämlich so ne Vorgeschichte. Und wir sind Verbrecher", fragte Chrollo weiter. Bonolenov antwortete: „Ich hab das Dorf hier satt. Ich wurde früher immer gehänselt, wie schwach ich war, und als ich dann hart trainiert und Blut gespuckt hab und somit stärker geworden bin, haben mich alle beneidet. Und dafür noch mehr fertig gemacht. Trotzdem will ich ihre Ärsche retten, weil ich sonst meine Kriegerehre beschmutzen würde. Aber ich will weg hier. Und mir gefällt der Kodex, nach dem ihr lebt. Bei euch würde ich wahrscheinlich nicht so runtergemacht werden. Ich hätte ein richtiges Zuhause. Bei der Mafia müsst ihr euch keine Sorgen machen, die jagt meinen Stamm nämlich auch schon ne ganze Weile. Wir hassen die.
Außerdem bin ich stark, und so ein Verbrecherleben ist doch spannend."
„Nun gut, aber Shalnark, was hast du bei der Anzeige im Darknet bitte geschrieben?", sagte Chrollo. Shalnark entglitt nur ein nervöses „Ups".
„Naja egal, dann haben wir jetzt einen Deal. Zeig uns, dass du würdig bist, ein Mitglied der Phantom-Truppe zu werden", meinte Chrollo in der Hoffnung, endlich ein weiteres Spinnenbein zu erhalten.
Also, so kam es dann zum Kampf von Bonolenov und Nobunaga.Gehen wir wieder in die Gegenwart. „Hast ziemlich verkackt, Nobunaga", lachte Uvogin den vor Wut kochenden Verlierer aus.
Nachdem sich Nobunaga aber wieder beruhigt hatte, stellte Chrollo Bonolenov noch ein paar Fragen, bevor dieser sich von seinem Stamm verabschiedete. „Wie kannst du so tief sinken, du bist kein Krieger mehr!", schrie einer der Männer, doch Bonolenov meinte bloß: „Seid doch einfach dankbar, dass ich euer Leben gerettet hab, obwohl ihr mich jahrelang fertiggemacht habt. Auf Niemehrwiedersehen!"
Die Männer schrien ihm noch Beleidigungen hinterher, doch Bonolenov verschwand mit der Phantomtruppe im dunkelgrünen Gestrüpp des umliegenden Waldes.
Dass Bonolenov der Truppe noch etwas Gold aus dem Schätzeversteck des Stammes vermacht hatte, gefiel dem Anführer noch mehr. Bonolenov hatte seine Stärke bewiesen, er wurde von Chrollo als würdig befunden. Die Truppe verstand sich auch auf Anhieb gut mit Bonolenov, und sie merkten, er wollte das Gleiche wie sie. Reichtum, Macht und Stehlen.
Machi tättowierte ihm am selben Abend das Spinnenmotiv mit der Nummer 10, da er diese Zahl beim Losen erhalten hatte. Pakunoda prüfte zusätzlich seine Erinnerungen, um noch einmal auf Nummer sicher zu gehen, ob er sie nicht doch verraten würde. Da dies nicht der Fall war, erzählten sie ihm ihre Geschichten und alles, was er über die Truppe wissen musste.
Chrollo erkannte ihn dann als offizielle neue Nummer Zehn der Phantomtruppe an.Die Truppe saß gerade zusammen in ihrem Unterschlupf und aß am Lagerfeuer, da fragte Chrollo: „Bonolenov, du kommst ja aus dem Osten. Weißt du zufällig, wo die ägyptische Wüste mit der Riesenpyramide ist?"
„Aber sicher", antwortete Bonolenov und erklärte, wie man dort hingelangte.
Ein voller Erfolg für die Spinnen. Sie hatten ein Neues Mitglied, und noch dazu den Weg zur Pyramide. Jeder Einzelne von ihnen, auch Bonolenov, freute sich riesig auf den gefährlichen Raub der Pyramide, den sie bald begehen würden. Sie machten sich gleich am nächsten Tag auf den Weg.
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A Story about Thieves
FanfictionSie sind die Bösen. Verbrecher. Diebe. Mörder. Nennt sie wie ihr wollt. Aber warum sind sie die Bösen, warum tun sie, was sie tun? Vergesst niemals, auch die Bösen gehen auf Abenteuer. Auch die Bösen wissen, was Kameraden wert sind. Und sie sind unb...