„Euch gebührt mein unendlicher Dank, dass ihr über meine Gräueltaten hinwegseht und mich als euren untergebenen Partner annehmt. Es könnte für mich nichts Glücklicheres geben, nachdem ich in meiner Kindheit immer nur unterdrückt wurde", strahlte Chrollo. Ihm stiegen schon fast die Tränen in die Augen.
Und dann bat er den Pharao um etwas: „Mein Meister, könntet ihr mir als Zeichen eurer Überlegenheit erklären, wie eure mächtige Fähigkeit, Sonne und Mond, funktioniert? Ich möchte es sehr gerne wissen. Aber nur, wenn ihr möchtet."
Das schmeichelte dem Pharao. Er hatte wirklich noch nie jemanden gefunden, der sich ihm so sehr hingeben wollte. Also erklärte er:
„Aber sicher doch. Diese Fähigkeit heißt eigentlich „The Sun and Moon". Ich stamme aus einer sehr reichen Familie, daher habe ich diese himmlische Fähigkeit durch hartes Training erlernt.
Setze ich sie ein, erscheint auf jedem meiner Handrücken ein Symbol, links eine Sonne mit einem Plus und rechts ein Sichelmond mit einem Minus drin. Berühre ich ein Ziel, erscheint das jeweilige Symbol auf ihm. Lass ich die Sonne und den Mond sich dann gegenseitig berühren, explodiert das Zeichen an dem Ziel. Je länger ich es anfangs berührt habe, desto stärker die Explosion.
Eine wahrlich überflügelnde Fähigkeit, nicht wahr?"
„Das ist sie", stimmte Chrollo mit funkelnden Augen zu und lächelte. Dann bat er wieder:
„Bitte lasst mich euch auch meine Fähigkeit zeigen. Damit ich Eurer würdig bin", er zog sein Buch mit dem weißen Handabdruck hervor, „Bitte legt eure Hand hier drauf. Meine Fähigkeit stärkt die Kräfte anderer, also will ich euch auch stärker machen."
„Wunderbar!", rief der Pharao, völlig entzückt von seinem neuen Kameraden. „Du bist es wirklich wert", schwärmte er, als er seine Hand auf Chrollos Buch legte, inmitten des weißen Handabdrucks.„Hmm..? Ich spüre ja gar nichts? War das richtig so?", fragte der Pharao verwundert. Seine Hand fühlte wirklich nichts, nicht einmal mikroskopische Fetzen jeglichen Nens.
„Ja ist alles richtig so", antwortete Chrollo zuversichtlich. „Ich danke euch, Pharao. Ich danke euch, dass ihr den Lügen eines Diebes glaubt", fügte er hinzu. Und dann konnte er es sich nicht mehr verkneifen, zu grinsen, dämonisch zu grinsen.
„Wie bitte?!", fragte der empörte Pharao und wich zurück. Er bekam eine Gänsehaut, das ließ sich erkennen.
Denn da war sie wieder. Chrollos Mordlust. Chrollos Feindseligkeit. Chrollos Bösartigkeit.
„Unglaublich, dass ein Pharao so naiv sein kann", lachte Chrollo schadenfreudig.
„..DU...DU...!", brüllte der Pharao und verpasste Chrollo einen heftigen Schlag, mitten ins Gesicht, sodass dieser wieder nach unten geschleudert wurde.
„Ich habe dir vertraut!!!! Du hast es doch selbst gesagt! Wir wollen beide das Gleiche!! Wir wollten zusammenarbeiten!! Dafür wirst du büßen!", schrie der Pharao. Ein grenzenloses Gefühl von Wut breitete sich in seinem gesamten Körper aus, es kribbelte ihm bis in den Zehenspitzen.
Chrollo hatte wirklich meisterhaft geschauspielert.
Der Pharao verlor beinahe die Fassung, als er sah, wie Chrollo sich komplett unversehrt aufräppelte und ihn angrinste. „Nicht meine Schuld, wenn du alles glaubst, was man dir erzählt. In welcher Hinsicht sollen ein Pharao und ein Dieb denn bitte gleich sein? Ich brauche nicht die Art von Macht, die du hast. Ich brauche Reichtum und die Furcht der Leute. Nichts und niemand auf dieser Welt kann ändern, dass ich ein Dieb bin! Meine Macht besteht darin, ein Dieb zu sein. Das habe ich damals in Meteor erkannt. Und meine Kameraden sind das Wichtigste, denn wir sind alle zusammen Diebe!
Wir kennen keine Angst, wir leben mit dem Tod", rief er fröhlich zu dem Pharao.
„Du verdammter..!", schrie dieser zurück und stürmte auf Chrollo zu, um ihn zur Strecke zu bringen.
Entsetzen machte sich in ihm breit, als er mit Leichtigkeit von Chrollo gekontert wurde und merkte, wie dieser ihm an der linken Hand alle fünf Finger abgetrennt hatte.
Der Pharao wollte schreien, weil es so weh tat, unterdrückte es aber, im Glauben, dass das ein Pharao nicht durfte.
„Nicht die ganze Hand", grinste Chrollo, „ich will ja deine Fähigkeit noch sehen. Ach ja, das hier ist ein echt scharfes Messer, und selten ist es dazu auch noch. Kriegt man fast nirgendwo mehr, also danke". Chrollo hielt ein Ben's Knife hoch, welches er gerade in dem Schätzehaufen gefunden und sich geschnappt hatte. Die Teile waren echt gefährlich, also perfekt für Chrollo.
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A Story about Thieves
FanfictionSie sind die Bösen. Verbrecher. Diebe. Mörder. Nennt sie wie ihr wollt. Aber warum sind sie die Bösen, warum tun sie, was sie tun? Vergesst niemals, auch die Bösen gehen auf Abenteuer. Auch die Bösen wissen, was Kameraden wert sind. Und sie sind unb...