54. Für unsere gefallenen Kameraden

40 7 0
                                    

„Shal, hey, was ist da drüben los? Ist alles in Ordnung?!" raunte Phinks in negativer Aufregung in den Hörer.
Doch es kam keine Antwort.
„Shal, sag doch was!", rief auch Feitan hinein, es führte aber zu nichts.
„Scheiße, was ist da los bei ihm?!", fragte Phinks, sichtlich besorgt um seinen besten Freund.

„Habt ihr die Kameras denn nicht gesehen?", fragte eine weitere Stimme aus dem Hörer.
Es war eindeutig.
Es war Hisokas Stimme.
„Verdammt!", rief Phinks, „wir müssen dringend zurück!"
Phinks und Feitan legten noch einen Gang zu, um so schnell wie möglich zu der Hütte zurückzugelangen, in der Shalnark eigentlich gerade diese ganzen Informationen herausgefunden hatte.
„Kameras?", fragte Shalnark ein Wenig aufgelöst, aber endlich hörte man seine Stimme wieder.
„Shal, wir sind auf dem Weg!", versicherte Feitan ins Telefon. „Danke", antwortete Shalnark.
Dann blickte er in jede Ecke des Raumes, in dem er saß. Da war doch nur eine Kamera gewesen, die die Phinks und Feitan zerstört hatten.
Ach stimmt ja.
Shalnark war ja nicht der Einzige, der dazu im Stande war, Wanzen zu bauen.
Shalnark erhob sich von seinem Stuhl, er ließ den Computer und alles Wichtige, was darauf war, einfach stehen.
„Hisoka... Ich habe nicht vor, gegen dich zu verlieren", drohte Shalnark mit einem bösen Blick.
Sein Gegenüber trat aus den dunklen Schatten heraus.
Es war tatsächlich Hisoka, er hatte eine Hand an die Hüfte gelegt, einen blutdurstigen Blick aufgesetzt und die Haare wieder genauso feurig nah oben gegelt.
„Dann beweis es mir doch Shalnark. Beweis mir, dass du stärker bist, als ich. Wobei, wie sollst du es sein, wie sollt ihr drei es sein, wenn ihr nicht mal daran denkt, dass es hier Wanzen geben könnte? Und dass es eine verdammte Falle war, dem einen Soldaten zu folgen? Eine Falle, um diese beiden weit genug von dir wegzubringen. Ich habe nämlich keine Lust auf ernsthafte Verletzungen, bevor ich gegen Chrollo antrete. Also bist nur du jetzt meine Vorspeise~", meinte der Clown in einem ziemlich gut gelaunten Ton.

„Fei, wir sind schon blöd, weißt du das?", fragte Phinks, voller Entsetzen, das Meiste davon war gespielt, der Rest waren einfach nur Sorgen um Shalnark.
„Dessen bin ich mir bewusst", murmelte Feitan mit düsterer Miene.
„Tch", gab Phinks zurück und wendete sich an den Hörer, „Hisoka!! Wir werden gleich da sein! Mach dich auf dein Ende gefasst! Wir müssen nämlich nicht nur für Machi und Kortopi Rache nehmen, sondern auch für Nummer 4!"
Bei Phinks letzten paar Worten nahm seine Stimme auf einmal einen ganz dunklen Ton an.
Er bekam schon eine Gänsehaut, so sehr wollte er Hisoka töten.
Und Feitan war kurz davor, nicht mehr fähig zu sein, in normalem Japanisch zu sprechen.

„Soso, was habt ihr nicht schon alles herausgefunden. Da war ich wohl doch ein bisschen spät dran. Naja, ist jetzt auch egal, ich muss immerhin meine Vorspeise verschlingen~", sagte Hisoka und fing an, ein total verrücktes Grinsen aufzusetzen.
„Phinks, Fei, ich übernehme das hier", meinte Shalnark in den Hörer, seine beiden besten Freunde versicherten ihm aber trotzdem, so schnell es ging, da zu sein.
„Du bist ein ziemlich großes Arschloch, Hisoka! Dass du einen unserer Leute tötest und dann noch tust, als würdest du zu uns gehören", knurrte Shalnark in Richtung des Clowns.
Dieser lachte laut. „Hat doch blendend geklappt. Es war ein Wunder, dass ihr nicht gehört habt, wie Nummer 4 geschrien hat."
Ab diesem Moment ging alles zu weit.
Die Spannung in dieser kleinen Hütte stieg von Null auf Hundert, Shalnark verlor die Geduld.
„So nicht", drohte er.
Seine giftigen, grünen Augen glänzten so gefährlich, wie noch nie.
Und dann verpasste er sich eine Nadel.
Im Handumdrehen standen Shalnarks Haare zu Berge, jedes einzelne Haar, und ganz verstrubbelt. Die giftgrünen Augen leuchteten Gold, eigentlich leuchtete Shalnarks ganzer Körper.
Seine Aura war um einiges stärker als zuvor.
Ohne den Autopilotmodus, hätte Shalnark wahrscheinlich überhaupt keine Chance gehabt.
Da war der Muskelkater danach erst einmal vollkommen egal.
Doch jetzt stand er da, wie verwandelt.
Wie ein Monster.

A Story about ThievesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt