Der Nachmittag hatte gerade angeschlagen, und die Sonne stand noch fast am höchsten Punkt des Himmels. Sie bruzelte auf den Asphalt der Stadt, durch die die Spinnen schlenderten.
Die Hitze tat ihnen gut, denn sie war komibiniert mit frischer Luft und mit leichten, angenehmen Brisen, anders als in der Wüste nebendran. Nach ihrem „Ausflug" in die Pyramide, der bestimmt einige Stunden gedauert hatte, kam ihnen diese Luft nur zu Recht.
Zufrieden stolzierten die Spinnen zu ihrem Versteck, zeigten es auch den drei neuen Mitgliedern. Nachdem sie das ganze Gold abgeladen hatten, machten sie sich sofort auf den Weg zurück zur Pyramide. Da wartete ja noch Einiges an unabgeholter Beute auf die Diebe.
Alles, was sich irgendwie für ein höheres Sümmchen verkaufen ließ, steckten sie ein und brachten es in das Lager beim Versteck. Die Bar hatte nämlich einen großen Keller, wie sie vor dem Raubzug herausgefunden hatten. Sie befanden diesen für geeignet und verstauten da das ganze Zeug.
Irgendwann hörten sie auf, mitzuzählen, wie viel sie noch aus der Pyramide herausholen mussten, so viele Schätze gab es dort.
Shizukus Staubsauger erleichterte das Ganze zwar ein bisschen, änderte aber trotzdem nichts an dem langen, umständlichen Weg über die Sandberge, auf denen jeder normale Mensch längst umgekippt wäre. Aber das hier war eben die Phantomtruppe. Nichts konnte sie aufhalten.Als sie dann irgendwann damit fertig waren, und alles sicher gebunkert hatten, brach bereits der Abend über das Land herein, und die Phantom-Truppe verkroch sich in ihr Versteck, in der Bar, die sie nun ganz für sich allein hatten.
Und natürlich dachten sie sich, jetzt wäre die perfekte Gelegenheit, ihren Sieg zu feiern, bevor sie am nächsten Tag wie ein Phantom aus der Stadt verschwinden und den nächsten Raub planen würden.
Da sie sich in einer Bar versteckten, konnten sie also nach Herzenslust feiern und sich an dem gesamten Alkohol, der da aufbewahrt war, bedienen. Der gehörte ihnen zwar nicht, aber Diebstahl war ja der Kern ihrer Lebensordnung.
Der Himmel verdunkelte sich, alle Türen der Bar waren abgeschlossen und ihr Diebesgut sicher gelagert- der ideale Zeitpunkt für eine Phantomtruppenparty war gekommen.Sie lachten zusammen, aßen wie sie konnten, betranken sich und erzählten sich gegenseitig von ihren Erlebnissen aus der Pyramide.
Die neuen Mitglieder lernten die anderen besser kennen, lernten alles über die Phantomtruppe und erhielten ihre Spinnentattoos. Machi war zwar schon etwas betrunken, als sie diesen Job erledigte, doch hatte Beherrschung genug, das Spinnenmotiv perfekt in die Haut einzustechen.
Die Truppe hatte also offiziell drei neue Mitglieder und bestand daher aus 13 Spinnen- Der Raub war auf verschiedene Arten ein voller Erfolg gewesen. Endlich mussten sie nicht mehr nach neuen Leuten suchen. Hisoka wurde zur Nummer 4, Shizuku zur 8 und Kortopi zur 12. Die zwölfbeinige Spinne, mit dem Kopf als Nummer 0, war entstanden.
Der Zeiger der Uhr nahte Mitternacht, eine Uhrzeit, zu der ihre Party erst so richtig in die Gänge kommen sollte.„EY LEUTE, SPIELEN WIR BIERPONG ODER WAHRHEIT ODER PFLICHT MIT TRINKEN?!", brüllte Uvogin in die Runde. Er hatte bestimmt schon sein 8. Bier gekippt.
„Achhh, das ist doch langweilig, lass uns lieber Armdrücken spielen! Der Gewinner muss immer ein halbes Bier runterspülen", antwortete Phinks laut lachend.
„Warum denn der Gewinner?", fragte Machi verwundert, doch Phinks lachte nur laut, er brannte schon darauf, alle im Armdrücken zu besiegen.
Bei diesem Armdrücken ging es um rohe Kraft, ohne Nen und ohne jede Fähigkeit, einfach nur so, und zum Spaß.
Einer nach dem Anderen setzten sie sich also an einen der Tische und spielten Armdrücken bis zum Umfallen. Bei der Phantomtruppe ging es nun mal besonders brutal vor. Man hörte, wie Knochen knackten, manche brachen sogar, manchmal bei beiden Spielern in einer Runde, da die Spinnen eben zu viel Kraft hatten.
„Wusste gar nicht, dass du auch ohne Nen so viel Kraft hast, obwohl du so klein bist!", lachte Phinks Feitan aus, als dieser gerade den 5. Platz belegt hatte. Weiter kam er dann auch nicht, Franklin übertrumpfte ihn. Aber wie gesagt, es ging hier um bloße Kraft, Chrollo zum Beispiel lag noch weiter hinten.
Phinks war drauf und dran, sich an die Spitze zu kämpfen. Die Biere zählten sie jeweils immer zusammen und tranken sie dann auf einmal, aber erst, wenn sie das Spiel beendet hatten.
Es folgte also der Kampf um den zweiten Platz. Phinks und Hisoka. Sie setzten sich hin, warteten auf das Startsignal und begannen auf der Stelle das Armdrücken.
So spannend war kaum einer ihrer Kämpfe gewesen, wie dieses Armdrücken. Minutenlang versuchten sie, den Arm des jeweils anderen zu Fall zu bringen. Die beiden waren neben Uvogin die muskulösesten in der Truppe, es war also nur nachvollziehbar, wie aufregend dieser „Kampf" sein würde.
Hisoka, getränkt von dem Drang, zu gewinnen, wollte einfach nicht nachgeben. Doch irgendwann musste er. Er versuchte noch mit seinem schaurigen Lächeln irgendetwas an Phinks zu bewirken, doch dieser hatte vor gar nichts Angst, schaute seinem Gegenüber nur schadenfreudig in die Augen und drückte dessen Arm immer weiter nach unten.
Dann plötzlich, das Knacken eines Knochens. Hisokas Arm lag auf dem Tisch, er hatte verloren, aber durch seine Kraft trotzdem Phinks' Arm gebrochen. „Das war doch mal amüsant", lächelte der Clown, doch Phinks wendete sich von ihm ab. Er verspürte, aus welchem Grunde auch immer, eine unglaubliche Abneigung gegenüber Hisoka. Er konnte einfach nicht ab, wie dieser Clown die ganze Zeit so dämlich grinste.
Phinks schaffte es dann aber auch nicht weiter, als bis zum zweiten Platz. Somit gewann Uvogin.
Die Spinnen fingen also an, ihre Bierflaschen zu öffnen, betranken sich noch einmal heftiger und lachten alle zusammen, über alles irgendwie denkbare Mögliche.
So wie Kameraden es eben taten. Auch die Bösen feierten, aber nur mit ihren Kameraden.
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A Story about Thieves
FanfictionSie sind die Bösen. Verbrecher. Diebe. Mörder. Nennt sie wie ihr wollt. Aber warum sind sie die Bösen, warum tun sie, was sie tun? Vergesst niemals, auch die Bösen gehen auf Abenteuer. Auch die Bösen wissen, was Kameraden wert sind. Und sie sind unb...