Es war eine Nacht des Unheils.
Es war eine pechschwarze Nacht, so schwarz wie Chrollos Aura.
Und keiner hatte eine Ahnung, dass sie so schwarz sein würde.Chrollo traf im Versteck ein. Er war recht zufrieden, er hatte die Fähigkeit problemlos gestohlen.
Jetzt hätte die Mafia nichts mehr in der Hand gegen sie. Und noch dazu könnten sie ihre eigene Zukunft lesen. Der Sieg war also so gut wie sicher.
„Ich bin wieder da", kündigte er laut an, als er gerade durch den Eingang gekommen war und die Tür geschlossen hatte, die aussah, als würde sie bald auseinanderfallen. Naja, sie kannten es ja nicht anders. Das war ihr Lebensstil.
„Warst du erfolgreich?", fragten die anwesenden Spinnenbeine.
„Als wäre ich mal nicht erfolgreich", lächelte der Anführer.
Daraufhin erklärte er ihnen, was es mit Neons Fähigkeit auf sich hatte, und wie sie funktionierte.
Und dass er extra gewartet hatte, um seine Schicksalsverse mit allen zusammen zu lesen.
Also setzten sie sich in einen Kreis in irgendeiner dunkle Ecke dieses Hauses.
Sie liebten unheimliche Stimmungen, deswegen machten sie nur ein kleines Licht in der Mitte ihres Kreises an, wie bei einem Lagerfeuer.
Die Atmosphäre hätte wirklich aus einem Horrorfilm stammen können.
„Hisoka und Machi müssten bald da sein", meinte Chrollo mit einem Blick auf die Uhr, „ich will ja, dass alle die Verse hören."
Die anderen nickten aufgeregt.
Die Zeit verging.
Doch Machi und Hisoka kamen nicht.
Es verging zu viel Zeit.
Sie hätten längst da sein müssen.
„Danchou, langsam wird das echt komisch", fing Nobunaga an, „wo bleiben die beiden bitte?"
„Du hast Recht. Am Besten wir rufen sie mal an", antwortete Chrollo.
Shalnark griff nach seinem Handy, rief bei Machi an, und stellte es auf laut. Doch keiner ging ran, man hörte nur das Geräusch, wenn es bei der gewählten Nummer klingelte, und klingelte. Irgendwann nahm dann die Mailbox ab.
„Vielleicht hat Hisoka wieder irgendeinen Scheiß gebaut, und Machi muss das in Ordnung kriegen", spekulierte Phinks. Er war ziemlich genervt davon, dass sie nicht auftauchten, was aber an Hisoka lag. Er verdächtigte ihn immernoch, trotz Pakunodas Beweis, dass er kein Verräter war.
„Wir hätten ihn direkt rauswerfen sollen", meinte Feitan.
„Also, wo ihr Recht habt", sagte Chrollo und schaute noch einmal auf die Uhr.
„Wir können nicht mehr warten. Es vergeht zu viel Zeit. Kostbare Zeit, in der wir mithilfe der Schicksalsverse den Plan hätten verbessern können.
Also lese ich sie jetzt einfach vor. Wir können den beiden ja später davon erzählen", entschied Chrollo mit ernster Miene.Was war bei Machi und Hisoka geschehen? Gehen wir einmal zu der Stelle zurück, an der sie sich geküsst haben. Wobei, da muss man nicht viel zurückgehen, nicht einmal Minuten.
Dass es bei ihnen so lange dauerte, lag wohl daran, dass Hisoka unbedingt noch duschen wollte.
Machi war gar nicht aufgefallen, wie unnormal lange er gebraucht hatte.
Sie hatte einfach nur rumgesessen, auf ihn gewartet und nachgedacht. Darüber, dass sie ihn gleichzeitig hasste und gleichzeitig liebte.
Wie gesagt, dann kam er aus der Dusche, und sie küssten sich.
Sie küssten sich lange.
Es war das perfekte Sahnehäubchen auf ihrem Verbrecherleben.
Wie er ihr dabei durch die Haare fuhr, unglaublich.
Wie sie ihre Arme um seine breiten Schultern legte, unglaublich.
Sie wünschte, dieser Moment hätte ewig angedauert.
Und vielleicht wäre das besser so gewesen.
Denn solche Momente waren vergänglich.Chrollo fing an, umhüllt von Dunkelheit, gekleidet in seinen geliebten, unheimlichen Mantel, sein Schicksal vorzulesen. Alle hörten aufmerksam zu.
Er las die erste Zeile:„Ein Blatt wird aus dem Kalender gerissen..."
Hisoka hatte etwas geflüstert. Machi hatte es nicht verstanden, doch der Clown meinte, es war ein „Ich liebe dich." Doch sie hatte ein komisches Gefühl. Dann küsste er sie noch einmal.
Doch etwas riss Machi aus dem Kuss. Sie spürte etwas. Dann sah sie rot. Sie sah an sich herunter. Sie blutete, irgendwo an ihrem Bauch.
Sie sah Hisoka an. Er grinste sie an, bösartig. Seine goldgelben Augen waren pures Gift.
Sie sah nocheinmal an sich herunter. Eine Karte steckte in der Wunde an ihrem Bauch. Sie blutete weiter. Machis Handy klingelte.
„Oh, man sucht schon nach uns?", fragte Hisoka und lachte. Böse.
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A Story about Thieves
FanfictionSie sind die Bösen. Verbrecher. Diebe. Mörder. Nennt sie wie ihr wollt. Aber warum sind sie die Bösen, warum tun sie, was sie tun? Vergesst niemals, auch die Bösen gehen auf Abenteuer. Auch die Bösen wissen, was Kameraden wert sind. Und sie sind unb...