64.

84 10 0
                                    

Es sind paar Wochen wieder einmal vergangen. Der kleine hat uns in diesen Wochen viel erzählt und grösstenteils gutes.

Seine Klasse respektiert ihn und sein Lehrer hat begonnen auch ihn in der Klasse mehrheitlich zu integrieren. Mein Vater... der macht noch ein paar Probleme, jedoch konnte ich ihn durch die Tipps die mir Tae gegeben hat, immer wieder verscheuchen und der kleine schien sich auch selbst bestens wehren zu können. Meine Mutter bekommt jetzt aber etwas gebrülle um die Ohren, da mein Vater ja kein Opferlamm mehr hatte, was er fertig machen konnte. So gut ich konnte versuchte ich und Tae somit Nachbarn darauf aufmerksam zu machen, was letztens auch klappte. Der kleine schien auch froh darüber zu sein, denn er durfte nun bei den Nachbarn schlafen bis das Jugendamt mal ordentlich alles angeschaut hat.

Natürlich hatten sie keine grossen Beweise, jedoch konnte ich nachhelfen, während Tae bei dem kleinen blieb.

"Wegen dir haben wir das Jugendamt am Hals!" Hörte ich meine Mutter durch das Haus schreien und ich hatte bloss ein triumphierendes Lächeln. Es war Zeit, dass diese beiden für ihre Taten büssen würden. Sie haben mir mein Leben genommen, da sie an ihr Geld dachten und wollten nun noch ein zweites Leben zerstören, jedoch lasse ich dass nicht mehr zu.

Während sie so stritten, suchte ich in meinem Zimmer nach meine alten Sachen. Als ich eines meiner alten Tagebücher fand, nahm ich mir dies, setzte mich an meinen Schreibtisch und öffnete es. Während ich all meine Einträge liess und durch all meine aufgeschriebenen Erinnerungen blätterte, bekam ich kleine Tränen. Es schmerzte immer noch darüber nachzudenken, dass mein Leben durch Angst vor meinen Eltern geprägt worden war, jedoch war ich unglaublich froh, dass ich es für einen anderen Jungen beenden kann. Mit einem tiefen Atemzug schrieb ich mich einem Kugelschreiber nochmal alles was mir durch den Kopf gegangen war, während ich Taehyung noch nicht kennengelernt hatte. Ich schrieb all meine Ängste, meine psychischen Schmerzen und all die Gedanken über Suizid auf und weshalb ich aus dem Haus gegangen bin an dem Tag an dem ich gestorben bin. Natürlich wird das komisch erscheinen, warum ich das angeblich an diesem Tag geschrieben habe, jedoch konnten sie meine Handschrift mit den restlichen Einträgen vergleichen und wüssten, dass nur ich das schreiben konnte. Und so dumm es auch klingen Mag... Ich wollte, dass meine Eltern vielleicht ein kleinen Funken an Reue hatten, denn mein letzter Satz den ich drunter schrieb war ganz an sie gerichtet.

«Ich hoffe trotz allem, dass ich ihnen einen kleinen Funken von Stolz geben konnte, bevor ich gestorben bin und mein Geheimnis gebeichtet habe :)»

Somit schloss ich das Tagebuch und lehnte mich im Schreibtischstuhl zurück. Es wird wohl die Frage aufkommen, warum ich bereits wusste, dass ich sterben würde, doch würde dies durch all meine Einträge schon beantwortet werden, denn ich habe es auf eine Art und Weise schon immer im Hinterkopf gehabt...

"Ist alles gut..?" Hörte ich plötzlich eine engelsgleiche Stimme und ich schreckte auf. Ich blickte hinter mich und konnte ein Mädchen erkennen. Als ich jedoch realisierte wer es war, stockte mir der Atem.

"Sora..?"

✔︎ BLACK AND WHITE || TAEKOOKWo Geschichten leben. Entdecke jetzt