Kapitel 58

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Harry POV

Es war schon spät, als ich nach Hause kam. Das Licht war im ganzen Haus gelöscht und so schlich ich mich leise die Treppe nach oben. Am Absatz sah ich mich um. Sollte ich in unserem Schlafzimmer schlafen oder sollte ich lieber wieder auf die Couch?

Wie von selbst entschieden meine Beine etwas anderes und trugen mich wie selbstverständlich vor die Tür von Jamie.

Ganz leise und vorsichtig öffnete ich und sah den Jungen, tief eingekuschelt mit seinem Bären im Arm tief schlafen. Ich pirschte mich näher heran, ließ mich dann auf den Bettrand sinken und besah den Jungen, der gerade so friedlich schlief, hoffentlich von etwas Schönem träumte.

„Schlaf schön, kleiner Mann.", sagte ich leise, strich einmal durch das weiche Haar, bevor ich mich erhob. „Wir werden auf dich aufpassen, versprochen.", flüsterte ich noch, bevor ich fast lautlos das Zimmer verließ.

Entgegen meinen Überlegungen ging ich danach direkt in unser Schlafzimmer. Eigentlich hatte ich gedacht, dass Louis auch schon schlafen würde, doch er saß noch aufrecht und las.

„Hey.", sagte ich leise um ihn nicht zu erschrecken, denn er schien mich nicht bemerkt zu haben.

„Hey.", gab er zurück, sah dann aber wieder direkt auf das Buch in seiner Hand.

Ich schluckte, überlegte wie ich jetzt am besten mit der Situation umgehen sollte. Jakob hatte mir einmal mehr ziemlich den Kopf gewaschen und mir war klar, dass es zwar falsch gewesen war von Louis, mich so zu sehen, aber ich einen Großteil dazu beigetragen hatte, dass er überhaupt so dachte.

„Darf ich heute wieder bei dir schlafen?", fragte ich und er sah erneut auf, seine Augen erschienen neutral, als er nickte.

„Danke.", ich lächelte schief und ging dann erstmal ins Bad, um mich umzuziehen.

Vor allem mental müde kam ich ein paar Minuten später aus dem Bad zurück und sah, dass Louis das Licht gelöscht und mir den Rücken zugewandt hatte.

„Louis, können wir bitte noch kurz reden?", fragte ich, krabbelte auf meine Seite und zog die Decke hoch.

„Ich denke du warst deutlich.", gab er zurück und ich seufzte.

„Das heute früh hab ich im Affekt gesagt. Ich war verletzt.", sagte ich so, wie ich es fühlte. „Ich will keinen Abstand von dir und auch keinen von Jamie. Es war einfach alles... Tut mir leid, dass ich nicht gemerkt habe, wie es dir ging. Das ich weiter gemacht habe, obwohl ich hätte erkennen müssen, dass du es gar nicht willst. Und am meisten tut es mir leid, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, dass Jamie nicht erwünscht ist."

Er drehte sich zu mir rüber und im Licht der Laternen draußen sah ich seine blauen Augen.

„Harry, ich kann dieses hin und her der Gefühle nicht. Bitte entscheide dich endgültig. Möchtest du das mit Jamie? Dann werden wir es zusammen bewältigen. Wenn du Jamie nicht willst, dann werde ich unsere Beziehung unsere Ehe überdenken.", seine Stimme klang bestimmt und ich schluckte. Ich wusste, dass er das hier gerade verdammt ernst meinte und ich würde vermutlich alles tun, um ihn nicht zu verlieren.

„Hör zu.", sagte ich, griff nach seiner Hand, die auf der Bettdecke lag. „Ich liebe dich und ich habe auch den Jungen in mein Herz geschlossen. Es ist alles anders gekommen, als ich es gedacht habe. Überstürzt, ohne Vorbereitung ist da einfach ein Junge in unserem Haus. Es verwirrt mich, macht mir Angst. Aber ja, ich will Jamie. Ich will ihn hier behalten, ich will ihm mit dir zusammen ein gutes Zuhause geben. Ich möchte mit dir darum kämpfen, dass er all die schlechten Erfahrungen wenigstens teilweise vergessen kann. Ich will das er glücklich ist und vor allem möchte ich, dass du glücklich bist.", als ich geendet hatte, hörte ich ein Schniefen.

Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt