Kapitel 66

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Jakob POV

Als ich mich aufs Bett setzte, krabbelte Louis sofort zu mir, drückte sich an mich.

„Schhht. Alles ist gut. Ich bin da und wir bekommen das alles wieder zusammen hin. Ich weiß, dass war heute alles wieder viel zu viel für dich.", flüsterte ich leise, legte meine Arme um ihn.

„Du bist jetzt extrem emotional verwundbar und du wirst jetzt einfach erstmal ein wenig schlafen, damit deine Seele zur Ruhe kommt. Dann reden wir.", ich zog die Decke höher um seine Schultern, legte ihn dann sanft auf den Rücken.

„Bleibst du bei mir?", fiepte er leise und ich lächelte, nickte.

„Natürlich. In solch einer Situation lasse ich dich auf keinen Fall allein, Louis.", ich nannte ihn mit Absicht bei seinem richtigen Namen, denn die Spielsituation war jetzt vorbei und es war wichtig, dass ich jetzt nicht mit dem Sub Louis sprach, sondern mit dem „normalen" Menschen.

„Danke.", murmelte er noch leise und während ich ihm sanft den Kopf kraulte, glitt er hinüber in einen unruhigen Schlaf.

Als ich sicher war, dass er tief in den Träumen versunken war, erhob ich mich, räumte grob das Spielzimmer auf und setzte mich dann ans Fussende des Bettes. Blickte auf Harrys Sub, der schon wieder ein schlechtes Erlebnis mit einer Session verbinden würde.

Er tat mir wirklich unendlich leid, denn auch wenn ich wusste wie sehr Harry ihn vergötterte, schaffte er es doch immer wieder ihm ein Messer ins Herz zu rammen.

Krampfhaft überlegte ich, wie ich diese Situation geregelt bekommen könnte, als Louis sich regte.

„Alles gut, bin hier.", sagte ich leise, strich über sein Bein, damit er merkte, dass er nicht allein war.

„Harry?", fragte er und ich lächelte.

„Nein, ich bin es. Jakob. Harry ist oben. Ich wollte erst einmal kurz mit dir reden. Dann hole ich ihn dir, in Ordnung?", fragte ich und war froh, dass seine Augen zwar müde, aber wieder klar zu sein schienen.

„Ja.", stimmte er zu und so stand ich auf und setzte mich direkt neben ihn.

„Hör zu Louis, das was passiert ist, war eine Affekthandlung von Harry. Weißt du, auch ein Dom kann in eine Art von Space hineinrutschen und ist dann danach emotional ähnlich sensibel, wie es ein Sub nach einer Session ist. Harry hatte sich schon während des Spielens kaum kontrollieren können und das hat mir gezeigt, dass er genau diesen Zustand erreicht hat.", ich atmete einmal durch, ehe ich fortsetzte. "Nun, nachdem er Befriedigung gefunden hat, ist er  danach eingeschlafen und man könnte meinen, wenn er wach wird, ist alles beim Alten. Aber das ist weit gefehlt. Oftmals unterschätzen die Menschen die Emotionalität eines Doms und gerade diese in Bezug auf Eifersucht. Ich weiß von euch, dass Harry damit sowieso generell ein Problem damit hat und wenn man sich vorstellt, er wacht auf und das erste was er sieht ist, wie wir uns küssen...", ich ließ den Rest offen und sah Louis nicken.

„Bevor wir Weiteres klären, möchte ich aber noch eines wissen. Es ist essentiell für die Zukunft Louis.", ich hatte Angst vor der Frage, aber es war nötig. „Empfindest du mehr für mich, als die Anziehung die durch die Dominanz entsteht?"

Ich sah ihm direkt in die Augen, der Moment schien sich ewig hinzuziehen. Was wäre, wenn er mir jetzt wirklich gestand, dass da mehr war? 

"Ich, ich..", begann Louis zu stottern, blickte auf das Bettdeck zwischen seinen Händen.

"Ich liebe nur Harry.", brachte er hervor und auch wenn ich nicht wirklich sicher war, ob mir diese Aussage reichte, wollte ich sie in dem Moment so annehmen. Wollte, dass alles gut war zwischen uns, platonisch und er nicht mehr fühlte, denn ehrlich gesagt hätte ich nicht gewusst, ob ich echten Avancen hätte Stand halten können.

Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt