Kapitel 34

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Harry POV

Das ich überrascht von dem Abend war, ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Louis hatte so viele Schritte nach vorn gemacht, dass ich es für mich selbst kaum glauben konnte.

Eigentlich hätte ich schon nach der Geschichte mit dem Käfig gedacht, dass er gleich die Flucht ergreifen will, aber dass er sich tatsächlich von Jakob aufhängen ließ und dann auch noch knebeln, haute mich wirklich um.

„Fandest du mich ekelig?", wir lagen nach dem aufregenden Abend gemeinsam im Bett, Louis mit dem Kopf auf meiner nackten Brust und sah mir nicht in die Augen, als er diese Frage stellte.

„Ekelig?", fragte ich irritierte, ließ eine Hand in seine Haare gleiten, begann seine Kopfhaut zu kraulen.

„Na mit dem Sabbern.", sagte er leise und ich merkte, wie sich sein Körper verspannte.

„Nein, überhaupt nicht.", antwortete ich sofort und verstärkte mein Tun. „Eher im Gegenteil.", ich merkte wie ich selbst rot wurde und versuchte meine Atmung zu beruhigen, die bei dem Bild, dass vor meinem Auge erschien zu eskalieren drohte.

„Im Gegenteil?", jetzt drehte er seinen Kopf zu mir und sah mich direkt mit seinen blauen Augen an.

Ich räusperte mich kurz, ehe ich nickte. „Ja, es hat mich verdammt angemacht, dich so zu sehen. Und nichts von dir kann ekelig sein, Love.", ich lächelte schief und er runzelte die Stirn.

„Was hat dich daran angemacht?", fragte er nun und es war komisch, ihm genau das jetzt zu sagen, denn hundertprozent sicher, was genau es war, wusste ich selbst nicht.

„Wenn ich das nur so genau sagen könnte. Es ist die Mixtur aus allem. Zu sehen, dass du nicht sprechen kannst, zu sehen, dass ich durch den Knebel sogar dein Schlucken kontrollieren kann und du dich durch das Laufen lassen des Speichels wirklich komplett hingeben musst. Keine Ahnung."

Seine kleine Hand fuhr jetzt meine Brustmuskulatur nach, bevor ich die Gegenfrage stellte.

„Wie war es denn für dich, wenn man mal von der Scham absieht, die du empfunden hast?", meine Hand fand wieder seine Kopfhaut und er seufzte genießerisch auf.

„Es war merkwürdig. Ich habe mir viel zu viel Gedanken gemacht, was ihr von mir denken würdet. Ich, ich konnte das Gefühl letztlich gar nicht wirklich erleben.", gestand er und sah mich wieder an.

„Würdest du es denn nochmal versuchen wollen? Jakob hat mir den Knebel mitgegeben.", ich küsste ihn auf die Stirn und er nickte.

„Ja, nur vor dir ist es mir vielleicht nicht ganz so peinlich.", gab er zu und ich lächelte.

„Aber dann musst du mir versprechen, dass du das vereinbarte Abbruchzeichen auch nutzt, wenn es notwendig ist. Ich will nicht, dass ich etwas verpasse und du dann abstürzt.", denn genau das war meine Besorgnis nach dem Erlebten heute.

„Ich habe daraus gelernt, Haz.", sagte er leise. „Ich werde das Zeichen nutzen, frühzeitig. Versprochen."

XXX

Die nächsten Tage standen dann wieder voll im Zeichen der Hochzeitsvorbereitungen und auch wenn ich das alles irgendwie ein wenig nervig fand, gefiel es mir dennoch, wie sehr Louis darin aufzugehen schien.

„Zayn, du und Liam würdet dann beim Einmarsch singen, richtig?", stellte Louis noch einmal klar, als die Jungs mit uns im Wohnzimmer saßen.

„Ja, das machen wir. Wir werden vorn stehen und das von Euch bestimmte Lied singen.", stimmte der Banddaddy grinsend zu und auch Zayn nickte.

Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt