Louis POVIrgendwie war dieses Erlebnis an diesem besonderen Abend etwas, was mich nach wie vor ziemlich beschäftigte. Es war nicht wirklich das was passiert war, sondern die Tatsache, dass ich nicht in der Lage war, meine eigenen Grenzen zu erfühlen.
„Loulou worüber denkst du nach?", ich saß bei Liam und Timothy auf dem Sofa, nachdem wir viele von Timothys Sachen aus seiner Wohnung zu meinem besten Freund transportiert hatten.
„Ich, ach egal.", murmelte ich und griff nach dem Bier, was auf dem Tisch stand.
„Egal ist hier gar nichts.", schritt Liam ein und ich sah ihn überrascht an. Klar Daddydirection war schon immer mal eingeschritten, aber seine Stimmlage überraschte mich dann doch.
„Doch, ich denke schon. Ich denke über etwas nach und da kann mir eh keiner bei helfen.", erklärte ich und hätte mir vor Dummheit selbst vor den Kopf schlagen können. Jetzt hatte ich sie gleich noch neugieriger gemacht.
„Hmh.", Timmy war aufgestanden, hatte sich neben mich fallen lassen und nahm mir ganz ruhig das Bier aus der Hand, bevor er eine Hand auf mein Knie legte.
„Ich denke, du hast hier zwei deiner besten Freunde, die sich auch in deiner Welt auskennen, worum es vermutlich auch geht.", er hielt inne und zwinkerte Liam zu.
„Also sag nicht, dass dir niemand helfen kann. Wenn es um Physik ginge, oder Chemie. Wenn ich dein Auto reparieren sollte, touché. Aber hier geht es scheinbar um irgendwas gefühlstechnisches und davon verstehen wir beide eine ganze Menge."
Ich seufzte, hasste es, dass er meistens so gute Argumente vorbringen konnte, dass ich kaum eine Chance hatte, aus der Nummer wieder rauszukommen.
„Na los, Tommo. Mehr als das wir dir nicht helfen können, kann doch nicht passieren, oder?", die braunen Teddybäraugen sahen mich auffordernd an.
„Na ja, ich...", ich rieb mir über die Nasenwurzel, schloss kurz die Augen. „Bin nicht in der Lage meine eigene Grenze zu sehen. Ich, ich habe in manchen Moment nur noch Harry im Blick und nicht mehr meine eigenen Gefühle und wenn ich dann zu mir komme, bin ich weit über die Grenze und kurz vor dem Absturz.", beschrieb ich das, was ich gefühlt hatte und sah wie Timmy sich über das Gesicht rieb, sich dann nach hinten gegen die Lehne fallen ließ.
„Das ist nicht gut, Loulou!", sagte er und griff nach meiner Hand, drehte meinen Ehering hin und her.
„Das ist absolut nicht gut, im „normalen" Leben genauso, wie in einer Spielsituation.", ich sah zu Liam, der seinem Partner zunickte.
„Timmy hat Recht, Lou. Das ist etwas was verdammt gefährlich ist. Ich habe ja noch nicht viel Erfahrung, aber als Dom stelle ich mir das sehr beängstigend vor, mich nicht drauf verlassen zu können, dass mein Gegenpart die Notbremse zieht, wenn es nicht mehr geht."
Ich schluckte, merkte wie mein Gemüt noch weiter sank. „Und auch in einer Beziehung Tommo. Ich weiß, dass du dich außerhalb des Spiels schon wehrst, wenn dir etwas nicht passt. Aber meine Hobbypsychologie und mein Gefühl sagen, dass der Übergang umso mehr ihr diese Rollen einnehmt, verschwimmt für dich. Bei Harry bin ich mir sicher, dass er das trennen kann. Aber ich habe große Angst davor, dass du dich komplett unterwirfst irgendwann, ohne das zu wollen und dann..."
„Es stimmt was er sagt Loulou. Die Gefahr ist immer da und ich habe es tatsächlich bei ein paar Subs beobachtet, denen genau das passiert ist. Ich denke es ist wichtig, dass ihr das besprecht, vielleicht mit einem erfahrenen Dom.", er runzelte die Stirn, ehe er nickte.
„Ihr habt doch Kontakt zu Jakob und Luca, oder?", ich merkte wie ich rot anlief. In der Vergangenheit hatte ich nur berichtet, dass wir die beiden im Club kennengelernt hatten, aber nicht, dass wir in ihrem Haus waren und schon gar nicht, was dort passiert war.
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Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der Heptalogie
FanficFortsetzung von „Copy of a Copy of a Copy": Ist es möglich zerstörtes Vertrauen zurückzubringen? Reichen Gefühle aus, um ein gebrochenes Herz zu reparieren? Kann ein Mensch sich wirklich ändern, oder ist alles nur schöner Schein? Kann Harry nach all...