Louis POV
Während ich mich umzog, kreiselten meine Gedanken um seinen erneuten Eifersuchtsausbruch. Wie sollte ich der Situation jetzt begegnen? Hatte ich nicht am Pool zu ihm gesagt, dass es menschlich war, Fehler zu machen? Durfte ich ihn überhaupt dafür verurteilen?
So langsam es ging, nahm ich die Treppen nach oben in den VIP-Bereich. Wie sollte ich mich ihm gegenüber nun verhalten? Sollte ich ihn darauf ansprechen?
„Louis.", Harrys grüne Augen schienen erleichtert, als er mich in der Tür entdeckte. „Komm, es gibt ein sehr leckeres Büffett hier.", er winkte und ich straffte mich noch einmal, bevor ich auf ihn zu ging.
„Danke, ich habe keinen Appetit.", gab ich zurück und lief an ihm vorbei auf die große Fensterfront zu, von der man in die Arena blicken konnte.
„Es tut mir leid, Lou.", keine Sekunde später stand Harry dicht neben mir und hauchte mir die Worte ins rechte Ohr. „Mein Benehmen war albern."
Auch wenn es eine Entschuldigung war, die er gerade vortrug, half es gerade nicht wirklich dabei, mein aufgepeitschtes Inneres zu beruhigen.
„Sag einfach gar nichts.", gab ich nur kurz angebunden zurück, trat einen Schritt zur Seite und zeigte ihm so, dass ich derzeit keine Lust auf Nähe hatte.
„Aber...", wollte er weiter machen, doch ich hob nur die Hand und er verstummte augenblicklich.
Die nächsten Minuten verliefen in Schweigen. Ich starrte nach draußen, während Harry einfach nur neben mir stand, von einem Bein aufs andere wippte.
Tausend Dinge gingen mir durch den Kopf und vor allem die Tatsache, dass ich vielleicht doch zu vorschnell gewesen war, ihm wieder mein volles Vertrauen gegenüber zu bringen.
Genau aus dem Grund drehte ich mich nun zu ihm. „Harry...", sprach ich ihn an und er drehte sich sofort zu mir um, sah mich mit seinen großen grünen Augen erwartungsvoll an.
„Ich denke ich werde jetzt fahren. Danke, für die schöne Idee, aber leider hast du sie mit deinem Auftritt unten kaputt gemacht. Ich brauche Zeit zum Nachdenken. Bitte melde dich nicht. Das werde ich tun, wenn ich bereit dazu bin.", mit den Worten ließ ich ihn einfach stehen, ging mit schnellen Schritten auf die Tür zu.
„Lou, warte bitte.", ich hörte, wie er hinter mir herrannte, doch einmal mehr schüttelte ich den Kopf.
„Nein. Ich werde jetzt gehen.", ich nickte einem der Securitys zu, die die Szene beobachtet hatten und er stellte sich Harry in den Weg, als dieser nach meinem Arm greifen wollte.
„Lou, jetzt sei nicht albern.", hörte ich ihn noch, doch dann verschwand ich hinter der nächsten Ecke und lief die Treppen nach unten, um mir dort ein Taxi zu suchen.
XXX
Verdammt! Ich blickte aus dem Fenster und sah die Häuser an mir vorüberziehen.
„Sie sind vor dem Spiel gegangen?", der Taxifahrer sah mich durch den Spiegel an und ich seufzte.
„Ja, ich habe vergessen, dass ich noch einen anderen Termin habe. Leider.", log ich und trommelte auf meinem Oberschenkel herum.
„Wie ärgerlich!", gab er zurück und konzentrierte sich wieder auf die Straße.
Ich biss mir auf die Lippe, sah auf mein Handy, das eine neue Nachricht von Harry anzeigte. Sollte ich sie öffnen? Hatte ich ihm nicht gesagt, ich würde auf ihn zukommen?
In dem Moment kam mir wieder die Szene im Schlafzimmer ins Gedächtnis, in der er voller Selbsthass gewesen war und plötzlich setzte Angst ein. Was war, wenn sich dieser Hass verstärkte?
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Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der Heptalogie
FanfikceFortsetzung von „Copy of a Copy of a Copy": Ist es möglich zerstörtes Vertrauen zurückzubringen? Reichen Gefühle aus, um ein gebrochenes Herz zu reparieren? Kann ein Mensch sich wirklich ändern, oder ist alles nur schöner Schein? Kann Harry nach all...