Kapitel 62 - Fynn

11 2 12
                                    

„Ich werde dich immer suchen und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tun werde!"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Ich werde dich immer suchen und wenn es das letzte ist, was ich in meinem Leben tun werde!"

„Und ich werde dich immer lieben", flüsterte ich und zerschnitt gedanklich das starke Band, welches ihren und meinen Kopf miteinander verband. Mein Körper wurde augenblicklich von einer dunklen Leere ausgefüllt, welche mich wie im Hochwinter frösteln ließ.

Ich konnte Jill nun nicht mehr erreichen. Ich würde es nie mehr in meinem Leben können, da ich diese unglaublich besondere Verbindung zu ihr innerhalb einer Sekunde zunichte gemacht hatte. Sie existierte nicht mehr. Sie konnte nicht wiederhergestellt werden.
Sie war fort. Jill war fort.

Auch wenn es sich wie ein Dolch in meinem Herzen anfühlte, war ich mir trotzdem sicher, das Richtige getan zu haben. Ich musste weiter für Mary da sein, ihr das Leben so angenehm wie möglich machen. Jill würde mich vergessen. Sie war noch jung und würde im Laufe ihres Lebens sicher noch etliche Verehrer haben.

Die Eifersucht umarmte mein Herz urplötzlich mit einer derartigen Kraft, dass es beinahe zerquetscht wurde. Ich wollte mir nicht vorstellen, wie Jill, meine Jill, einen anderen Mann küsste. Doch sie war nun nicht mehr ‚meine' Jill. Aus diesem Grund begann ich dieses Ungetüm sogleich meinem Herzen zu entreißen und aus meinem Körper zu verbannen. Ich durfte nicht eifersüchtig sein, sollte keine Gefühle mehr für sie haben, um es mir selber nicht noch schwerer zu machen.

Ein kleiner Teil meines Körpers rebellierte und bereute meine Entscheidung. Er wollte weiter mit Jill reden, sie im Traum sehen, sie küssen und im wahren Leben treffen. Eine Vielzahl an Gefühlen rieselte wie Hagelkörner auf mich ein. Sehnsucht, Reue und Verständnislosigkeit, weshalb gerade ich in diese unglaublich schwierige Situation geraten war.

Ich hatte das Gefühl, es nur noch schlimmer gemacht zu haben. Ich stand nach wie vor in Marys Schuld, gaukelte ihr gleichzeitig eine schöne Beziehung vor und hatte nun auch noch Jill zutiefst verletzt. Nicht zu vergessen mein eigenes Herz, welches ich mir durch diese Tat wie ein wildes Tier in tausend Stücke zerfetzt hatte.

Egal wie ich mich entschieden hätte, es wäre falsch gewesen. Ich wäre nicht drumherum gekommen, Personen mit meinen Taten zu verletzen. Doch das war jetzt nicht mehr von Bedeutung. Mary stand an oberster Stelle der Fürsorge und Jill hörte von nun an der Vergangenheit an. Auch wenn mein Herz sich nach wie vor wie wild aus den Ketten befreien wollte, welche es von Jill und meinen Gefühlen ihr gegenüber fernhalten sollten.

„Alles gut?", fragte mich Marys liebevolle Stimme und ich spürte ihre warme Hand auf meiner Schulter. Ihre Anwesenheit brachte mich zurück in die Realität und wischte meine Gedanken rund um Jill wie ein Schwamm davon.

„Mhh? Ähm ja, alles gut", antworte ich. Meine Kehle fühlte sich pupstrocken an und ich musste mich regelrecht zu einem Lächeln zwingen.

„Na komm, wir wollten noch deine Eltern besuchen", sagte sie lächelnd, was mich dazu veranlasste, von dem Sofa aufzustehen und ihr hinauszufolgen.

Als die Tür hinter uns ins Schloss fiel, ließ ich nicht nur unsere Wohnung hinter uns, sondern auch die gesamte Zeit, welche ich mit Jill erlebt hatte. Eine Zeit, welche so unfassbar schön war, dass ihr Ende nun einen bitteren Nachgeschmack hinterließ und mir aber die Möglichkeit gab, voller neuer Motivation in mein altes Leben zurückzukehren. Ein Leben, das doch eigentlich gar nicht so schlimm war, oder nicht?

Wäre es nur nicht so dermaßen ‚jilllos'.

Wäre es nur nicht so dermaßen ‚jilllos'

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
In Gedanken bei dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt