Kapitel 19 - Jill

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Jenna und Chrissy hatten sich noch immer nicht wirklich erholt von meinem kleinen Geständnis

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Jenna und Chrissy hatten sich noch immer nicht wirklich erholt von meinem kleinen Geständnis. Für sie musste sich das Ganze wie ein Märchen oder ein mieser Traum anhören. Doch meine richtigen Antworten auf Jenna's Fragen hatten Fynn's Existenz glasklar belegt.

In der Doppelstunde Kunst, welche wir im Anschluss hatten, konnten die beiden all das Gesagte noch einmal verarbeiten. Ich wollte ihnen die Zeit geben, die sie brauchten, bis sie so locker damit umgehen konnten wie ich. Hoffentlich würde dies nur nicht zu lange dauern.

„Wie schon letzte Woche erwähnt, soll es heute um den Pointillismus gehen. Also lasst eurer Fantasie freien Lauf und zeichnet ein Porträt eurer Wahl", erklärte Miss Smith lächelnd und teilte uns dann weiße Blätter aus.

Ganz im Gegensatz zu letzter Woche war mein Gemütszustand diesmal sehr viel besser. Statt Wut auf Patricia füllte diesmal Freude über das Kennenlernen von Fynn mein Herz. Von den vielen Farben, welche mir zur Verfügung standen, wählte ich also eher helle und schöne aus, unter ihnen einige Pastelltöne. Mit einem Lächeln im Gesicht begann ich vereinzelt Punkte auf dem Papier vor mir zu verteilen. Erst nach einiger Zeit erkannte man eine runde Form, welche einen Kopf darstellen sollte.

Weißt du, ich male gerade ein Bild von dir.

„Oh, wie komme ich zu der Ehre?"

Wir sollen in Kunst gerade ein Porträt aus Punkten zeichnen. Und ich dachte mir, dass du da eine ganz gute Vorlage wärst.

Schmunzelnd tupfte ich weiter bunte Flecken vor mich hin. Ich verschwieg ihm jetzt mal, dass ich ihn malte, da ich an niemand anderes mehr denken konnte. Ständig drehten sich meine Gedanken um ihn und ließen nichts anderes mehr zu.

Fast so als wäre ich süchtig nach seiner Stimme.
Abhängig von ihm.
Als könnte ich nicht mehr ohne ihn.

Wie hatte ich mein Leben davor überhaupt aushalten können, ohne mit ihm zu reden? Ohne von seiner Existenz zu wissen. Wieso hörten wir uns erst jetzt? Fragen über Fragen, doch niemand der sie hätte beantworten können.

„Und wie kannst du ein Bild von mir malen, wenn du nicht einmal weißt, wie ich aussehe?"

Tja, das war auch eine wirklich gute Frage.

Du weißt doch, wie du in meiner Vorstellung aussiehst. Ich zeichne einfach einen gottesgleichen, wunderschönen Kerl.

Kichernd tupfte ich weiter mit dem Pinsel, was mir direkt ein paar komische Blicke meiner Klassenkameraden einbrachte. Wahrscheinlich waren sie nun verstört von meinem grundlosen Kichern. Doch daraus machte ich mir gar nichts. Vollkommen egal, was die anderen dachten.

Nein, ich scherze nur. Ich kann es selbst nicht beschreiben. Aufgrund deiner Stimme und deiner Art zu reden habe ich einfach ein Bild von dir im Kopf. Kein wirklich Scharfes und Genaues, aber immerhin eine kleine Vorstellung. Ich male direkt aus meinem Gefühl heraus und kann es absolut nicht beeinflussen, was meine Hände hier zustande bringen.

In Gedanken bei dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt