„Schau mal, da sind noch zwei Plätze frei", meinte ich zu Chrissy, während wir versuchten, uns durch die Unmengen an Schüler, Eltern und Lehrer durchzuquetschen. Die Tribünen waren bereits rappelvoll, da das Cricketspiel schon in fünf Minuten losgehen sollte.
Eigentlich hätten wir ja schon vor einer halben Stunde da sein können, doch Chrissy musste mal wieder eine Ewigkeit vor dem Spiegel verbringen, da sie sich nicht hatte entscheiden können, was sie anziehen soll. Ich hatte nur augenrollend von ihrem Bett aus beobachtet, wie sie jedes einzelne Kleidungsstück aus ihrem Schrank einmal anprobiert hatte, bis sie sich dann letztendlich für ein Sommerkleid entschieden hatte.
Erleichtert, dass wir doch noch zwei Plätze nebeneinander gefunden hatten, ließen wir uns auf den weißen Plastesitzen nieder, welche unter unserem Gewicht direkt laut knarzten, als würden sie jeden Augenblick auseinander fallen.
„Hättest du vorhin nicht noch eine ganze Modenschau in deinem Zimmer aufgeführt, hätten wir nun sicher einen besseren Platz", gab ich leicht gereizt von mir, da direkt vor mir ein großer Kerl saß und mir mit seiner Riesenrübe den Blick auf das Spielfeld nahm.
Die Frau, die diesen monströsen Kopf zur Welt bringen musste, tut mir echt Leid.
„Ich musste nunmal das perfekte Outfit finden", rechtfertigte Chrissy sich prompt und zuckte nur unschuldig mit den Schultern.
„Für ein Cricketspiel in der Schule braucht man doch nicht gut auszusehen", warf ich leicht gereizt ein.
„Doch natürlich! Schließlich wird Sam hier sein! Und ich will ihn doch beeindrucken", meinte sie und konnte sich ein verträumtes Lächeln nicht verkneifen.
War ja klar, dass sie sich extra für Sam schick gemacht hat.
„Der scheint dir ja ziemlich den Kopf verdreht zu haben", erwiderte ich und streckte mich ein wenig, um einen Blick auf das Spielfeld zu erhaschen.
„Ja, irgendwie schon", gab Chrissy verlegen zu, während sie weiter vor sich hin grinste.
Noch immer versuchte ich eine Position zu finden, von welcher aus ich wenigstens einen Teil des Felds sehen konnte.„Hast du eigentlich schon Jenna und Adam irgendwo gesehen?", fragte ich sie, nachdem ich aufgegeben hatte, an dem Mann vor mir irgendwie vorbei schauen zu können.
„Warte, ich schau mal", meinte sie und zog aus ihrer Tasche auf einmal ein Fernglas hinaus.
„Wieso hast du das denn mit?", fragte ich lachend, während sie damit jede einzelne Reihe der Tribünen durchsuchte.
„Na damit ich die Jungs da unten während des Spiels besser beobachten kann", antwortete sie ganz selbstverständlich. Dabei klang sie beinahe wie der böse Wolf, welcher Rotkäppchen sagt, dass er sie so besser sehen kann.„Die Jungs? Wohl eher nur Sam", meinte ich und hatte sie damit auf frischer Tat ertappt.
„Okay ja, um Sam zu beobachten. Du hast ja Recht", gab sie mit leicht geröteten Wangen zu.
DU LIEST GERADE
In Gedanken bei dir
RomantikJill Campbell führt das normale Leben einer Sechzehnjährigen: Sie hat eine Familie, die sie liebt. Zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden. Und zu dem noch den beliebtesten Jungen der Schule als Freund. Doch ihr Leben w...