Kapitel 68 - Jill

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Schh, jetzt beruhige dich, Jill

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Schh, jetzt beruhige dich, Jill. Sag ihm einfach, dass du dich auch freust, ihn zu sehen. Lächele ihn an und stottere nicht wieder so dämlich herum wie beim letzten Mal. Du kannst das!

Ich pustete einmal kurz durch, schloss die Augen und atmete langsam ein und aus, um mein Herz von der wilden Achterbahn hinunterzubringen und es mit jedem Atemzug etwas mehr zu beruhigen.

Bevor ich an Sams grüner Haustür klingelte, blickte ich noch einmal auf mein Handy. Jenna und Chrissy wünschten mir in unserem Chat viel Spaß bei meinem Date mit Sam und gaben mir ein paar letzte Ratschläge, damit ich mich nicht erneut so blamierte wie bei unserem Treffen vor drei Woche, bei welchem ich mit meinen nicht vorhandenen Flirt-Fähigkeiten auf ganzer Strecke versagt hatte.

Da ich in all den vergangenen Jahren keinerlei Erfahrung sammeln konnte, was echte und reale Beziehungen anging, war ich ein absoluter Anfänger auf diesem Gebiet. Dass das Restaurant, welches ich für unser letztes Date herausgesucht hatte, am Ende gar nicht mehr existierte und wir letztendlich vor einem Strickwarengeschäft standen, hatte ich vorher doch nicht wissen können, oder etwa doch?

Womöglich hätten mir bereits bei der uralten Website von 2005 die Zweifel kommen müssen, dass es eine solche Gaststätte gar nicht mehr geben konnte.

Nachdem dieses Essen also ins Wasser gefallen war, hatten Sam und ich uns unserem großen Hunger hingegeben und bei dem nächstbesten Imbiss auf Rädern zwei Hotdogs gekauft. In meiner Nervosität hatte ich ihm nicht nur den Ketchup auf das T-shirt gespritzt, sondern uns durch dieses schnelle und nicht wirklich leckere Essen auch noch eine leichte Lebensmittelvergiftung eingebrockt.

Der Hotdogstand war seltsamerweise noch am selben Tag aus der Stadt verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen.

„Lass dieses Mal die Finger von jeglichen Soßen", schrieb mir Chrissy und zog mich mit meiner Dusseligkeit auf.

„Und überlass diesmal lieber Sam die Essensauswahl", fügte Jenna noch hinzu.

Am liebsten wäre ich schon jetzt im Boden versunken oder wäre schnurstracks zu meiner Wohnung, welche ich seit fünf Wochen hier in Oxford hatte, zurückgelaufen und hätte Sam mit einer schlechten Ausrede für heute Abend abgesagt.

Doch dafür war es bereits zu spät, da mein Freund aus der Schulzeit genau in diesem Moment die Tür vor meiner Nase öffnete und mich erschrocken anblickte.

„Jill, du bist ja schon da. Ich ... ähm ... ich wollte eben noch den Müll wegbringen", sagte er, hielt eine große, volle Tüte mit Essensresten in die Höhe und wirkte dabei nicht minder nervös als ich. Augenblicklich verwandelte ich mich zurück in einen schüchternen Teenager und strich mir verlegen eine Haarsträhne zurück.

„Wartest du schon lange? Wieso hast du nicht geklingelt?", fragte er, stellte den Beutel einfach vor der Tür ab und ließ mich hinein.

„Ach, ich war eben erst angekommen", flunkerte ich ihn an. Seit ich vor fünf Wochen spontan den Job hier in der Kunstgalerie angenommen hatte und nun gerade mal vier Straßen von Sam entfernt wohnte, hatte ich ihn schon mehrere Male in seiner Wohnung besucht. Mittlerweile war sie mir beinahe so vertraut wie mein eigenes Heim.

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