Als ich die Augen aufschlug, fand ich mich augenblicklich auf meiner Traumwiese wieder. Ein leichtes Lüftchen wehte und ließ mir ein paar meiner Haarsträhnen ins Gesicht fallen, während ich mich in Richtung Trauerweide durch das Gras begab.
Den Blick schweifend suchte ich nach Fynn, welcher jedoch noch nicht da zu sein schien. Hoffentlich würde er bald einschlafen und zu mir stoßen können.
An dem mächtigen Baum angekommen, ließ ich mich langsam ins Gras fallen und blickte sehnsüchtig in die Ferne, wo wieder einige Schmetterlinge durch die Lüfte tanzten. Einzelne Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg zwischen den Ästen und Blättern hindurch und hinterließen leuchtende Streifen in der Luft vor mir.
Ein Umriss ließ mich hoffnungsvoll aufblicken, welcher sich als Person entpuppte, die in meine Richtung zu kommen schien. Die Sonnenstrahlen trafen auf sein Gesicht, als er unter der Trauerweide angekommen war und ließen es in einem warmen Ton aufleuchten.
Abermals hatte Fynn das Aussehen, welches er bereits damals im Ballon hatte. Die dunklen Haare hingen ihm etwas zerzaust über den Kopf, während sein kantiges Gesicht beinahe kalt wirken könnte. Doch aufgrund der Augen, welche so einladend und freundlich aussahen, strahlte er trotzdem eine unfassbare Wärme aus. Seine Augen schienen beinahe selber zu lachen, als seine Mundwinkel bei meinem Anblick immer weiter nach oben wanderten.
„Hallo Jill", drang seine tiefe Stimme an meine Ohren, wie als er das erste Mal zu mir gesprochen hatte und ließ mich glücklich aufspringen. Überschwänglich fiel ich ihm um den Hals und dachte dabei kein bisschen mehr an den peinlichen 'Ballon-Vorfall'. Schließlich brauchte ich ihn doch, seine Nähe und seinen Trost.
„Du sag mal, wird das hier jetzt dein Standard-Traum-Aussehen?", fragte ich ihn lachend, nachdem ich mich schweren Herzens aus seiner Umarmung gelöst hatte. Schließlich wäre es wohl komisch gewesen, wenn ich die nächsten Stunden nur in seinen Armen gehangen hätte, auch wenn ich genau dies nur zu gern getan hätte.
„Ja, gefällt es dir denn nicht?", fragte er und zupfte kurz an seinem weinroten Pulli.
„Doch doch, ich ... finde ... ähm, egal. Sieht gut aus", stammelte ich und spürte die Hitze in meinen Wangen. Ich konnte ihm ja jetzt schlecht sagen, dass er verdammt gut aussah und besonders der rote Pulli leuchtete geradezu im Kontrast zu seinen dunklen Haaren.
„Aber das ist nicht ... dein ... du weißt schon ... dein echtes Aussehen?", fragte ich zögerlich, da mich diese Frage schon seit Tagen beschäftigte.
„Nicht ganz. Aber es kommt dem recht nahe", antwortete er mit einem traurigen Lächeln. „Also, möchtest du deine Sorgen loswerden?", fragte er hastig, als wolle er schnell vom vorigen Thema weg.
Augenblicklich verflog mein Lächeln und betreten senkte ich meinen Blick zu Boden. Die Bilder von Matt kamen mir ins Gedächtnis zurück und ließen mich schwer atmen, um gegen die kommenden Tränen anzukämpfen.
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In Gedanken bei dir
RomanceJill Campbell führt das normale Leben einer Sechzehnjährigen: Sie hat eine Familie, die sie liebt. Zwei beste Freundinnen, die für sie durchs Feuer gehen würden. Und zu dem noch den beliebtesten Jungen der Schule als Freund. Doch ihr Leben w...