Kapitel 36 - Jill

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Als ich einige Stunden später die Augen wieder aufschlug, war es bereits hell draußen und die Anzeige auf meinem Wecker strahlte mir ein rotes 11:24 Uhr entgegen

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Als ich einige Stunden später die Augen wieder aufschlug, war es bereits hell draußen und die Anzeige auf meinem Wecker strahlte mir ein rotes 11:24 Uhr entgegen.

Schlagartig kam die Erinnerung an den gestrigen Abend wieder. Die ganze Nacht durch hatte Fynn mit mir geredet und vielerlei Geschichten erzählt. Ich war ihm unglaublich dankbar für seine Aufmunterungsversuche und seinen Redeschwall, welcher mir etwas Ablenkung geschenkt hatte.

Ich hatte ihm nicht antworten, nichts erklären müssen. Ich konnte ihm einfach still lauschen, während sich mein Herzschlag mit der Zeit beruhigt und meine Tränen aufgehört hatten, meine Wangen wie auf einer Rutsche hinunterzufließen.

Ich wusste nicht, wann ich letztendlich eingeschlafen war. Doch mit Fynns Stimme in meinem Kopf hatte ich es dann doch geschafft, in einen tiefen und traumlosen Schlaf zu fallen. Ohne, dass mein Kopf mir die Geschehnisse der Party zurück ins Gedächtnis rief. Ohne schreckliche Träume, welche mich die Situation mit Matt noch einmal durchleben ließen. Ohne, dass ich noch einmal dieses fürchterlich üble Gefühl in mir verspüren musste.

Laute Geräusche von unten ließen mich verwundert aufstehen und im Schlafanzug die Treppen hinunter tapsen. Verschlafen wischte ich mir mit dem Ärmel über das Gesicht, um den Rest Schlafsand loszuwerden.

Ich hatte ein völliges Chaos erwartet. Herumliegende Becher, Teller und Flaschen. Zertrümmerte Möbel und Unmengen an Konfetti und Luftschlangen. Doch nichts dergleichen sah ich, als ich unten im Wohnzimmer ankam.

Stimmen ertönten aus dem Raum nebenan, weshalb ich barfuß über den, wider aller Erwartungen wirklich unglaublich sauberen Boden zur Küche lief.

„Was macht ihr denn hier?", fragte ich erstaunt, als ich vor mir Henry, Chrissy, Jenna, Adam und Sam erkannte, welche jeweils eine Mülltüte in der Hand hielten beziehungsweise gerade dabei waren, das Geschirr in der Spüle zu säubern. Sofort drehten sich alle zu mir um und besorgte und mitleidige Blicke trafen auf mich.

Sam hat ihnen wohl alles von gestern erzählt.

„Hey Schlafmütze", meinte Henry lächelnd zu mir und wuschelte einmal mit seiner Hand über meinen Kopf. Jenna und Chrissy legten ihre Mülltüten beiseite, um mir im nächsten Moment um den Hals zu fallen.

„Gott, es tut mir so leid. Ich hätte mich nicht so betrinken sollen. Dann wäre ich noch da gewesen, hätte dem Arsch eine reinhauen können oder so", sprach Chrissy sofort das Thema an, welches allen hier im Raum gerade im Kopf herumspukte.

„Und ich hätte auch nicht einfach so verschwinden sollen", sagte Jenna beinahe weinerlich, als würde sie sich die Schuld dafür geben, dass Matt mir eine Ohrfeige verpasst hatte.

„Hey, ihr tragt nicht die Schuld dafür! Und außerdem war doch Sam da, um mich zu retten", sagte ich und warf meinem Retter einen dankenden Blick zu. „Mein Schutzengel", flüsterte ich und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.

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